Texhnolyze

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  • Jahr: 2003 (16.04.2003 bis 25.09.2003)
    Genres: Action, Cyberpunk, Drama, Romance, SciFi
    Episoden: 22
    Regie: Hirotsugu Hamazaki
    Charakterdesign: Yoshitoshi ABe


    Ein Review über Texhnolyze zu schreiben ist gar nicht so einfach. Erst mal muss man die Serie verdauen, um dann zu versuchen sich an die komplexe Handlung zu erinnern. Obwohl ich die Serie nur einmal gesehen habe (was definitv nicht ausreicht) möchte ich es trotzdem (nur ansatzweise) versuchen und zur Diskussion auffordern.


    Die Serie spielt in der unterirdischen Stadt Lukuss in der Zukunft. Die Stadt wurde einst gegründet um Raffia zu fördern. Ein Rohstoff, der unter- und oberirdisch benötigt wird um Lebensverlängernde Maßnahmen, wie Texhnolyze zu entwickeln. Lux ist lateinisch und bedeutet Licht. Davon sehen die Bewohner aber eher weniger. Der Tag-Nacht-Rhythmus wird maschinell gesteuert. Die Bewohner von Lukuss sind genau so düster wie die Stadt. Für die meisten geht es in erster Linie ums Überleben. Nur eine kleine Elite führt ein einigermaßen erträgliches Leben.


    Die meisten schließen sich einer der Gruppen an, die die Macht in Lukuss unter sich aufteilen. Da ist zum einen die Organo. Eine mächtige Organisation, die im Prinzip wie ein Konzern funktioniert. Die Organo kontrolliert den Handel mit Texhnolyze, den künstlichen Körperteilen und entwickelt diese ständig weiter. Ihr erbitterter Gegner ist die Union, die Texhnolyze strikt ablehnt. Die Union ist wie eine radikale Partei oder eine Sekte organisiert. Die drittgrößte Partei in Lukuss sind die Racan. Diese sind eine Bande texhnisierter Jugendlicher, die zum einen eine Zweckgemeinschaft darstellen, später aber in die Machtkämpfe um Lukuss eingreifen. Es kommt zu erbitterten Kämpfen.



    (wikipedia.de)


    Wie alle Serien, in denen Yoshitoshi Abe mitgewirkt hat ist auch Texhnolyze sehr philosophisch. Zentral wird die Frage gestellt, wie viele Körperteile kann man austauschen bis ein Mensch zu einer Maschine wird. Wo hört das Bewusstsein auf? Ichise wechselt zwischen maschinellem und menschlichem Handeln hin und her wobei sein Ende sehr menschlich ist.


    Ein weiterer Aspekt der Serie beschäftigt sich mit Macht. Wozu sind Menschen in ihrem Streben nach Macht bereit? Es geht um die Vorherrschaft in Lukuss, um die texchnologische Vorherrschaft, die gleich bedeutend ist mit der Macht über das Leben und um die Herrschaft über die Welt. Es wird angedeutet, dass die Menschen in der Oberwelt einst die Lukussianer in die Unterwelt schickten um all das Böse dort zu bannen.


    Ich fand die Serie exzellent. Die anspruchsvolle Handlung fordert den Zuschauer heraus ist aber trotzdem noch durchschaubar. Das Charakterdesign von Abe ist so was von genial. Ich würde sagen, von daher ist es Abe`s beste Serie.

  • Ich mochte ja Serial Experiments Lain und Haibane Remnei sehr gern, da dachte ich, ich würde den wohl auch mögen...
    aber ich hab nur die ersten Folgen angeschaut, und dann aufgehört.
    Das war mir dann doch zu viel.
    Erstens hab ichs nicht gerafft. Gut, das war bei Lain auch so beim ersten Mal, dennoch.
    Zweitens, hat es sich sooo gezogen. Ich verstehe ja, dass es für andere gerade das Geniale ist, aber ich hab mich halt echt gelangweilt. Wie er ewig die Treppe runterläuft, oder der andere ewig verletzt durch die Gegend kriecht etc...
    Es war so düster und öde, dass ichs nicht wirklich ausgehalten habe.


    Da ich mir aber gar nicht vorstellen kann, dass die Serie schlecht sein kann, denke ich, muss es wohl eher an mir und meiner Verfassung gelegen haben :D
    Und irgendwann werd ichs mal mit klarem Köpfchen wieder probieren ;)

  • Hm... Texhnolyze ist im Grunde sehr interessant. Aber auch sehr langatmig, wobei eine Menge an Spannung verlohren geht. Anfangs kam es mir so vor, als wenn alle Charaktere Schlaftabletten genommen hätten... So ruhig und langsam, wie sie sich bewegten und agierten *g* Die Machart ist nicht schlecht, aber die Serie an sich ist schon sehr speziell. Schlage vor, bis zur Folge 3 Probe zu schauen... =)

  • Texhnolyze ist eine ziemliche Herausforderung. Man muss ziemlich viel mit denken und auch sich selbst die ein oder andere philospohische Frage beantworten um Interpretationen und Lösungen zu finden. Wer mehr auf seichte Unterhaltung, Action und flotte Sprüche steht, sollte lieber bei Naruto oder DBZ bleiben. Texhnolzye wäre eventuell etwas zugänglicher wenn man sich auf 13 Episoden beschränkt hätte wie bei Lain.

  • Also der Anime definiert eine neue Form von Langsamkeit im Storyaufbau. Und ehrlich gesagt war die Story für meinen Geschmack zu undurchsichtig/uninteressant, deshalb hab ich auch ca. nach der Mitte aufgehört die Serie zu schauen. Ich will mir deshalb kein abschließendes Urteil erlauben, aber wer die Serie schauen möchte braucht auf jeden Fall Sitzfleisch und ne gehörige Portion Geduld.

  • Texhnolyze ist einer der besten Anime, die man anschauen kann. :D
    Er ist zwar durchaus zäh und langatmig, aber all die Themen, die Symboliken und das geniale Ende gefielen mir enorm gut.
    Es ist halt kein süßer Loli-Anime mit irgendwelchen Moe-Charakteren, sondern ein gesellschaftskritisches Werk, das unsere Welt in gewisser Weise widerspiegelt.
    Ich steh aber auf so komplexes, zähes Zeug, weil ich die ganzen Theorien und Themen unglaublich interessant finde.

  • Was das zäh angeht, kann ich dies bestätigen. Doch mich hat er nicht so sehr in seinen Bann gezogen. Ichise, der Hauptcharakter nimmt hierbei eine Stellung zwischen den Fronten ein. Das führt natürlich dazu, alle möglichen Facetten, der von Armut und Leid geprägten Welt, deren Machtstrukturen und Widerstandsbewegungen, aufzuzeigen. Doch auch dort gibt es Konflikte, welche dann langsam überhand nahmen. Es mag ja sein, dass ich schlecht im Interpretieren bin, doch die "Kriege" zwischen all den Parteien haben meines Erachtens anfänglich aufgezeigte Themen verdrängt. Ein kompletter Reinfall war er dennoch nicht. Die Geschichte ist keineswegs einfach und die bedrückende, kalte und farblose Stimmung passt zum Genre gut dazu.


    Als Cyberpunk-Vertreter sollte man Texhnolyze nicht außer Acht lassen.