• Mindestlohn muss rauf. Deutlich rauf. Denn dann kann man sich nicht mehr für nen Hungerlohn in diversen Branchen /Tätigkeiten ausbeuten lassen :)

    Grundsätzlich gebe ich dir sogar Recht, aber ich sehe die Gefahr dass das kleinere Betriebe in den Ruin treiben wird.

    kosten werden natürlich auch steigen, ( Bäcker,Friseur, Restaurant Besuche ect. )

    Gleichzeitig mit höherem Mindestlohn musst du natürlich auch den Lohn der anderen Arbeitern anpassen.


    Es ist verzwickt, wird nicht jeder gewinnen können, aber ich bin auch für höheren Mindestlohn.


    ~Frieren~

    Lass bitte jetzt gut sein, das endet doch nur wieder im seitenübergreifenden Beiträge löschen seitens der Moderation

    Einmal editiert, zuletzt von Chojin (5. September 2025 um 14:45) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Nefarious Maniac mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Beitrag von ~Frieren~ (5. September 2025 um 14:37)

    Dieser Beitrag wurde von Eclipse aus folgendem Grund gelöscht: Off Topic (5. September 2025 um 15:27).
  • Beitrag von Incubus (5. September 2025 um 14:37)

    Dieser Beitrag wurde von Eclipse aus folgendem Grund gelöscht: Off Topic (5. September 2025 um 15:28).
  • Beitrag von ~Frieren~ (5. September 2025 um 14:39)

    Dieser Beitrag wurde von Eclipse aus folgendem Grund gelöscht: Off Topic (5. September 2025 um 15:28).
  • Eclipse 5. September 2025 um 14:40

    Hat das Thema geschlossen.
  • Halt, Stop!

    Ich komme nicht hinterher. Bitte abkühlen, während ich prüfe, wo ich am dümmsten die Schere anlege...

    ---

    So, probieren wir das noch mal.

    Spätere Löschungen bestehender Beiträge vorbehalten.

    Ihr könnt gerne weiter über den Mindestlohn diskutieren.

    Thou shalt not follow the NULL pointer, for chaos and madness await thee at its end.

    (aus: "The Ten Commandments for C Programmers" von Henry Spencer)

    Einmal editiert, zuletzt von Eclipse (5. September 2025 um 15:38)

  • Eclipse 5. September 2025 um 15:38

    Hat das Thema geöffnet.
  • Beitrag von Twofu (5. September 2025 um 22:33)

    Dieser Beitrag wurde von Eclipse aus folgendem Grund gelöscht: Bezug entfernt (6. September 2025 um 10:27).
  • Nach interner Abwägung wurden weitere Beiträge gelöscht. Alle offenen Meldungen für diesen Thread wurden damit bearbeitet.

    Falls aus eurer Sicht noch etwas offen ist: Bitte melden oder PN.

    Thou shalt not follow the NULL pointer, for chaos and madness await thee at its end.

    (aus: "The Ten Commandments for C Programmers" von Henry Spencer)

  • Ich möchte kurz ein paar vorige Themen noch abhandeln - weiß nicht ob generell nur noch über Mindestlohn gesprochen werden soll und über die vorigen Sachen nicht mehr. (Oder ob damit nur gemeint war dass der Streit von den vorigen Sachen sich nicht nochmal wiederholen sollte. :D Es würde vermutlich so oder so ... Seiten später wieder die Gefahr bestehen, dass sich Themen wiederholen.)

    Ist jetzt aber auch von mir keine Absichtserklärung über eine bestimmte Sache (oder alles) diskutieren zu wollen. Es steht natürlich jedem frei, sich etwas (oder mehrere oder alles) daraus zu ziehen um darauf einzugehen.


    Zu Schule (und Mädchen vs. Jungs) fand ich z. B. noch das:

    Spoiler anzeigen

    https://www.tu-dortmund.de/nachrichtendet…r-schule-26507/
    https://www.mdr.de/wissen/lehrer-…-noten-100.html
    (Und jetzt kann ich endlich die Tabs schließen, die ich nebenher hier noch offe hatte.)
    Leider kritisch zu sehen bzw. mir gefällt manche Wortwahl nicht. Im ersten Artikel steht "Mädchen scheinen bei der Notenvergabe bevorteilt zu sein" - was danach klingt, dass es nicht so richtig nachgewiesen wäre. (Es wird wohl auch nur ein kleiner Vorteil erwähnt.) Zweiter Artikel ist auf Italien bezogen - erwähnt noch die unterschiedl. Stereotypen bei unterschiedl. Fächern. Aber nicht dass Mädls in Mathe deswegen schlechtere Noten sind - sondern dass sie "grosszügiger" bewertet werden, weil man annimmt, dass sie da ja nicht so gut sein und das bräuchten. (Aber das ist auch mehr als Annahme da drin verpackt. Also ich sehe die Kritik - habe auch nicht die Originalstudien gelesen, das könnte im Detail interessant sein, was da gemacht wurde.)

    Auf jeden Fall vom Ansatz her interessant. Weil ich da aus diesem Begabung u. Faulheit auch halt negative Punkte für die Jungs herausziehe: Man unterschätzt zwar die Mädls, was negative Effekte hat. Aber wenn bei Jungs man immer mehr Talent annimmt und schlechtere Leistung generell eher auf Faulheit zurückführt ... das kann auch nicht gut sein. (Mehr Druck, höhere Anforderungen für Jungs.) Vor allem wenn man bedenkt, was man so an Sachen hat die später bei Männern kritisiert werden - männl. Verhalten, etc. Das bestärkt sich doch damit nur bzw. man lenkt sie genau weiter dahin - durch das mehr an Druck, oder?


    "Vernunft" bei der Wahlentscheidung: Find ich schon mit Blick auf "Vernunft" interessant. Was ist vernünftig?

    Spoiler anzeigen

    Nicht AfD zu wählen? (Aus sicht derer die nicht AfD wählen.) Ich denke generell haben Menschen unterschiedliche Probleme, Bedürnisse, etc. Daran ausgerichtet könnten natürlich bestimmte Parteien eher als besser dafür angesehen werden. Die AfD ist natürlich schon eher "schlecht" für die meisten, die diese wählen würden. Weil die geplante Politik für viele dieser Gruppen gerade eher schlecht wäre.

    Aber hier ist auch generell immer wichtig zu sehen: Das was die Wähler subjektiv wahrnehmen zählt. Wenn eine Statistik etwas anderes sagt, derjenige die aber gar nicht kennt oder kennt + nicht versteht (oder man gewichtet die Info ganz anders) ... dann kann was total anderes rauskommen, als Wahlentscheidung am Ende. Ich persönlich (!) finde es vielmehr relevant, dass die andern Parteien so schlecht sind. Das ist das problematische am System - wenn SPD, CDU/CSU, FDP, Grüne wegfallen als Optionen, weil sie durch sehr viel sich es schon verscherzt haben, gerade bei den jeweiligen Kernwählern.

    Auf voriger Seite hatte jemand auch ein paar weibl. Influencer erwähnt. Generell finde ich die Unterscheidung nach Alter, Bildung u. sozialer Schicht aber interessanter.
    https://www.mdr.de/nachrichten/de…te-wen-100.html
    Gerade ganz alte haben noch diese klassische Parteie-Anhängerschaft verinnertlicht - da stark CDU ab 70+ und AfD schwächer. ("Weil man schon immer immer CDU gewählt hat." vermutlich als Grund.) Auch bei Rentner/innen dann auffällig. Finanzielle Lage "schlecht" dann sehr viel eher AfD.

    Bildung hoch (vs. niedrig/mittel) weniger AfD. (Die verstehen eher, dass da viel wirtschaftlicher Unfug wäre - Sachen wie EU-Austritt, etc.)

    Insbesondere bei den Erstwählern ist die starke Veränderung von 2021 (FDP, Grüne stark) zu 2025 (AfD, Linke stark) interessant:
    https://www.br.de/nachrichten/de…analyse,UdePYRT

    Ggf. durch andere Lage/Probleme für die Jugend, die die letzten Jahre mit sich brachten. Oder wegen der Performance von FDP/Grüne in der Ampel? Ich weiß es nicht. Zumindest sind die AfD und Linke wohl geschickter darin, moderne soziale Medien zu nutzen, besonders TikTok: https://www.swr.de/swraktuell/rhe…gswahl-100.html

    Interessant vor allem, wie sich die Linke wieder als ernstzunehmende Kraft (Gegenkraft zur AfD) etablieren könnte - während die FDP (erst mal) versinkt und BSW nicht so richtig durchstarten konnte. Während die sonst noch existierenden klassischen Parteien (CDU/CSU, SPD und Grüne) eher schwächeln. Mit Blick auf den Osten und was man neulich so las (Umfrage Sachsen-Anhalt) - wirds spannend.


    Zum Mindestlohn: Ich denke der Staat sollte weniger eingreifen in den Markt. Bäcker, etc. ist schon purer Luxus - die 1,10 für ne stinknormale Brezel vs. 0,39 (oder wenn im Angebot für 0,19) bei LIDL oder REWE. Dann schmeckt das Zeug nicht mal so gut. Teils bessere Quali beim LIDL weil die Leute da so viel kaufen dass die ständig nachbacken (bis irgendwann mal leer ist), beim Bäcker gefühlt schmeckte die Brezel von 17 Uhr wie vom Vortag früh morgens. (Zumindest meine eigene Erfahrung aktuell - und aus meiner Gegend und meinem persönl. Geschmack entsprechend.)

    Ja, wir haben Inflation. Ja wir haben hohe Preise für Lebensmittle und Wohnen. Aber: Wir haben auch Gewerkschaften die schon viel aushandeln. Und dass ständig so viele Leute aufstocken müssen liegt meiner (!) Meinung nach eher an andern Dingen bzw. man sollte anders gegensteuern. Mehr sozialer Wohnungsbau. Und gezielter Familien fördern. Ein Single mit ner günstigen Wohnung ist doch eigentlich recht gut bedient. Wenn ich bei meiner Schwester (die kriegt teils auch durch steuer- und glaub auch SV-freie Zuschläge von Sonntagsarbeit als Single netto recht viel) das sehe die als Bäckereifachverkäuferin arbeitet ... die hat mit günstiger Wohnung (da hatte sie noch Glück) deutlich mehr als das was sie mit den 563 Regelsatz + Wohnkosten bekommen würde, bei Bürgergeld.

    Ne Family in München mit Alleinverdiener (wenn ein Elternteil noch auf Kinder aufpasst, weil keine Betreuung - später ggf. auch erst nur Teilzeit möglich) ... da wirds schon kritischer. Wenn Wohnraum teurer und man erwartet, dass der Alleinverdiener alle trotzdem rundum (under Einbeziehung von Kindergeld u. Freibeträgen bei Steuer) durchbringen soll. Aber muss man da zwingend den Mindestlohn so weit anheben bis das geht? (Wenn ein Single ggf. dann "zu viel" hätte am Ende?) Dann ggf. Kindergeld höher, etc. und halt weiter: Günstige Wohnungen!

    Gerade wenn man Deutschland nur betrachtet - und nicht international für andere Länder nen Mindestlohn erzwingen kann ... aber es halt so ist, dass wir da mit aufm Markt aktiv sind (sprich: wir verkaufen hier produzierte Sachen die dann teurer werden und die ausländ. Nachfrage kaufen lieber Waren von anderswo - wir haben ja teils auch Kram der in China günstig teils produzieren gelassen wird, statt hier bei uns) ist das sicher viel komplexer als manche denken.

    Und Trinkgeld in der Gastro wird auch noch gemeckert, wenn am Ende ärmere sich das nicht mehr leisten können. (Obwohl der Mindestlohn ja dann schon genug geben sollte.) Bzw. da frag ich mich was man will: Mindestlohn noch, damit alle genug verdienen aber bestimmte Sachen dann doch mehr Luxus sind und für weniger Leute zugänglich (Bäcker, Gastronomie) - oder erhofft man sich dann dass es ja gerade wegen dem Mindestlohn doch wieder/erst für alle zugänglich? Wenn er hoch genug wird, dass immer weniger mit Bürgergeld aufstocken müssen, dann wird das für Bürgergeldbeziehende schwieriger, mit diesen Sachen.

    Beim Friseur find ich es aber tendenziell eher sehr gut - da hörte man ja krasse Schauergeschichten früher. In der Ausbildung nur ein Hungerlohn und danach auch sehr wenig. Wenn die angestellt sind und nicht grad selbstständig erfolgreich. Liegt aber auch an den komischen Preisen. Aber es ist irgendwo auch Luxus. (Ich als Mann geh schon nicht mehr hin, weil Haare nicht so schätze, rasier sie mir selber kurz.) Wenn Langhaarige (da sollte ggf. auch es sich angleichen, dass Männer mit langen Haaren auch mehr zahlen, wenn arbeitsaufwendiger Schnitt bestellt wird) sich das leisten um gut auszusehen (und ja auch nich jede Woche da hinrennen) ... dann kann das auch mal (noch) mehr kosten, damit die angestellten Friseure auch gut bezahlt werden können.

    Lebensmittel-Einzelhandel wirbt glaub ich tatsächlich schon drüber über Mindestlohn (viele große Ketten, auch Discounter). Gebäudereinigung erinner ich mich (von als meine Mutter noch auf geringfügiger Basis "putzte") dass da (gesetzlich) auch teils höherer Mindestlohn als der allgemeine (ohne Branchenfokus). (Zeitarbeiter als Helfer in Produktion weniger als Gebäudereinigung teils. Aber weiß die aktuelle Lage nicht das kann veraltete Info sein.) Also "putzen gehen" ist nix schlimmes. (Sehe allerdings aber auch kaum noch Stellenanzeigen in dem Bereich bzw. allgemein sehr wenig Stellenanzeigen - im "Wochenblatt" in dem meine Mutter früher immer nach "Putzstellen" guckte - im Vergleich zu vor Jahren. Die aktuelle wirtschaftl. Lage wohl ...)

  • "Vernunft" bei der Wahlentscheidung: Find ich schon mit Blick auf "Vernunft" interessant. Was ist vernünftig? Spoiler anzeigen

    Die Frage was Vernunft ist, ist philosophisch interessant, aber nicht in der Weise wie du es ausführst. Zum Adjektiv vernünftig (vernüftiges Wahlverhalten) mache ich folgendes Angebot: Ein Wahlverhalten ist vernünftig, wenn es auf Basis einer hinreichenden Faktenlage und logischen Schlussfolgerung erfolgt - Betonung liegt auf 'Faktenlage' und vor allem 'hinreichend'. Es ist erstaunlich, wie viele Wähler*innen diese Definition nicht erfüllen. Für mich keine Frage: Besonders Wähler*innen der AfD - und erneut gesteigert junge Männer - erfüllen diese Kriterien häufig nicht.

  • Wie findet ihr sollte der Mindestlohn gesetzt werden? Politisch- also auf Basis sozialer Fragen - oder ökonomisch, also rein volkswirtschaftlich motiviert? Das interessiert mich, wie das hier aus welchen Gründen gedacht wird.

    Der Mindestlohn sollte, bei einer Vollzeitstelle von 40h, für ein gutes Leben reichen - also für etwas mehr als von der Hand in den Mund.

    Wenn eine Aufgabe es nicht "wert" ist, dass dort ein Mensch eine Bezahlung für seine Arbeit erhält, von der er gut leben kann, dann müssen die Prozesse überarbeitet werden, die diese Arbeit erst nötig machen.

    Beispiel: Man kann jemandem der die Toiletten in einem Fastfood-Restaurant reinigt keinen angemessenen Mindestlohn zahlen? Dann ist diese Aufgabe entweder nicht wichtig genug, oder man muss schauen, wie man diese Aufgabe technisch automatisieren kann - beispielsweise mit selbstreinigenden Toiletten.

    Jobs als Beschäftigungsmaßnahme zu erhalten finde ich nicht erstrebenswert. Dass Leute für ihren Lebensunterhalt arbeiten müssen sollten ist auch komischerweise immer nur bei armen Menschen ein Argument - reiche Menschen dürfen nahezu kritiklos auf dem Rücken der Gesellschaft schmarotzen ohne je einen Finger krumm zu machen.

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    Jack of all trades, master of none.

    Einmal editiert, zuletzt von Ex4mp1e (8. September 2025 um 08:55)

  • Der Mindestlohn sollte, bei einer Vollzeitstelle von 40h, für ein gutes Leben reichen - also für etwas mehr als von der Hand in den Mund.

    Das klingt im ersten Moment ja sehr schön und lobenswert. Aber was verstehst du unter "gutes Leben"? Und vor allem, was verstehen andere Leute darunter? Da gehen dann schnell die Definitionen weit auseinander. Aber das viel größere Problem ist, dass es auch von der Region abhängig ist, wo jeder einzelne wohnt.

    Beispiel 40h Woche. Arbeiter A wohnt auf dem Land in BaWü und kommt mit dem Mindestlohn gut zurecht. Arbeiter B, der gleiche Arbeit und gleichen Lohn wie Arbeiter A hat, wohnt in Berlin, dem reicht sein Mindestlohn vorne und hinten nicht, weil Mieten und Nebenkosten ganz anders sind wie bei Arbeiter A.

    Daher wird man nie erreichen, dass der Mindestlohn für alle ein gutes Leiben reicht, zumal das ja auch jeder anders auslegt. Der eine braucht für ein "gutes Leben" wenigstens 1.800 Euro netto und der Nächste braucht 3.000 Euro netto.

    Man könnte es vielleicht auf den Nenner bringen, dass der Mindestlohn die Höhe haben sollte, dass man seine Wohnung, die Lebenshaltungskosten und die einfachen Kosten für gelegentliche Freizeitveranstaltungen und einen Urlaub gewährleisten.

    Das größte Problem ist doch, warum es überhaupt einen Mindestlohn braucht, dass viele Leute gar nicht bereit sind, die Preise für Produkte zu bezahlen, damit die Arbeiter, die diese Produkte verarbeiten und bereitstellen, vernünftig zu entlohnen. Beispiel Erntehelfer: Alle wollen immer nur billiges Obst und Gemüse und jammern ständig, dass alles immer teurer wird. Ja, warum zahlt ihr nicht 10 Euro für ein Schälchen Erdbeeren? Warum zahlt ihr nicht 25 oder 30 Euro für einen Bund Spargel? Weil das vieeeeeeellllll zu teuer ist? Nun für diesen Preis würde der Arbeiter auf dem Feld einen ordentlichen Lohn bekommen, wovon er ein "gutes Leben" führen könnte. Aber weil der deutsche Konsument, die Schale Erdbeeren, am liebsten für 3 Euro und das Bund Spargel nicht mehr als 7 Euro ausgeben will, kommen dann Feldarbeiter aus Litauen, Belarus oder Moldawien, die für 6 oder 7 Euro die Stunde arbeiten. Habt ihr mal 8 oder 10 Stunden Erdbeeren gepflügt oder Spargel gestochen? Das ist echt ein Knochenjob!

    Wer also für einen fairen Mindestlohn ist, sollte endlich auch bereit sein faire Preise zu bezahlen! Denn einerseits hinstellen und nach höheren Mindestlohn rufen und gleichzeitig aber über die hohen Preise klagen, das passt nicht zusammen! Statt über die Preise zu jammern, sollte man kurz innehalten und überlegen, wer da alles für eine Arbeit hineingesteckt hat, bis das Produkt endlich in meinem Einkaufswagen gelandet ist.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

  • Der eine braucht für ein "gutes Leben" wenigstens 1.800 Euro netto und der Nächste braucht 3.000 Euro netto.

    Dann kann man halt nicht im Münchener Stadtzentrum wohnen. Wenn dann dort entsprechend die Nachfrage für den Mindestlohnsektor steigt, steigen auch zwangsweise die Löhne. Sonst gilt: Wer kaum was bieten kann, muss halt auch damit rechnen, hier und da kürzer zu treten. Entsprechend muss also Wohnung, Essen und ein Minimum an Freizeit durch den Mindestlohn gesichert sein.

    Ja, warum zahlt ihr nicht 10 Euro für ein Schälchen Erdbeeren? Warum zahlt ihr nicht 25 oder 30 Euro für einen Bund Spargel? Weil das vieeeeeeellllll zu teuer ist? Nun für diesen Preis würde der Arbeiter auf dem Feld einen ordentlichen Lohn bekommen, wovon er ein "gutes Leben" führen könnte. Aber weil der deutsche Konsument, die Schale Erdbeeren, am liebsten für 3 Euro und das Bund Spargel nicht mehr als 7 Euro ausgeben will, kommen dann Feldarbeiter aus Litauen, Belarus oder Moldawien, die für 6 oder 7 Euro die Stunde arbeiten. Habt ihr mal 8 oder 10 Stunden Erdbeeren gepflügt oder Spargel gestochen? Das ist echt ein Knochenjob!

    Das regelt nun mal Angebot und Nachfrage. Ich verlange keinen günstigen Spargel. Ich kaufe ihn, wenn das Preis-Leistungsverhältnis passt und würde damit aufhören, wenn es das nicht mehr tut. Wenn ein so simples Konsumgut in der Produktion zu teuer ist, um seine Existenz zu rechtfertigen, dann muss halt was anderes angepflanzt werden, das im Zweifel maschinell geerntet und verarbeitet werden kann. Dann wird Spargel zum Luxusgut, was den Lohn erhöhen, aber Arbeitsplätze minimieren würde. Nicht unbedingt hilfreich, sonst müsste man aber wahrscheinlich über Subventionen gehen.

  • Ja, warum zahlt ihr nicht 10 Euro für ein Schälchen Erdbeeren? Warum zahlt ihr nicht 25 oder 30 Euro für einen Bund Spargel? Weil das vieeeeeeellllll zu teuer ist? Nun für diesen Preis würde der Arbeiter auf dem Feld einen ordentlichen Lohn bekommen, wovon er ein "gutes Leben" führen könnte. Aber weil der deutsche Konsument, die Schale Erdbeeren, am liebsten für 3 Euro und das Bund Spargel nicht mehr als 7 Euro ausgeben will, kommen dann Feldarbeiter aus Litauen, Belarus oder Moldawien, die für 6 oder 7 Euro die Stunde arbeiten. Habt ihr mal 8 oder 10 Stunden Erdbeeren gepflügt oder Spargel gestochen? Das ist echt ein Knochenjob!

    Das regelt nun mal Angebot und Nachfrage. Ich verlange keinen günstigen Spargel. Ich kaufe ihn, wenn das Preis-Leistungsverhältnis passt und würde damit aufhören, wenn es das nicht mehr tut. Wenn ein so simples Konsumgut in der Produktion zu teuer ist, um seine Existenz zu rechtfertigen, dann muss halt was anderes angepflanzt werden, das im Zweifel maschinell geerntet und verarbeitet werden kann. Dann wird Spargel zum Luxusgut, was den Lohn erhöhen, aber Arbeitsplätze minimieren würde. Nicht unbedingt hilfreich, sonst müsste man aber wahrscheinlich über Subventionen gehen.


    Ich würde das nicht ausschließlich auf den Markt schieben.

    Sind es denn wirklich wir, die den Einfluss auf den Markt haben, was wie viel kostet oder sind es doch vielleicht einfach die jenigen, die diese Angebote erstellen? Und an dieser Stelle möchte ich nicht auf Stellen hinaus wie die in der Marketing Abteilung, im Druck, im Grafikerbereich, oder in dem Transportbereich oder oder. Wir reden hier explizit von Geschäftsleitern, die "natürlich" das Maximum anstreben.

    Maximum bedeutet bei einigen mal mehr mal weniger extrem. Manchmal sogar fair und gerecht, aber in vielen Fällen halt einfach ungerecht, unfair und zum Verbrennen seiner Mitarbeiter - körperlich und emotional.

    Manchmal missachtet man ein Gesetz hier, eine Vorschrift da, mal findet man Schlupflöcher und exploited diese bis ein neues Gesetz nach gefühlten 50 Jahren in Kraft tritt, gelegentlich lässt man iwas privates über die Firma abrechnen ... Ihr führt die Liste weiter, Leser:innen :)


    Wir brauchen uns doch nur mal vorstellen, wie viele Großunternehmen und Konzerne es gibt.

    Diese haben eine Verantwortung zu tragen. Wird diese getragen? Meist weder für ihre direkten, noch ihre indirekten Mitarbeiter, geschweige denn für ihre Kundschaft oder für andere Menschen.

    Um auch mal dem Kontext entsprechend im Food-Bereich zu bleiben: Lidl

    Was glaubt ihr eig. wie viel der Herr Lidl so an Privatvermögen hat? Allein das Privatvermögen von Dieter Schwarz beträgt geschätzte 43.7 MILLIARDEN Euro.

    Könnt ihr euch diese Zahl vorstellen? Ich kann es nicht wirklich.

    Einmal von der Schwarz Gruppe selbst heißt es: Die Schwarz Gruppe ist eine international führende Handelsgruppe mit rund 14.200 Filialen und rund 595.000 Mitarbeitern. Im Geschäftsjahr 2024 erwirtschafteten die Unternehmen der Schwarz Gruppe einen Gesamtumsatz von 175,4 MILLIARDEN Euro.

    Gewiss, Umsatz ist nicht gleich Gewinn.

    Natürlich kann ich jetzt nicht für jedes Land in dem die Schwarz Gruppe vertreten ist, den Mindestlohn rausfriemeln und entsprechend ausrechnen wie wo was. Mir geht es vor allem einfach um die Maßstäbe, von denen wir bei einem einzigen Konzern sehen. In einem einzigen Bereich.


    Sind also wir es, die zu knauserig sind, die nix bezahlen wollen, oder sind es Arbeitgeber, die sich lieber in fiktiven Zahlen wälzen und ein Privatvermögen zusätzlich noch anhäufen, welches sie niemals nimmer ausgeben können zu ihren Lebzeiten?

    Um mal auch einen Bekannten, typischen "Vergleich" aufzuführen: Wenn ein Affe mehr Bananen hortet, als er essen kann, während andere Artgenossen hungern, würden Wissenschaftler dieses Verhalten untersuchen, um die Ursache herauszufinden.

    Bei Milliardären fragt sich keiner was offenbar.


    Vielleicht sollte Geld einfach verderblich sein, anstatt Menschen zu verderben. :teatime:

    "Ich geb' dir ne linke Gerade und nenne sie Heidi - du wärst gern besonders, aber Bro du bist kein Shiny"

    - Alleindaheim, Heidi Freestyle

  • Aber auch das ändern wir nicht, indem wir für Erdbeeren 3€ mehr bezahlen, da du grade sehr schön dargelegt hast, wo die 3€ dann landen. Man kann natürlich auch direkt vom Bauern kaufen, also für das gute Gewissen zumindest, aber auch hier greifen Preis-Leistung und die jeweilige Kaufkraft wieder. Ist zumindest regelmäßig doch eher was fürs dicke Portemonnaie.

    Reiche zu besteuern geht ja aber auch nicht, dann wird man schließlich nicht mehr gewählt, bestochen oder muss als Politiker selbst mal steuern zahlen. Unerhört!

  • Beispiel 40h Woche. Arbeiter A wohnt auf dem Land in BaWü und kommt mit dem Mindestlohn gut zurecht. Arbeiter B, der gleiche Arbeit und gleichen Lohn wie Arbeiter A hat, wohnt in Berlin, dem reicht sein Mindestlohn vorne und hinten nicht, weil Mieten und Nebenkosten ganz anders sind wie bei Arbeiter A.

    Da hast du das Problem doch schon selbst unbewusst angesprochen, oder? Warum soll man in Berlin mehr für eine Wohnung zahlen müssen als in BaWü aufm Land? Hohe Mietpreise und vor allem Leute oder Firmen die davon leben Mietobjekte zu unterhalten (und selbst das tun sie teilweise nicht mal) sind ein weiteres Problem das man angehen müsste, statt es als gegeben hinzunehmen und dann die Gehälter und ggfs Sonderzahlungen wie Wohngeld um das gottgegebene Privileg der Vermieter herum zu justieren.

    Daher wird man nie erreichen, dass der Mindestlohn für alle ein gutes Leiben reicht, zumal das ja auch jeder anders auslegt. Der eine braucht für ein "gutes Leben" wenigstens 1.800 Euro netto und der Nächste braucht 3.000 Euro netto.

    Das stimmt natürlich, das sieht jeder subjektiv anders. Objektiv müsste man da Maßstäbe setzen. Wie die aber aussehen, das sollten klügere/erfahrenere Menschen als ich entscheiden. :D

    Bei den Punkten bzgl. faire Preise -> faire Bezahlung bin ich aber ganz bei dir. Dumpingpreise können nur durch Dumpinglöhne subventioniert werden; erst Recht wenn die C-Etage und die Aktionäre keinerlei Abstriche machen wollen...


    Sind also wir es, die zu knauserig sind, die nix bezahlen wollen, oder sind es Arbeitgeber, die sich lieber in fiktiven Zahlen wälzen und ein Privatvermögen zusätzlich noch anhäufen, welches sie niemals nimmer ausgeben können zu ihren Lebzeiten?

    Reiche zu besteuern geht ja aber auch nicht, dann wird man schließlich nicht mehr gewählt, bestochen oder muss als Politiker selbst mal steuern zahlen. Unerhört!

    Ich krieg schon wieder Hunger... Wie esst ihr eure Reichen am liebsten? Überbacken, oder am Spieß gebraten?

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    Jack of all trades, master of none.

    3 Mal editiert, zuletzt von Ex4mp1e (9. September 2025 um 09:25)

  • Da hast du das Problem doch schon selbst unbewusst angesprochen, oder? Warum soll man in Berlin mehr für eine Wohnung zahlen müssen als in BaWü aufm Land? Hohe Mietpreise und vor allem Leute oder Firmen die davon leben Mietobjekte zu unterhalten (und selbst das tun sie teilweise nicht mal) sind ein weiteres Problem das man angehen müsste, statt es als gegeben hinzunehmen und dann die Gehälter und ggfs Sonderzahlungen wie Wohngeld um das gottgegebene Privileg der Vermieter herum zu justieren

    Soweit mir bekannt richten sich Immobilienpreise nach der Lage der Immobilie. Demnach ist es logisch das Wohnungen auf dem Land günstiger sind. Schlechte Anbindung des öffentlichen Nahverkehr, mangelhafte ärztliche Abdeckung, kaum Kindergärten und Schulen in der Nähe ...

    Währenddessen sind die Preise für Immobilien vo innerhalb Stadtzentren nicht zuletzt auch deswegen so hoch, da hier viele angesagte Geschäfte beziehungsweise Unternehmen/Firmen ansiedeln.

  • Soweit mir bekannt richten sich Immobilienpreise nach der Lage der Immobilie. Demnach ist es logisch das Wohnungen auf dem Land günstiger sind. Schlechte Anbindung des öffentlichen Nahverkehr, mangelhafte ärztliche Abdeckung, kaum Kindergärten und Schulen in der Nähe ...

    Ist halt auch einfach eine "Lüge" seitens der Vermieter. Mieten werden durch etliche Tricks seitens Vermieter nochmal in die Höhe getrieben und jeder ach so unsinnige Quadratmeter wird mit den Grenzen der Gesetzen, noch so ausgerichtet sodass ein Student da wohnen kann und sein Bafög komplett dafür aufwenden kann, die Miete bezahlen zu können. Die Preisexplosion in vielen Städten hängt weniger mit Geschäften zusammen, sondern auch mit globalem Kapital, das Immobilien als Anlage nutzt. Treiber für hohe Preise eher begrenztes Bauland, Nähe zu Arbeitsplätzen, Prestige und hohe Nachfrage.

    Ja stimmt sicher die Lage macht was aus aber auch da wird weltweit komplett verschissen. Landflucht herrscht überall und weiß Gott wie lange noch wirklich Dörfer existieren werden und die Folgen, die man daraus dann ziehen wird. Das wird für die Landwirtschaft auch noch spaßig.

  • Jetzt wo Du es gerade geschrieben hast fällt mir ein ein paar Punkte außer Acht gelassen zu haben.

    An der Börse wird mit Grundstücken unter anderem spekuliert und Wohnungsbaugesellschaften können die Mieten erhöhen ohne dem Mietern Rechtschaffenheit schuldig zu sein. Hier besteht eindeutig handlungsbedarf.