Cannabis legalisieren in Deutschland?

  • Warum wird schon wieder davon ausgegangen, dass Drogen aufgrund irgendwelcher "Probleme" konsumiert werden? Ich raff es einfach nicht.

    "It's hard to win an argument with a smart person. It's damn near impossible to win an argument with a stupid person."

    ~ Bill Murray




  • Ich denke mal es ging um den stark missbräuchlichen, suchtgeprägten Konsum, der halt schon oft Leute betrifft bei denen die Lebensumstände der Betroffenen dies "begünstigen".


    Das der überwiegende Teil der Konsumenten gerade bei Cannabis dies konsumiert weil sie einfach gerade Lust drauf haben, und nicht weil sie irgendwas unterdrücken wollen damit, dürfte klar sein. Das sind ja auch die unproblematischen Konsumenten die das bewusst machen, die in der Regel wissen was sie tun, und denen man das erst Recht nicht verbieten muss weil es erwachsene, selbst bestimmte Personen sind.

  • Das der überwiegende Teil der Konsumenten gerade bei Cannabis dies konsumiert weil sie einfach gerade Lust drauf haben, und nicht weil sie irgendwas unterdrücken wollen damit, dürfte klar sein.

    Ja, das hoffe ich doch sehr :D

    "It's hard to win an argument with a smart person. It's damn near impossible to win an argument with a stupid person."

    ~ Bill Murray




  • Warum wird schon wieder davon ausgegangen, dass Drogen aufgrund irgendwelcher "Probleme" konsumiert werden? Ich raff es einfach nicht.

    Um den gesunden Umgang, den es zweifelsohne gibt, ging es mir in der Tat nicht. Problematisch wird das Ganze ja ohnehin nur dort, wo die Argumentation dahingehend verläuft, dass Menschen vor sich selbst geschützt werden müssen - und hier stellt sich dann halt die Frage, ob das Verbot von Drogen sinnvoll ist oder ob nicht doch eher eine energischere Bekämpfung der Ursachen für problematischen Konsum angesagt ist. Solo Player hat es ja bereits ausgeführt.

  • Das der überwiegende Teil der Konsumenten gerade bei Cannabis dies konsumiert weil sie einfach gerade Lust drauf haben, und nicht weil sie irgendwas unterdrücken wollen damit, dürfte klar sein. Das sind ja auch die unproblematischen Konsumenten die das bewusst machen, die in der Regel wissen was sie tun, und denen man das erst Recht nicht verbieten muss weil es erwachsene, selbst bestimmte Personen sind.

    Wo sollte das klar sein? Deine Argumente könnte man genauso auch für Alkohol und Tabak anführen. Fakt ist aber, dass neben den "normalen" Konsumenten dieser Drogen (und ja, Cannabis, Alkohol und Tabak sind und bleiben Drogen) es eine nicht unerhebliche Menge an Menschen gibt, die eben nicht damit umgehen können. Gerade mit Alkohol wird genauso "harmlos" umgegangen und man wird oft schief angeschaut, wenn man in einer netten Runde der Einzige ist, der nichts trinkt. Es wird als "normal" Empfunden, dass zu bestimmten Anlässen oder Gesellschaften getrunken wird. Selbes sieht man auch bei Cannabis. Hat man ja am 1. April um Mitternacht in Berlin gesehen. Was wird hier für ein Bild vermittelt? Das es "cool" ist, ganz ungefährlich und dass es akzeptiert ist. Ja, normale Menschen können mit diesem Eindruck vielleicht umgehen, aber alle? Und vor allem Jugendliche? Nein, das denke ich ganz sicher nicht.

    Darum bin ich dagegen, das zu verharmlosen und es so darzustellen, dass die meisten Leute mit Drogen umgehen können. Das ist eben nicht der Fall. Wenn ich mir die Zahlen der Alkohol- und Tabakkranken ansehe zeigt, dass es eine nicht unerhebliche Zahl an Konsumenten gibt, die eben nicht "unproblematisch" sind.


    Hier mal etwas zum Thema Alkohol:


    Zitat

    Statistiken zum Alkoholkonsum

    7,9 Millionen Menschen der 18- bis 64-jährigen Bevölkerung in Deutschland konsumieren Alkohol in gesundheitlich riskanter Form. Ein problematischer Alkoholkonsum liegt bei etwa 9 Millionen Personen dieser Altersgruppe vor (ESA 2021).

    In Deutschland starben im Jahr 2016 19.000 Frauen und 43.000 Männer an einer ausschließlich auf Alkohol zurückzuführenden Todesursache.


    Quelle: https://www.bundesgesundheitsm…egriffe-von-a-z/a/alkohol

    Und hier zum Thema Tabak:


    Was bei den Ganzen Argumenten für Cannabis gerne ausgeblendet wird, ist das Thema Passivrauchen, wie es ihn auch bei Tabak gibt. Ich habe keine Lust als Passivraucher diesen Mist einatmen zu müssen. Es reicht doch schon, dass man mit dem Qualm von den Zigaretten und den E-Rauchern konfrontiert wird, muss es dann wirklich sein, dass die Haschraucher nun auch noch dazu kommen?


    Hier mal weitere Infos dazu:


    Zitat

    Anteil der Passivrauchenden in Deutschland

    Laut der aktuellen Studie Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA 2019/2020-EHIS) sind 8,2 % der nichtrauchenden Erwachsenenbevölkerung (18 Jahre und älter) mindestens einmal pro Woche, in geschlossenen Räumen einer Passivrauchbelastung ausgesetzt, 4,1 % täglich. Auf Männer trifft dies häufiger zu als auf Frauen (10,9 % bzw. 5,3 % gegenüber 5,9 % bzw. 2,9 %).

    Die höchste Exposition betrifft junge Erwachsene im Alter von 18 bis 29 Jahren. Mit zunehmendem Alter nimmt die Passivrauchbelastung ab, besonders in der Altersgruppe ab 65 Jahren.


    Quelle: https://www.dhs.de/suechte/tabak/zahlen-daten-fakten

    Es ist doch so, dass hier kaum Rücksicht auf die Menschen genommen wird. Es wird doch gar nicht gefragt, ob es ok, wenn sie hier ihre Tüte rauchen, sie wird einfach angesteckt und man möchte einfach seinen Genuss hingeben, ob das die Umgebung stört, juckt doch die Leute nicht, egal ob Tabak, oder Cannabis. Von mir aus können sich die Leute mit Alk die letzte Hirnzelle wegsaufen und mit Tabak ihre Lunge zuteeren genauso mit Hasch sich zur Besinnungslosigkeit wegballern, wenn sie dabei für sich alleine bleiben würden und nicht andere mit rein ziehen. Aber das tun sie eben, auf die eine oder andere Weise. Mindestens, wenn es um ihre Behandlung oder die Kosten für ihre Behandlung geht, dann darf die Allgemeinheit wieder dafür aufkommen. Und das kann eben nicht sein.


    Einerseits wird immer auf darauf rumgeritten, es sind doch alles erwachsenen Menschen, die sollen nicht bevormundet werden, freie Entfaltung und persönliche Freiheit, blablabla. Schön ok, aber dann sollte man das auch konsequent durchziehen. Wer sich frei dazu entscheidet, Alk zu saufen, Tabak und Cannabis zu rauchen, dann sollten sie auch für ihre Behandlung selbst aufkommen und auch keine Spendeorgane bekommen, wenn die Leber, Lunge oder das Herz am Arsch ist. Denn wenn ersichtlich ist, dass der Organschaden nicht auf natürliche Weise, sondern durch den Drogenkonsum entstanden ist, so war das ja auch ihre freie Entscheidung, warum sollte also die Allgemeinheit dann helfen und für die Kosten aufkommen? Es gibt genügend Kranke Menschen, die keine Drogen nehmen und auf eine Behandlung oder Spenderorgan warten. Warum sollten sie zurückstecken für Leute, die zuvor so leichtfertig mit ihrer Gesundheit umgegangen sind?


    Nochmal jeder kann das machen was er will mit seinem Körper. Ich finde es nur kritisch alles so 100% positiv zu sehen. Vermutlich wissen wir aber auch erst das Ausmass, wenn es erstmal einige Jahrzehnte gelaufen ist. Wir werden sehen.

    Ich denke nicht, dass wir solange warten müssen. wir kennen doch die Zahlen und Fakten bisher bei uns. Und wenn es um den Umgang mit der Teillegalisierung geht, gibt es auch schon Jahrzehnte an Erfahrungen aus den Niederlanden. Man muss also nicht erst selbst die Hand auf die heiße Herdplatte legen, um dann aus erster Hand zu erfahren, was das für Folgen hat, wenn es schon viele andere davor gemacht haben. Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. (';

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

    Einmal editiert, zuletzt von Reiko () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von DareMo mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Einerseits wird immer auf darauf rumgeritten, es sind doch alles erwachsenen Menschen, die sollen nicht bevormundet werden, freie Entfaltung und persönliche Freiheit, blablabla. Schön ok, aber dann sollte man das auch konsequent durchziehen. Wer sich frei dazu entscheidet, Alk zu saufen, Tabak und Cannabis zu rauchen, dann sollten sie auch für ihre Behandlung selbst aufkommen und auch keine Spendeorgane bekommen, wenn die Leber, Lunge oder das Herz am Arsch ist. Denn wenn ersichtlich ist, dass der Organschaden nicht auf natürliche Weise, sondern durch den Drogenkonsum entstanden ist, so war das ja auch ihre freie Entscheidung, warum sollte also die Allgemeinheit dann helfen und für die Kosten aufkommen? Es gibt genügend Kranke Menschen, die keine Drogen nehmen und auf eine Behandlung oder Spenderorgan warten. Warum sollten sie zurückstecken für Leute, die zuvor so leichtfertig mit ihrer Gesundheit umgegangen sind?

    Vielleicht, weil dir auch geholfen wird, wenn du aufgrund deiner fleischhaltigen, zuckerhaltigen und sicherlich nicht ausbalancierten (meine Vermutung, um ein für dich nachempfindbares Beispiel zu liefern) Ernährung mit 50 Herzprobleme bekommst, obwohl du wissen könntest, wie schädlich das ist?

  • Ich sehe das so: Wenn Alkohol und Zigaretten erlaubt sind, warum dann nicht auch Cannabis?
    Entweder man verbietet all diese Gifte/Suchtmittel (was ich begrüßen würde) oder man erlaubt sie. Und Cannabis ist nicht schädlicher als Alkohol oder Zigaretten.

    "Wenn dir das Leben einen Arschtritt verpasst, nutze den Schwung um vorwärts zu kommen."

  • Ich sehe das so: Wenn Alkohol und Zigaretten erlaubt sind, warum dann nicht auch Cannabis?
    Entweder man verbietet all diese Gifte/Suchtmittel (was ich begrüßen würde) oder man erlaubt sie. Und Cannabis ist nicht schädlicher als Alkohol oder Zigaretten.

    Sogar im Gegenteil Cannabis kann viel gutes bewirken gerade für Leute mit Tourett, Tremoren, ADHS, Grauem Star, Angst zu ständen usw.

  • Scheinbar hat die Legalisierung nun erste Auswirkungen auf den Schwarzmarkt, "wie man hört" purzeln bei uns die Preise, da anscheinend viele seit April selber was anpflanzen und der Absatz auf dem Schwarzmarkt einbricht. Ich beobachte die Entwicklung weiter gespannt.

    Hey now, hey now, hear what I say now ~ Happiness is just around the corner ~ Hey now, hey now, hear what I say now ~ We'll be there for you


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  • Jepp, habe letzte Woche auch meine erste Ernte eingefahren und mir vorhin erst meinen ersten Tee draus gekocht. Nutze dafür die ganzen Reste vom "Filetieren" der Buds. Kann also wirken. Muss aber nicht. Kann aber auch so richtig wirken. Ich werde es sehen. So in einer Stunde. Oder zwei. :frosch:


    Habe nie auf dem Schwarzmarkt gekauft, bin aber gespannt wie der sich entwickelt. Er wird aktuell nicht komplett verschwinden, sich aber evtl. etwas verlagern: Es werden sicher viele Homegrower ihre Überschüsse, die man zwangsweise hat, im Bekanntenkreis abgeben. Ist halt auch Schwarzmarkt, aber eben ein anderer als der, bei dem das Zeug importiert oder von Großanbauern in Deutschland recht professionell angebaut wurde. Ich hoffe halt, das dieser Teil des Schwarzmarktes wirklich verschwindet oder zumindest sehr klein wird.

  • Ich Kram diesen Beitrag mal wieder aus, da mich das Thema doch schon sehr beschäftigt.


    Ich war zwar immer in einem Freundeskreis, in dem viel gekifft wurde, habe es aber selbst nur selten gemacht. Ich bekam davon früher eher Paranoia und vor einigen Jahren sogar mal einen Horrorflash, daher habe ich es dann ganz gelassen.


    Vor 1 1/2 Jahren habe ich dann angefangen immer mehr gefallen daran zu finden, obwohl meine Freunde kaum noch gekifft haben. Die plötzlichen positiven Gefühle und das entspannte runterkommen konnte ich auf einmal sehr genießen, jedoch nur mit meinem Partner oder alleine. Immer zu Hause. Ich bin ungern dabei draußen unter Leuten.


    Am Anfang war es nur am Wochenende oder ab und zu mal unter der Woche. Im Sommer war es dann schon etwas mehr und ich habe immer eher nur "mitgeraucht". Mir reichten auch oft nur ein paar Züge um ein paar Stunden richtig stoned zu sein.


    Ich hatte dann im Herbst 2 Monate Pause und fing im November wieder plötzlich zu kiffen, nur dieses Mal jeden Abend und teilweise auch den ganzen Tag über wenn ich dazu Zeit hatte.


    Positiv war definitiv das ich zum ersten Mal im Winter keine Winterdepression hatte, das ist für mich schon etwas besonderes. Außerdem war ich auch über Tag viel entspannter und gelassener.


    Die letzten Wochen habe ich dann gemerkt, wie sehr mich das Gras eingenommen hat und ich immer müder wurde. Irgendwann fingen dann auch meine "grakater" an. Also ich war dann extrem müde über Tag, hatte wenig Konzentration und war sehr bedudelt. Seit zwei Wochen kämpfe ich zusätzlich mit Magenproblemen.


    Am Sonntag habe ich den Entschluss gefasst, dass es so nicht weiter geht und ich erstmal komplett aufhören möchte. Gestern war der erste Tag und ich hatte mit Reizbarkeit, übelkeit und Appetitverlust richtig zu kämpfen. Der Abend war dann auch sehr langweilig ohne Gras.


    Ich kam heute morgen jedoch schon viel besser aus dem Bett, habe aber trotzdem noch leichte Entzugserscheinungen. Ich bin froh, dass ich noch nicht so süchtig bin und relativ gut aufhören kann.


    Trotz meiner gemischten Erfahrungen bin ich definitiv FÜR die Legalisierung von Cannabis. Man kommt eh dran wenn man möchte (wohne zum Glück nähe der Niederländischen Grenze). Die Nebenwirkungen sind längst nicht so schlimm wie beim Alkoholkonsum. Ich kann eh nicht verstehen, warum dieses Gift Alkohol so krass normalisiert ist (natürlich aus Wirtschaftlichen gründen). Ich trinke generell so gut wie keinen Alkohol mehr, vielleicht ein Glühwein im Jahr und davon wird mir schlecht.


    Hätte ich die letzten Monate so viel Alkohol getrunken wie ich gekifft hätte, hätte ich viel höhere Schäden davon getragen.


    Es gibt ein sehr interessantes Video von Simplicissimus auf YouTube zum Thema Legalisierung, und war : "Sollten wir alle Drogen legalisieren?". Sehr interessant und kann ich nur empfehlen.


    Ich hoffe nur dass das Gesetz mit der Legalisierung bleibt und sich weiter entwickelt. Leider denkt da Merz und die CDU da nicht so fortschrittlich.