"Wie habt ihr erkannt, dass euer aktueller Weg der richtige ist?"

  • Lasst uns ein bisschen quatschen....

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    Vor kurzem stieß ich auf einen Tweet, in dem User ihren Beruf vorstellten. Als Außenstehende fand ich es faszinierend, einen Einblick in die verschiedenen Facetten der Berufe zu erhalten. Ich selbst befinde mich noch in meiner "Findungsphase". Momentan studiere ich ein Kombinationsfach, wobei mir die eine Seite – Biologie – sehr viel Spaß bereitet. Die andere Seite meines Faches ist ebenfalls in Ordnung, jedoch sind meine Leistungen dort nicht die besten. Gelegentlich zweifle ich an mir selbst und meiner Entscheidung. Ich neige dazu, eine Person zu sein, die viele Dinge gleichzeitig verfolgen möchte: Schreiben, Philosophieren, Zeichnen usw. Wie kann ich erkennen, ob ein Beruf wirklich das Richtige für mich ist? Wie habt ihr bemerkt, dass es euch Spaß macht eure Arbeit nachzugehen? Wie habt ihr erkannt, dass euer aktueller Weg der richtige ist?


    Ich freue mich auf jede Nachricht von euch, ihr könnt gerne auch von euer Lebensart Berichten. Es gibt ja verschiedene Weisen, z.B im Camper durch die Welt fahren.

    Viele Grüße von Le (っ^▿^)۶🍸🌟🍺٩(˘◡˘ )

  • Ich wollte immer Dinge entstehen sehen, ich wollte sehen was möglich ist, und was es Brauch um das scheinbar unmögliche zu realisieren.

    aus einem Stück nichts, ein Kunstwerk zu erschaffen,

    Ich liebe den Geruch und Dreck meiner Arbeit,

    Liebe es eine Maschine zu programmieren, ich liebe die old school arbeiten, wie konventionelle Bearbeitung an alten Maschinen, sich selber verschiedene Bohrer anzuschleifen.

    bin mit Herzblut Mechaniker und geniesse es noch heute wie in der Lehre, zu wissen das ich einen Beitrag zum Flug, Schiffs und Autoverkehr sowie für Nutzfahrzeuge und Baumaschinen leiste.

  • Auch wenn ich meine Ausbildung damals zum Kaufmann im Lebensmitteleinzelhandel mehr aus einer Laune heraus gemacht habe, habe ich an der Arbeit immer noch Spaß.

    Sei es beim Aufbauen von Aktionen, das bearbeitete von Vorbestellung das schreiben von Stellungnahme der Abschriften, die Kundenberatung bzw. Gespräche mit den Kunden. Auch das Zusammenarbeit mit Kollegen und zusammen in stressigen Situationen zusammenzuhalten und die aufkommenden Arbeit zu bewältigen. Es gibt noch viel andere große und kleine Dinge die mir Spaß machen.

    Es gibt natürlich auch Tage, Situation oder Momente die nicht so schön sind aber dafür habe ich nette und kompetente Kollegen die mir beistehen und denen ich ebso beistehe.

    Hab letzte Jahr über die Arbeit den AdA-Schein gemacht und bilde auch nun selber aus was meine Arbeit in Teilen nun anders gestaltet aber gerade das macht mir besonders Spaß.


    Meine Freundin hingegen habe ich während ihrer Studiums kennengelernt. Sie hat auf Lehramt studiert und im Laufe ihres Referendariats gemerkt das ihr der Job an sich zwar gefällt, aber die Schulen und die Schüler hier in der Gegend absolut den Willen rauben irgendwas zu tun.

    Darauf hin hat Sie ein neues Studium zur Wirtschaftsinformatikerin gemacht, darüber viel neue gute Freunde gefunden und ist jetzt sehr glücklich mit ihrem Job.

    Who is the round Cake?


    Don't forget. Always, somewhere, someone is fighting for you. As long as you remember her, you are not alone.


    Ich weiß nicht alles. ich weiß nur was ich weiß!


  • Es sind gute Zeichen wenn die Tätigkeit interessant für einen ist und einen Mehrwert für einen hat. Für mich z.B. ist Bio und Veganismus wichtig, also etwas in dem Bereich zu machen macht mich schon zufrieden. Es ist schön wenn man so viele Interessen hat, nicht alles davon muss beruflich verfolgt werden. Es ist auch wichtig Hobbies zu haben neben dem Beruf finde ich. Einige Hobbies als Beruf würden eventuell sogar den Spaß nehmen. Daher kann es schon sinnvoll sein für sich selbst zu sortieren, was bleibt für mich mein Hobby und was kann ich mir vorstellen beruflich nachzugehen. Faszinierend finde ich auch andere Orte zu sehen und zu Reisen, woanders arbeiten gehen und dabei Kulturen kennenlernen. Vieles ist möglich und halte ich mir selbst auch offen.


    Vielleicht hilft es dir ja ein bisschen. :peepowave:

  • Ich würde bei meinem Beruf eher von einer Hass-Liebe reden. Ich bin nicht völlig begeistert von dem Beruf, aber ich kann diesen halt einfach besonders gut. Ich bin seid über 10 Jahren nun im Einzelhandel und kann daher behaupten, dass es immer weniger Menschen gibt, die dieses Beruf gut machen, geschweige denn gerne. Mittlerweile ist das eher so ein Auffangbecken für diejenigen, die nichts besseres gefunden haben oder irgendwann einfach aufgegeben haben, etwas besseres zu finden. Das klingt jetzt vermutlich härter, als es sollte, entspricht aber schon im Grunde der Wahrheit.

    Tatsächlich wollte ich öfters schonmal das Berufsfeld wechseln, erst in Richtung Pflege oder OP. Und auch mal in das Verlagswesen oder irgendwas sprachliches, aber oft hat mich dann einfach der finanzielle Aspekt nicht genug gereizt (besonders bei der Pflege war das der Fall, da hätte ich nur einen Bruchteil meines Gehalts verdient für einen ähnlich undankbaren Job). Mittlerweile ist mir also eher wichtig, dass ich ein angemessenes Gehalt verdiene, als dass ich besonders viel Spaß oder Erfüllung an meinen Job finde. Am Ende des Tages will ich damit meine Brötchen verdienen, den Spaß habe ich dann in meiner Freizeit. Und seitdem ich Chef bin, habe ich ohnehin viele Freiheiten, die ich nicht mehr missen wollen würde.

    Jedes Paradies hat Dornen und jede Tat hat ihren Preis.

  • Ich bin seid über 10 Jahren nun im Einzelhandel und kann daher behaupten, dass es immer weniger Menschen gibt, die dieses Beruf gut machen, geschweige denn gerne. Mittlerweile ist das eher so ein Auffangbecken für diejenigen, die nichts besseres gefunden haben oder irgendwann einfach aufgegeben haben, etwas besseres zu finden.

    True. Gerade deshalb habe ich auch echt Respekt vor Menschen wie meiner Auszubildenden die diesen Job aus Überzeugung gewählt hat. Aber Sie ist auch echt gut und hat Potenzial mal selbst einen Markt zu leiten etc.


    Habe das oft genug selbst gesehen, zum Glück hab ich im Markt gerade (fast) nur Leute die auch für ihren Beruf auch liebe und einsatzt zeigen.

    Ich bin ja der Meinung da man i.d.R. ja einen nicht unerheblichen Teil seiner Lebenszeit auf der Arbeit verbringt, sollte man auch Spaß und Freude im Großen und Ganzen haben und nicht nur wegen der Notwendigkeiten des Geldverdienes dort sein.

    Sollte man merken das die Leidenschaft und Liebe für die Arbeit vergeht sollte man versuchen zu wechseln.

    Aber selber Chef sein oder weiter oben macht das alles auch wirklich einfacher, hatten das Thema ja schon😅

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    Ich weiß nicht alles. ich weiß nur was ich weiß!


  • Wie kann ich erkennen, ob ein Beruf wirklich das Richtige für mich ist? Wie habt ihr bemerkt, dass es euch Spaß macht eure Arbeit nachzugehen? Wie habt ihr erkannt, dass euer aktueller Weg der richtige ist?

    Ein spannendes Thema! 🫖🍵✨


    Puh, dann wollen wir mal loslegen. Also ich würde jetzt nicht unbedingt behaupten, dass meine Arbeit als Büroangestellte mir einen Riesenspaß bereitet, aber es ist für mich ein guter Kompromiss, da ich nie aus der Kleinstadt, in der ich aufgewachsen bin und auch lebe, wegziehen wollte. Hier habe ich alles, was mich privat erfüllt, deswegen möchte ich gerne hier bleiben. Manchmal kommt es mir so vor, als bräuchte ich mehr Ruhe und Zeit für mich, als andere. An diesem Ort habe ich nicht allzu viel Lärm um mich herum und es geht oft ruhig zu in der Kleinstadt, was mir persönlich einfach sehr gefällt und meiner Seele guttut. Ob ich beruflich einen anderen Weg eingeschlagen hätte, wenn ich in einer Stadt groß geworden wäre, in der es für mich beruflich mehr Möglichkeiten gibt? Vermutlich, ja. Ich bin ein sehr kreativer Mensch und ich denke, ich hätte etwas in Richtung Grafikdesign gemacht. Natürlich habe ich mich deswegen auch ausgiebig erkundigt und es bliebe mir nicht erspart von hier wegzuziehen, um nach der Ausbildung beruflich Fuß zu fassen. Wäre ich glücklich geworden, wenn ich das gemacht hätte? Ich weiß es nicht. Ich habe für mich abgewogen, was mir wichtig ist, was mich an diesem Ort hält und mich dazu entschieden, dass ich einen Beruf nachgehen möchte, der für mich gut vereinbar ist und wenn dann noch ein angenehmes Arbeitsklima gegeben ist, fühle ich mich eigentlich ganz wohl und möchte nichts ändern.


    Wer weiß, vielleicht denke ich in ein paar Jahren anders oder möchte doch etwas Neues ausprobieren, weil ich die Nase voll habe von meinem Beruf, der Stadt, den Leuten hier? Wenn man es wirklich möchte, kann man sich in jedem Alter umorientieren und einen neuen beruflichen Weg einschlagen. Ich denke, man muss es halt wirklich wollen und bereit sein, Veränderungen zuzulassen. Veränderungen machten mir schon immer Angst, aber hin und wieder muss man Veränderungen auch zulassen, auch wenn dies Mut erfordert. Möchte ich wirklich in einer Situation, Beziehung oder einem Job bleiben, der mich zutiefst unglücklich macht? Wenn sich etwas wirklich nicht mehr richtig für mich anfühlt und ich absolut unzufrieden bin mit meiner Situation, dann ist wohl die Zeit gekommen, etwas zu verändern. Drauf zu warten, dass sich die Situation von alleine bessern wird, ist vermutlich vergebens. Schließlich möchte ich nicht unglücklich bleiben. Man muss aktiv werden und was dran ändern. Natürlich geschehen manchmal auch unerwartete Veränderungen, die uns aus der Bahn werfen, wo man einfach mehr Zeit benötigt, um drauf klarzukommen. Im Verlaufe des Lebens kann sich vieles ändern, was am Ende des Tages zählt ist, dass du glücklich bist und ich schätze mal, wenn man glücklich ist, dann ist man auf dem richtigen Weg.

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    Shin, from now on, I’ll be by your side in those hard times.

    I’ll always be with you. I’ll never leave you behind.

    I want to see the sea again, and this time, I want it to be with you.

    I want us to see the sea you spoke of, together. – Lena.

    ͏͏ ⠀

    (86―エイティシックス―) We won't forget.

    2 Mal editiert, zuletzt von Ruza ()

  • Eine sehr schöne Antwort. Ich denke nämlich auch immer gerne daran: "Was wäre, wenn ich...". Doch was ich aus den ganzen Texten mitnehmen konnte, war, dass dieses Phänomen mich wohl mein ganzes Leben begleiten wird. XD Mir war es irgendwie wichtig, dass ich mir einen Standpunkt im Leben setze, aber anscheinend kann dieser sich auch im Laufe der Zeit ändern. Eure Antworten haben mir alle sehr geholfen und waren megaaa Inspirierend ✍(◔◡◔)

  • Ich bin mir bis heute nicht sicher ob mein Job wirklich der Richtige war und es keinen passenderen für mich gegeben hätte der mich glücklicher gemacht hätte. Meine Interessen sind leider auch sehr vielfältig und teilweise ambivalent. Und irgendwann musste man sich halt doch für die endgültige Karriere entscheiden.

  • Stelllli Dieses Thema ist wie gemacht für mich, denn auch ich habe mir häufig die "Was wäre wenn,..."-Frage gestellt und frage mich heute noch ob ich den richtigen Weg gehe. Als Kind war ich immer sprunghaft in meinen beruflichen Vorstellung und habe den Beweis auch in Freundebücher reingeschrieben. Prinzipiell wollte ich immer alles sein, das ich zu diesem Zeitpunkt cool fand, Polizistin, Köchin,.. was auch immer. Ich konnte und wollte mich nie festlegen, bis ich dann von der Hauptschule zur Berufsschule gegangen bin und ich mich dort auf einen bestimmten Zweig spezialisieren musste. Am Ende des Tages war das dann Gesundheit & Pflege als Klasse, da ich in der Schule Praktika machen musste und das war dann zweimal in der Pflege wegen meiner Mutter, die Altenpflegerin ist.

    In dieser Zeit gabs dann auch berufsbezogene Veranstaltungen und ich kann mich noch irgendwie an einen Test erinnern, bei dem der Beruf Fotografin raus gekommen ist, weil ich zu diesem Zeitpunkt sehr kreativ war. Diese Idee für einen kreativen Beruf hat sich dann in mir manifestiert, aber wurde mir dann ausgeredet weil man damit nicht viel Geld verdient. Also Mediendesign, was auch immer... Ich wollte auch nicht von zuhause weg, also habe ich mich dann in diversen Krankenhäusern beworben und habe dann auch die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin gemacht und dann auch '16 abgeschlossen. Die Ausbildungszeit war für mich eine Zeit von Höhen und Tiefen.


    Den Beruf finde ich bis heute total interessant und spannend, jedoch sind die Rahmenbedingungen uvm. einfach für den Arsch. Und die Rahmenbedingungen haben mir auch echt zugesetzt. Zum einen Schichtdienst im Wechsel, dann als examinierte Kraft nachts ganz alleine auf der Station und morgens übermüdet nach Hause fahren (hasse es nachts zu arbeiten). Dann muss ich ehrlich sagen dass ich zwar teamorientiert arbeiten kann, aber es eigentlich auch nicht unbedingt will. Grundsätzlich gehen mir gewisse Kollegen einfach auf die Nerven, aber da wird man im Arbeitsleben halt nicht wirklich drum herum kommen. Ich arbeite seit fünf Jahren in der häuslichen Pflege und habe dort den riesigen Vorteil, dass ich häufig einfach nur alleine bin. Das hat mir in dem Beruf wirklich sehr weiter geholfen, denn in der Ausbildung und zwei Jahren angestellt auf Station hatte ich immer und immer wieder den Wunsch den Job an den Nagel zu hängen und etwas anderes zu machen, hatte dann aber Angst auf finanzieller Ebene, mir so was wie eine neue Ausbildung auch leisten zu können.


    Ich habe mit dem Ziel durchgebissen viel Geld zu verdienen und ich habe zusammen mit meiner Partnerin ein eigenes Haus gebaut und habe zum Glück so viel Geld, dass ich bestimmt in den nächsten Jahren nebenbei andere Ziele verfolgen könnte, wenn ich es wollen würde. Ich bin zurzeit zufrieden und mal schauen, vielleicht bekomme ich ja eines Tages den Traum erfüllt zumindest mal ein Buch zu veröffentlichen, das wäre schon mega cool. XD Ich will einfach nur ein Leben in dem ich nicht sooo viel von anderen Menschen genervt und abgefuckt werde.

    GT9jzdab0-AA5n0s


    𝔬𝔫 𝔱𝔥𝔢 𝔯𝔬𝔞𝔡 𝔱𝔬 𝔬𝔟𝔩𝔦𝔳𝔦𝔬𝔫, 𝔪𝔞𝔯𝔠𝔥𝔦𝔫𝔤 𝔦𝔫 𝔬𝔲𝔯 𝔬𝔴𝔫 𝔡𝔢𝔞𝔱𝔥 𝔭𝔞𝔯𝔞𝔡𝔢

    𝑐𝑙𝑜𝑠𝑒 𝑦𝑜𝑢𝑟 𝑒𝑦𝑒𝑠 - 𝑓𝑒𝑒𝑙 𝑡ℎ𝑒 𝑟ℎ𝑦𝑡ℎ𝑚

  • Ich denke, man kann sowas eigentlich nie wirklich beantworten, weil am Ende ist ein Job etwas, was man machen MUSS, damit man nicht verhungert. Sprich, in irgendeiner Form ist da immer ein gewisser Zwang mit verbunden und daher ist eigentlich kein Weg das Wahre, sondern eher ein Balancieren zwischen "wollen" und "müssen".


    Ich denke eher, die richtige Frage wäre: "woran erkennt ihr, dass euer Weg der erträglichste ist". Für meinen Teil habe ich wohl meinen Weg gefunden und als 'richtig' erachtet, weil er viele Schnittpunkte mit meinen Privatinteressen hat. Vieles, was ich derzeit in meinem neuen Berufsfeld lerne, ist 1:1 übertragbar auf meine Hobbys. Um genau zu sein, habe ich zwangsweise einen Teil meiner Hobbys zum Beruf gemacht.


    Ich würde nie sagen, dass ich für einen Beruf brenne oder dass ich mit Herz und Seele dabei wäre, weil nichts davon meine eigene Entscheidung war. Ich gehe arbeiten, weil ich es muss. Nicht, weil ich von selbst die Idee hatte, einen Großteil meiner Freizeit zu verkaufen. Ich würde diese Zeit viel lieber in meine eigenen Interessen stecken, die z.B. aktuell fast komplett auf der Strecke liegen bleiben.


    Vor meinem aktuellen Job, hatte ich einen komplett anderen, der zwar überhaupt nichts mit meinen Hobbys zu tun hatte, aber er hat fit gehalten und war nicht sonderlich anspruchsvoll, also auch ertragbar. Und so beurteile ich eigentlich alles, was ich machen muss.


    Es gibt durchaus Menschen, die das anders sehen und ihren Lebenszweck in der Arbeit sehen... aber ich bin jetzt mal so fies und sage, dass ich solche Menschen eher bemitleide. Dass sie es nie geschafft haben, einen eigenen Sinn im Leben für sich selbst zu finden und stattdessen sich mit ihren Umständen arrangiert haben.

    "Pure and radiant , he wields love to shrive clean the hearts of men.

    There is nothing more terrifying."

    "My brother will keep his promise. He possesses the wisdom, the allure, of a god - he is the most fearsome Empyrean of all."

  • Northstrider Ich kann deinen Take nachvollziehen, aber zustimmen tue ich dann doch nicht.


    Natürlich kann man Geld verdienen, muss man aber nicht. Es gibt sogar einige Eremiten, die sich bewusst vom gesellschaftlichen Leben getrennt haben und dann in ihren kleinen Kommunen zusammen leben, weil sie einfach einen anderen Lebensstil haben. Auch habe ich schon von Menschen gelesen, die auch kein Geld verdient haben und sich irgendwie ihr Leben durch das ermöglicht haben, was andere Leute weggeschmissen haben. Demnach muss man gar nichts, außer sterben. Die Frage ist halt einfach nur, wie man selbst leben möchte und - wie du sagst - man das mit sich selbst vereinbaren kann bzw. Kompromisse schließen kann.

    Ich würde nie sagen, dass ich für einen Beruf brenne oder dass ich mit Herz und Seele dabei wäre, weil nichts davon meine eigene Entscheidung war. Ich gehe arbeiten, weil ich es muss.

    Klingt ein wenig verbittert, wenn ich mir die Interpretation erlauben darf. Aber du hast auch geschrieben, dass du zurzeit einen Beruf ausführen kannst, der sich am ehesten mit deinen privaten Hobbys vereinbaren kann. Das klingt doch positiv, oder nicht?

    Es gibt durchaus Menschen, die das anders sehen und ihren Lebenszweck in der Arbeit sehen... aber ich bin jetzt mal so fies und sage, dass ich solche Menschen eher bemitleide. Dass sie es nie geschafft haben, einen eigenen Sinn im Leben für sich selbst zu finden und stattdessen sich mit ihren Umständen arrangiert haben.

    Anhand dieser Aussage bestätigt sich irgendwie eine Art der Verbitterung, denn ich finde die Aussage tatsächlich etwas fies. No offense, aber wenn Menschen ihren Sinn eben in ihrer Berufung/Arbeitstätigkeit sehen, dann ist das doch nicht minderwertiger wie Menschen, die ihren Großteil ihrer Freizeit vorm PC verbringen und gerne Videospiele zocken oder Serien bingen? Solange das zufrieden und glücklich macht, was ein Mensch tut, hat es doch nicht weniger Sinnhaftigkeit oder Wert?


    Ich finde Menschen interessant, die irgendwie alles unter einen Hut bekommen. Eine erfüllende Arbeit und zugleich aber auch ein erfüllendes Privatleben. Zeigt, dass es im Leben einfach unendliche Optionen gibt, man muss nur selbst danach suchen und man muss sich im Leben auch mal arrangieren.

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  • Naja... ich bin weder Sektenführer, noch Segelschiffkapitän, noch Knoblauchbrotexperte, von daher wäre beruflich schon noch Luft nach oben. Und auch wenn ich wohl fürs Fliessband am besten geeignet wär, ich neig(t)e dazu mir Jobs auszusuchen die mich öfters mal auch gehörig aus meiner Komfortzone zwangen. Was klarerweise oft genug dazu führt(e) mir deshalb auch den Kopf zu zerbrechen, zu lamentieren und mich dem Weinglas zuzuneigen.


    Auf der anderen Seite verspüre ich aber auch immer weniger den Zwang arbeiten zu müssen. Klar, ohne Knete keine Fete, aber ich kann und konnte doch stets etwas wählen wofür und für wen ich meine Fähigkeiten einsetze. Auch im Moment nicht für die Schlechteste Sache der Welt in meinen Augen.


    Und Arbeit muss sich lohnen, davon bin ich überzeugt; Das stehe ich jedem Andern zu, genauso wie ich es selbst verlange.

    Müllabfuhr, Kanalreinigung, Bau, Transport, Gastgewerbe, Pflege usw, usw. Die sind nicht voll mit Traumberufen und Selbstverwirklichung, trotzdem habe ich grössten Respekt vor Leuten, die ihren Job erledigen. Und die dafür gefälligst bezahlt werden sollen. Denn Easy Peasy, alles locker ist schön und gut. Nur bei den Meisten gilt das nur für sie Selber! Der Bus hat gefälligst pünktlich zu sein, das Essen auf dem Tisch, das Päckchen von Amazon schon gestern da, und wenn die Bohnen mal schwer im Magen liegen, dann soll das Ohr des Docs, egal um welche Uhrzeit, ein offenes und allwissendes sein.


    Überspitzt gesagt, zugegeben. Aber imo auch nicht ganz fern ab der Realität.

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • Durch genügend Leidensdruck durch 3. hatte meine Seele das Bedürfnis sich zu komplettieren und das hab ich auch Jahre am Stück durchgezogen bis ich fertig war (erst seit April) und dann hab ich gemerkt das ich weniger abgelenkt- und innerlich beschäftigt bin und konnte mich entfalten in meinem Können was den Beruf E-Sport betrifft; das einzige was mich hindert ist meine neue peripherie, hätte meine alte behalten sollen, aber dem habe ich Abhilfe geschafft nächste Woche, dann kommen die geeigneten an.


    Ich habe eine Menge gelernt in der Komplettionszeit, z.b. wie man überhaupt lernt (nicht das tun, sondern die Hintergründe) und so habe ich meinen game sense entwickelt.


    Das game war noch verbugt was ich spiele, da habe ich einfach so gedrückt wie es sein sollte, auch wenn ich immer verfehlt habe (die noten in dem Fall), obwohl es fließend gesehen treffen sollte und so habe ich etwas angeeignet was vielleicht mal 0,1% der Spieler wirklich beherrschen.


    Es ist so einfach, wäre ich noch nicht max besoffen von Redbull, psst sagts keinem, denn das ist ein Sportgetränk xD Jedenfalls bin ich am ausnüchtern, hatte in meinem Leben nicht grad wenig getrunken, bin einer der soft Sorte, wahrscheinlich werden andere nicht mal von Redbull besoffen, das taurin ist konzentriert, genau wie herkömmlicher Alkohol, aber ich schweife ab.


    Rundum war ich schon mit 17 Jahren in Spielen erfolgreich wie World of Warcraft, war als bester Magier des Servers, gar Realmpools bekannt in Europa, da gabs aber noch kein E-Sport.


    Schicksalhaft führte mich der Weg dann doch wieder dahin (hierhin), diesmal gibt's das ja (E-Sport), aber ich muss halt wieder reinkommen; Können ist bei mir keine Frage, eher meine Form, bin halt noch angeschlagen von der Komplettionszeit (und unter anderem De Punkto besoffen), aber das ist auch lediglich in meinem Gefühl präsent, mein Verstand ist glasklar.


    Spiele kann ich gut und es macht mir auch Spaß, da fühle ich mal endlich das ich einen Beruf ausübe der für mich Sinn macht.


    Bin jedoch noch am Anfang. (Typisches Syndrom von Kleinhalten und Unentschlossenheit, da ich aus Instinkt nicht alles gebe mit dieser derzeitigen Maus)


    Dezember gehts dann richtig los; heute ist's noch daddeln und mit der Maus und Mauspad ärgern, bis die neuen nächste Woche dann kommen.

  • Wie kann ich erkennen, ob ein Beruf wirklich das Richtige für mich ist? Wie habt ihr bemerkt, dass es euch Spaß macht eure Arbeit nachzugehen? Wie habt ihr erkannt, dass euer aktueller Weg der richtige ist?

    Da dir hier niemand beantworten kann, ob ein Beruf "der Richtige" für dich ist, werde ich mich mal allgemein zu meiner Ansicht äußern. Ich hatte bisher einige verschiedene Jobs (meist Teilzeit bzw Nebenjobs) und bei keinem dachte ich mir "DAS ist es". Diesen Anspruch habe ich aber auch gar nicht. Es ist für mich ohnehin sehr schwierig abzuschätzen, ob mir ein bestimmter Job Spaß machen könnte. Das kann ich erst beantworten, wenn ich ihn ausprobiert habe, und selbst dann gilt das ja nur für den spezifischen Arbeitgeber mit den jeweiligen Kollegen und Arbeitsbedingungen.


    Dazu kommt noch, dass Menschen sich ständig weiterentwickeln, dadurch ändern sich eventuell Präferenzen und Wertvorstellungen, die dann stark im Widerspruch zu dem stehen können, womit man aktuell Geld verdient. Aus meinem (früheren) Umfeld kam manchmal der in unserer Gesellschaft weit verbreitete Vorschlag, ich könnte doch versuchen, eines meiner Hobbys zum Beruf zu machen. Das würde für mich aber gar nicht in Frage kommen, da ich mir kein Hobby durch Druck und Zwang "versauen" möchte.


    Ebenfalls ziemlich sinnlos (für mich persönlich!) sind diese unzähligen Berufswahltests. Da kommen dann immer -wenig überraschend- Jobs raus, die meinen Interessen (also Hobbys) entsprechen oder Dingen, die mir gut liegen. Aber, nur weil ich in etwas gut bin, bedeutet dies noch lange nicht, dass ich Lust darauf habe, einen Beruf auszuüben, in dem diese Fähigkeiten wichtig sind.


    Es gibt nunmal oft keine einfache Antwort darauf, welcher Beruf zu einem "passt". Daher denke ich, dass es grundsätzlich sinnvoll ist, offen und neugierig zu bleiben. Nicht zu verkrampft nach "dem einzig richtigen Job" zu suchen, sondern -zumindest teilweise- die Dinge auch mal auf sich zukommen zu lassen. Das gilt natürlich nicht für Menschen, die bereits sehr genau wissen wo sie hin wollen und bei denen auch eine gute Möglichkeit besteht, diesen Beruf (wenn auch mit etwas Glück) ergreifen zu können.

    "It's hard to win an argument with a smart person. It's damn near impossible to win an argument with a stupid person."

    ~ Bill Murray




  • Wie kann ich erkennen, ob ein Beruf wirklich das Richtige für mich ist? Wie habt ihr bemerkt, dass es euch Spaß macht eure Arbeit nachzugehen? Wie habt ihr erkannt, dass euer aktueller Weg der richtige ist?


    Dazu kommt noch, dass Menschen sich ständig weiterentwickeln, dadurch ändern sich eventuell Präferenzen und Wertvorstellungen, die dann stark im Widerspruch zu dem stehen können, womit man aktuell Geld verdient. Aus meinem (früheren) Umfeld kam manchmal der in unserer Gesellschaft weit verbreitete Vorschlag, ich könnte doch versuchen, eines meiner Hobbys zum Beruf zu machen. Das würde für mich aber gar nicht in Frage kommen, da ich mir kein Hobby durch Druck und Zwang "versauen" möchte.

    Um dem mit einen Anstoß in das Thema zurück finden zu lassen damit's dem Ziel dient:


    Das klingt ganz nach einer mitten in der Findungsphase, also für sich selbst persönlich (Persönlichkeitsentwicklung).

    Wenn man in der Regel fertig entwickelt ist, jedenfalls im beruflichen, fühlt man dann schon eine Art "sich dazu zu berufen" sein (ich weis man könne nie fertig werden so viel wie es gibt, aber 1 Aspekt ist schon realistisch).


    Das mit den Hobbies kann ich vollsten verstehen, man will da keine Verantwortung dazu haben und einfach unbekümmert sein Hobby ausleben.


    Bin ebenfalls ein Mensch der Beruf sehr ernst nahm, als ich noch in der "Findungsphase" war.

    Manchmal dachte ich dann sogar das ich für spezielle Dienstleistungen im kreativen weniger Geld verlangen sollte, da die Tätigkeit zu einfach war, da ist's natürlich viel einfacher mit Materiellen Gütern gewesen.

  • Das klingt ganz nach einer mitten in der Findungsphase, also für sich selbst persönlich (Persönlichkeitsentwicklung).

    Wenn man in der Regel fertig entwickelt ist, jedenfalls im beruflichen, fühlt man dann schon eine Art "sich dazu zu berufen" sein (ich weis man könne nie fertig werden so viel wie es gibt, aber 1 Aspekt ist schon realistisch).

    Das Konzept, "fertig entwickelt" zu sein, egal ob beruflich oder persönlich, ist eine interessante Illusion. Es wird damit suggeriert, dass es so etwas wie einen endgültigen Zustand gibt/einen Punkt, an dem man ankommt und sagen kann: Jetzt bin ich vollständig. Jetzt habe ich meinen Platz gefunden.


    Das Leben und auch unsere Wahrnehmung verlaufen aber in ständiger Bewegung, geprägt von Erfahrungen, äußeren Einflüssen und inneren Reflexionen. Wie gesagt, was einen heute erfüllt, mag irgendwann unerträglich sein, und was man früher abgelehnt hat, könnte plötzlich an Bedeutung gewinnen.

    Auch das Gefühl, sich "berufen" zu fühlen, ist oft kein Ziel, sondern ein Nebenprodukt eines langen Prozesses, der eben von beispielsweise Zufällen, Kompromissen...und manchmal auch Irrwegen/Fehlentscheidungen begleitet wird.

    "It's hard to win an argument with a smart person. It's damn near impossible to win an argument with a stupid person."

    ~ Bill Murray




  • Also meinst du das es das Konzept Person garnicht gibt?


    Irgendwo muss das ja auch ein fertiges "Produkt" sein, sonst wärs nicht rausgekommen (die Person).


    Klar lassen sich Gefühle von außen auch beeinflussen, aber jeder ist doch schließlich individuell, so klischeehaft das auch klingt, d.h. man hat schon seinen eigenen Kompass, bei der stetig entwickelten Welt.


    Wenn ich jetzt nen Tisch anfasse, fühl ich nen Tisch durch den Tisch, klar, aber letzten Endes entscheide ich ja das es ein Tisch war der das auslöste, so ist das auch mit dem Beruf.


    Du unterschätzt die Kraft des freien Willens Rechnung


    Edit: Zur Rundung das wir auf wahrscheinlich einen Nenner kommen:


    Das mit umentscheiden kann man als ein Bedürfnis einer Person sehen, nämlich alles mal ausprobieren zu wollen, bevor man sesshaft wird, dann findet man sich wieder bei sich. Dann kann man davon ausgehen. Das Konzept fertig sein ist ja auch eh durch die Bedürfnisse unter anderem als beispiel die, die du beschriebst enstanden, daher kann man eig logisch gesehen nicht dagegen sein.

    Das gehört in logik gesehen alles zusammen.


    Will nicht einander vorbei geredet haben >.<

  • Hab ich nicht. Ich würde behaupten, dass ich es nie hab.


    Beruflich hatte ich zwar mal einen Job, den ich wirklich gern gemacht hab - von der Ausbildung bis zu meinem letzten Tag dort hab ich ihn mit Leidenschaft ausgeübt -, aber ich wurde aus wirtschaftlichen Gründen gekündigt und aus gesundheitlichen Gründen könnte ich da inzwischen nur noch eingeschränkt arbeiten :/

    Ansonsten waren alles Jobs, die ich gemacht hab, weil man irgendwie über die Runden kommen muss.


    Das Leben und auch unsere Wahrnehmung verlaufen aber in ständiger Bewegung, geprägt von Erfahrungen, äußeren Einflüssen und inneren Reflexionen. Wie gesagt, was einen heute erfüllt, mag irgendwann unerträglich sein, und was man früher abgelehnt hat, könnte plötzlich an Bedeutung gewinnen.

    Das kann ich so was von unterschreiben.


    Privat stelle ich mir öfter die Frage, ob ich nicht irgendwo falsch abgebogen bin. Ist eigentlich nicht fair, da es mir so gesehen gut geht und ich eine ziemlich sichere familiäre Situation habe, die ich seit 12 Jahren genießen kann. Aber wie Erika schrieb können sich Wahrnehmungen etc. ändern; das ist bei mir seit einiger Zeit der Fall und ich fühle mich - grob runter gebrochen - unglücklich in meiner Situation (nicht komplett, aber zu einem sehr bestimmten Teil, der mich stark belastet)