Meiner Ansicht nach reicht bloßes "Nichtgefallen" nicht für ein Verbot aus. Zudem interpretiere ich die Ewigkeitsklausel und das Grundgesetz so, dass in erster Linie der Gesetzgeber daran gebunden ist - die verfassungsgebende Gewalt (also das Volk an sich) sich dennoch eine neue Verfassung geben könnte, die komplett anders ist und einige geschützte Artikel anders fasst (streicht, abändert). Wie da die Mehrheiten zu sehen wären (wahrscheinlich hoch und ein Quorum) - wäre ne andere Frage. Aber das ist rein theoretischer Natur und etwas, wo sich Verfassungsrechtler mit jahrelangem Studium und Berufserfahrung streiten können und man sicher keine einheitliche Meinung vorfindet.
Bei der AfD sehe ich eben diese problematischen Forderungen. Auf der andern Seite: Auch von CDU kommt viel Müll. In der Verfassung haben wir noch (vom BVerfG erlaubt) Kram wie Wehrpflicht drin ... nur für Männer. (Fördert/stärkt doch imo klassisches/toxisches Männerbild und verhalten, wenn ein Mann als stark gelten muss und im Krieg verheizt werden darf und die Frau schützenswert ist.)
Dann haben wir eben bei der AfD Provokationen - bei den andern eher "politisch korrektes" Verhalten. (Mit jeweils Ausnahmen die davon abweichen.) Eben auch im Osten diese Wahl des - ich glaube Ministerpräsidenten und vorher noch Präsidenten des Landtages - wo die AfD stark trollte und es bis an das Verfassungsgericht auf Landesebene ging. Dann aber haben sie (der Alterspräsident von der AfD) sich an die Anweisungen des Gerichtes gehalten. Das zeigt irgendwo, dass sie noch mitspielen, im System.
Da fehlt mir der "Umsturz-Wille". Das nur vermuten weil irgendwie manche bestimmte Äußerungen tätigen - die ggf. vielleicht auch nicht mal Mitglied sind. (Immer rein lustiges Distanzieren - und dann doch wieder Annäherung. Die Jugendorganisation soll woll einen neuen Chef haben der krasser drauf ist wieder - aktuell was gelesen.)
Selbst wenn man dann verbietet könnten sich Nachfolgeorganisationen (die auch verboten wären) bilden - die man erst mal genau ermitteln/einstufen müsste, da man ja nicht wahllos gegen alles vorgehen kann, sofern man selber den Rechtsstaat wahren und nicht abschaffen (das was man bei der AfD vermutet) will. Ohne Organisationen könnte im Untergrund weiter agiert werden.
Und ... die Menschen könnten ihren Unmut anders äußern - wenn sie keine polit. Vertretung mehr haben, dann eher mehr selber (Selbstjustiz, Gewalt) - da ist mir einer der nen Spruch ablässt (der am Ende am BVerfG scheitert, sollte man was zu krasses durchbringen wollen) lieber, wenn die Leute sich dann da vertreten fühlen und bissl mitgrölen und dann der Dampf abgelassen ist.
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An dem was die Leute zur AfD treibt muss/sollte man arbeiten - leider geht viel in die Gegenrichtung. Der aktuelle Streit um die Richter am BVerfG war ein Problem. (Ist es noch.) Bürgergeld und Krankenversicherung (Ärztemangel, Primärarztmodell) - wird noch Thema werden. Vor allem wenn man merkt, dass rechtlich (BVerfG-Hürden) Einsparungen die man versprach nicht möglich sind. (Daher anderswo gespart wird und Erleichterungen - bei Stromsteuer usw. - nicht kommen.)
Ich frage mich, warum man nicht mal endlich ... (rhetorische Pause, durchatmen, sacken lassen, nachdenken!)
... auf die Idee kommt, den Bürgern von vornerein unbequme Wahrheiten zu sagen. Man hat doch die paar Jahre bis zur nächsten Wahl. Dann daraus das beste machen. Vielleicht besser als Versprechungen und dann scheitert die Regierung vorzeitig (oder es läuft die vollen 4 Jahre) - am Ende nich erreicht und viel versprochen. Und die AfD schlachten es wieder aus.
Da hilft aber auch Rumdoktorn mit "Programme gegen Rechts", "Demokratie stärken" oder ähnliches ... nix. Man muss einfach die Probleme lösen die Leute haben. Ängste ernst nehmen. Wie wäre es mal mit mehr Wohnraum der erschwinglich ist? Statt Sondervermögen und die Milliarden versinken in Bürokratie und Bundeswehr und bei Firmen die da extra hohe Preise einsacken, weil der Staat es ja dann zahlt. :P
Edit: Und ich frage mich, wie man sonst die Rechten erklären wollte? Schlechte Regierung macht die nicht direkt - aber diese führt zu Unzufriedenheit/Ängsten - mit denen nicht umgegangen wird (die werden einfach belassen und da verselbstständigt sich dann was) ... und dann entwickelt sich halt was.
Klar ist auf jeden Fall: So Zeug wie Geschichtsunterricht und KZ-Besuche bringt nix. Frag mich wieso manche sich in diese Phantasien flüchten, dass man damit Rechtsextremismus bekämpfen kann. (Die Leute müssen verzweifelt sein oder zu faul sich an richtige Lösungen zu wagen.) Rechte wissen doch, was sie wollen und warum sie es wollen. (Wenn dann müsste man eher Wirtschaft unterrichten, damit die merken, dass da Ideen von der AfD schlecht sind.)