Psychische Erkrankungen und wie Ihr damit umgeht

  • Ich hab, so weit ich das rückwirkend beurteilen kann, schon immer eher unbewusst viel Wert auf meine geistige Gesundheit gelegt. Heißt folglich, dass ich Personen und Situationen, die mir nicht gut getan haben, so weit wie möglich vermieden hab. Ist natürlich nach der Schule mit der gestiegenen Entscheidungsfreiheit für mich noch mal deutlich angenehmer geworden. In dem Sinne bin und war ich nicht besonders anfällig für psychische Erkrankungen, auch wenn der kleine Neurotiker in mir schreit, wenn ich zentrierte Texte lesen muss :ugly:


    Im engeren Umfeld hab ich auch kaum mit psychischen Erkrankungen zu tun, mal abgesehen von altersbedingten Leiden und seltenen Therapien. Will natürlich nicht sagen, dass keiner betroffen wäre, man sagt es mir nur eher selten ins Gesicht; meine lange Leitung und Naivität erledigen den Rest. Wie ich damit umgehen würde, hängt von der betroffenen Person und deren Bedürfnissen ab, bzw wie und ob sie diese kommuniziert. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass wenn die Erkrankung anderer meine eigene geistige Gesundheit gefährdet, ich mich davon distanzieren werde. Ob ich das bei Familie und engen Freunden dann aber tatsächlich so umsetzen könnte/wollen würde, sei mal dahingestellt. In jedem Fall würde ich externe Hilfe empfehlen, falls man sie denn zeitnah oder überhaupt bekommen kann.


    Da ich keine Krankheit überwinden musste, schreib ich einfach mal, wie ich sie vorbeuge. Viel Kruadon-Zeit, Vermeidung von Stress, Konflikten, kein Hineinfressen von überhaupt irgendwas und mich nicht schlechter behandeln lassen, als ich es wünsche. Ebenso die körperliche Gesundheit nicht vernachlässigen, heißt: Sport, (halbwegs) gesundes Essen, Arztbesuche und angemessene Ruhe. Gelegentlich NPC-Gegner in Spielen, deren Entwickler und furchtbare Autofahrer in der Privatsphäre der eigenen 4 Wände/Reifen anschreien, um aufgebaute Spannungen ohne unnötige Konflikte aufzulösen :engel2:

  • Wie geht Ihr mit psychischen Erkrankungen bei euch um?

    Zunächst möchte ich erwähnen, dass ich nie wirklich diagnostiziert worden bin. Ich war zweimal in meinem Leben beim Psychologen, weil ich dachte ich würde es brauchen, jedoch habe ich nach den Vorstellungsgeprächen dann aufgehört weil ich auch noch auf eine ewig lange Warteliste kam. Ich habe damals einen Zettel bekommen, auf dem dann eine mittelgradige Depression stand, aber das war dann für Überweisungen zur nächsten Therapie, weil eben die Plätze ausgebucht waren und man auf Wartelisten gesetzt worden ist. Ich hatte ehrlich gesagt keine Lust mehr zu warten, weswegen ich mich dann auch nie wieder irgendwo gemeldet habe. Tho bin ich der Meinung, dass ich von mir selbst aus viel zu spät an eine Therapie gedacht habe, ich hätte schon viel viel früher gehen müssen, um mir alles zu ersparen. Ich habe mir dann irgendwie selbst geholfen, in dem ich viel reflektiert habe und versucht habe an mir zu arbeiten. Ich habe irgendwie alles selbst mit mir ausgemacht und es geht momentan, ich habe seltener Tage, an denen es mir wirklich nicht gut geht.

    Meine Familienverhältnisse waren in meiner Jugendzeit nicht wirklich gut und ich habe sehr darunter gelitten, was eben mein Selbstbewusstsein angeknackst hat. Ich habe mich damals sehr wertlos und unnötig gefühlt.


    Wie geht Ihr mit psychischen Erkrankungen bei anderen Leuten (Freunde/Familie) um?

    Meine Mutter ist auch schon seit Jahren depressiv, da sie eben aus einer Ehe kam, in der es viel Gewalt und Alkoholmissbrauch gab. Sie hat selbst auch viel getrunken und ging mir dabei meistens auf die Nerven, weil sie immer betrunken zu mir gekommen ist um zu weinen. Das hat mir eben auch nicht viel geholfen, denn wo man die Hilfe der Eltern brauchte war niemand da, außer man macht es mit sich selbst aus. Ich war demnach oft isoliert und auch heute ist es noch so, dass meine Mutter eigentlich keine wirkliche Unterstützung für mich ist. Die fehlende Stütze von meinen Eltern habe ich demnach irgendwann ziemlich gemerkt und daher resultieren auch gewisse Probleme, die ich habe. Heute ist meine Mutter... naja, auf Autopilot würde ich sagen. Sie ist körperlich nicht gut dran, übergewichtig und alles weil sie seit Jahren problematische Essgewohnheiten hat. Sie schafft es zwar irgendwie zu arbeiten, aber das alles macht sie noch mehr kaputt. Sie bräuchte unbedingt Therapie, aber da brauch sie jemanden, der permanent nachschaut und Händchen hält. Ich (und meine Geschwister) haben noch viel versucht, aber es bringt nicht viel. Muss man irgendwo akzeptieren, I guess? Zu meinem Vater habe ich keinen Kontakt mehr.

    Ansonsten bekomme ich natürlich viel von anderen mit, meine Freundin war auch schon aufgrund von Mobbing Depressiv und in Behandlung... Ihr geht es aber ganz gut momentan.


    Habt Ihr es schon geschafft eure Erkrankung in den Griff zu bekommen?

    Ich denke schon, zumindest gebe ich mein Bestes. Zurzeit geht es mir eigentlich auch ganz gut, wie gesagt gibt es selten Tage an denen es mir wirklich nicht gut geht und ich mich dann selbst verfluche und hasse. :sweatdrop:


    𝔬𝔫 𝔱𝔥𝔢 𝔯𝔬𝔞𝔡 𝔱𝔬 𝔬𝔟𝔩𝔦𝔳𝔦𝔬𝔫, 𝔪𝔞𝔯𝔠𝔥𝔦𝔫𝔤 𝔦𝔫 𝔬𝔲𝔯 𝔬𝔴𝔫 𝔡𝔢𝔞𝔱𝔥 𝔭𝔞𝔯𝔞𝔡𝔢

    𝑐𝑙𝑜𝑠𝑒 𝑦𝑜𝑢𝑟 𝑒𝑦𝑒𝑠 - 𝑓𝑒𝑒𝑙 𝑡ℎ𝑒 𝑟ℎ𝑦𝑡ℎ𝑚

    Einmal editiert, zuletzt von Ravyn ()

  • Wie ich damit bei mir umgehe ist.. wahrscheinlich mehr schlecht als recht? Der Kram scheint 'n Renner in meiner Familie zu sein und niemand will sich damit auseinandersetzen, weswegen das bei mir sehr lange gebraucht hat, bis ich mich dazu entschieden habe, nach Hilfe zu suchen. Naja, eigentlich hat's überhaupt lange gedauert, bis ich überhaupt gemerkt habe, dass da was nicht ganz okay läuft, da das im Kindesalter angefangen hat und später alles auf die Pubertät™ geschoben wurde. Im Nachhinein betrachtet hätte man das als Außenstehender schon vor der Pubertät bemerken können :pepemeltdown: Naja jedenfalls kannte ich's irgendwann einfach nicht mehr anders. Mittlerweile mach ich so ziemlich alles diesbezüglich nur mit mir selber im stillen aus, was evtl. nicht das klügste ist. Wenn ich in Therapie bin würde ich das dann möglichst nur zwischen der Therapeutin und mir belassen und das im Alltag als quasi nonexistent erklären.


    Hab mir jedenfalls viel zu spät Hilfe gesucht, meine Therapie musste ich aber aufgrund eines Umzugs und dem Fakt, dass Therapie per Videocall nicht so geil ist, wieder abbrechen und hab seitdem auch ehrlich gesagt nicht die Kraft gehabt, mich nochmal durch 20 Therapeuten zu klingeln bzw. 'ne Mail zu schreiben, obwohl ich manchmal schon denke, dass es wohl Sinn machen würde. Wobei meine Erkrankungen auch eher mild sind, also ich funktioniere an sich ganz gut, dafür ist der Kram halt chronisch, was es auf Dauer echt unangenehm macht. Trägt aber auch dazu bei, dass ich mir denke, dass das schon so passen wird, bis es dann mal wieder schlimmer wird :monkaS: Ich versuche da aber auch ständig dran zu arbeiten, zumindest an dem, woran ich auch selber arbeiten kann.



    Wie ich damit bei anderen umgehe kommt stark darauf an, wie sie selber damit umgehen, wie sie das im Griff haben und wie schwerwiegend es ist. Wenn ich am Ende fast jeden Tag als privater Therapeut oder Boxsack herhalten muss und selber keinen Platz in dieser Beziehung habe, würde ich wohl mittlerweile schnell das Weite suchen. Hab ich einmal mitgemacht und werd ich hoffentlich kein zweites Mal mitmachen. Unterschätzt man irgendwie immer, wie belastend das für einen selber sein kann. Wenn die Person aber gut zwischen Freund und Therapeut unterscheiden kann, möchte ich natürlich, dass sich die Person gut bei mir aufgehoben fühlt. Setze da aber auch klare Grenzen, vor allem was bestimmte Themen angeht.

    Bei meiner Familie hab ich schon aufgegeben, da irgendwie mit umzugehen. Wer keine Hilfe will und's lieber an anderen auslässt ¯\_(ツ)_/¯



    Wie gut ich das im Griff habe kann ich ehrlich gesagt nicht sagen, weil das bei mir generell sehr episodisch ist und momentan wieder ne etwas längere gute Phase ist. Aber ich würde behaupten, dass ich damit mittlerweile besser umgehen kann als damals.

    The world is indeed comic, but the joke is on mankind.

  • Wie geht Ihr mit psychischen Erkrankungen bei euch um?

    Also früher hab ich es oft abgestritten und war sehr uneinsichtig und habs quasi immer unterdrückt. Als ich dann mental komplett zusammengebrochen bin, hab ich mich in Therapie begeben und nun handhabe ich es immer so, dass wenn es schlimmer wird, ich mich auch entsprechend nochmals in Therapie begebe (auch gern mal in einer Tagesklinik wenn kein ambulanter Therapeut Kapazität hat). Ansonsten habe ich ja viele gute Methoden gelernt, mit verschiedensten Sachen umzugehen, die ich dann auch versuche, so weit wie möglich umzusetzen. Klappt nicht immer, z.B. wenns schon zu schlimm ist, aber es hilft in Zeiten, wo es zwar nicht extrem schlecht, aber eben auch nicht wirklich gut ist.


    Wie geht Ihr mit psychischen Erkrankungen bei anderen Leuten (Freunde/Familie) um?

    Sehr gute Frage, denn obwohl ich selber an diversen leide, fällt es mir durch den Autismus schwer, mich in andere hineinzuversetzen. Ich akzeptiere es halt, wenn andere sagen "ich hab Depressionen" oder so, aber ich kann darauf nicht wirklich gut reagieren und weiß auch nicht, wie ich mit denen dann umgehen soll. Das weiß ich aber ebenso wenig bei gesunden. In meinem näheren Umfeld gibt es aber auch kaum jemanden, spontan fällt mir jetzt ein Bruder ein, aber ansonsten ist meine Familie eher so eingestellt "psychische Krankheiten sind Humbug, man reißt sich einfach zusammen". Und Freunde hab ich halt keine.. bei so fremden ist es mir halt auch ehrlicherweise egal.


    Habt Ihr es schon geschafft eure Erkrankung in den Griff zu bekommen?

    Ich würde sagen, die Depressionen sind soweit gut im Griff. Die Angststörung absolut nicht. Und was den Autismus angeht.. das ist zwar keine wirkliche Erkrankung, sondern ein neurologischer Unterschied, wo einfach das Hirn anders (ver)arbeitet, wie es auch bei z.B. ADHS der Fall ist und ist halt genetisch bedingt.. aber es hängt eben alles zusammen. Zwar gibts da nichts "in den Griff zu kriegen", aber ich muss Wege finden zu kompensieren und trotzdem irgendwie durch den Alltag zu kommen, denn sonst verstärken sich die anderen beiden Sachen wieder.. Ich muss sozusagen auf 3 verschiedenen Baustellen arbeiten, das ist echt anstrengend, aber nicht unmöglich denke ich. Wie gesagt, die Depressionen sind mittlerweile ganz gut im Griff, manchmal kommt es noch kurz wieder und ich hab mal 2-3 Tage, wo es mal wieder schlecht ist, aber ich fange mich dann auch wieder. Zumindest hab ich aktuell gut Appetit, ich komm aus dem Bett, mach meinen Haushalt usw. Nur die Ängste quälen noch sehr.

  • Bei mir hat das ganze ja schon in der Grundschule angefangen mit Mobbing, erschreckenderweise hatte man leider hier so armselige Pädagogen (und das ging auch für die weiteren Schulen), die es bevorzugt haben Mobbern den Rücken zu stärken und WENN man mal ausgetickt ist, nicht zu hinterfragen, warum das passiert ist, ne ich war immer der Dumme.

    Meine Theorie: Aus diesem Grund hatte unsere Generation in den Nullerjahren so ein Problem mit Amokläufen. Deckt sich mit dem, was ich anderswo gehört habe. Da hat sich zum Glück einiges geändert.

  • Wurde früher sehr häufig gemobbt, fing im Kindesalter an und ging bis zur 6.-7. Klasse etwa, dadurch fiel es mir enorm schwer, mich überhaupt noch irgendjemanden zu öffnen, wenn man ohnehin schon immer derjenige war, der sehr in sich gekehrt ist und als Typ halt mehr der zurückhaltendere.

    Also wie geh ich damit um bzw bin mit umgegangen? Irgendwann im Laufe der Jahre, hat ich mich damals meinem Klassenlehrer anvertraut und das Mobbing ließ dann nach, nur war es halt leider auch so, das ich eben danach nie mehr richtig in der Lage war überhaupt wen mal anzusprechen oder nur in ganz seltenen Fällen. Manchmal träum ich immer noch von vergangenen Schulzeiten, ein Ärgernis das mich bis heute verfolgt.

    Nach vielen Fehlschlägen bezüglich Arbeit landete ich dann in einer Werkstatt für Leute mit Behinderung oder auch kurz Lebenshilfe, da traf ich dann halt auch auf sehr viele Leute mit unterschiedlichen Erkrankungen, sei es psychisch oder physisch, wusste auch erst nicht recht wie ich mit den allen umgehen solle aber stellte sich z.b. auch heraus das manche wie ich auch, einfach keine Arbeit aufm 1.Arbeitsmarkt fanden oder nach langjähriger Arbeit in ihrem alten Betrieb dort landeten.

    Meine Familie wüsste wahrscheinlich auch keine gescheiten Lösungen für mich, wie ich noch in der Lage sein sollte in der Welt draußen mir noch Freunde anzulachen, was in einem Alter mit 30 und dieser schon anzunehmenden Sozialphobie und wenn man auch nicht gerade jemand ist der selbst einen draußen einfach mal ansprechen kann enorm schwierig ist. Von wenigen Freunden die ich in meinem Leben hatte, verließen auch nach und nach ein paar mich einfach oder andere nutzten widerrum nur meine nette Art aus und meldeten sich vom einen auf den anderen Tag nicht mehr, auch wenn ich da schon eher noch versuchte, selbst was zu unternehmen um diese Freundschaft zu retten.

  • Sakaki, da du das ja schon angeschrieben hast, dass du Werkstatt für Lebenshilfe gelandet bist, hat man versucht mittels Therapeuten dir irgendwie weiter zu helfen, bzw. irgendwelchen ähnlichen Hilfen? (Leider kenn ich mich da nicht so aus, ich wollte nämlich immer solche Hilfen haben, aber mir wurde diesbezüglich immer der Mittelfinger gezeigt, woher ich auch nur bedingt Ahnung davon habe)

    Man hat nur mal gemeint, das man ab irgendnem Zeitpunkt in so eine Reha oder sowas könnte, seitdem ich dort gelandet bin. Aber ich halt nicht viel von sowas oder geschweige, anderen Therapien oder Therapeuten. Wozu auch? Die können mir auch nicht helfen, draußen oder sonst wo mal mehr wahrgenommen zu werden von dieser Welt, das kann, wenn nur ich selbst bewerkstelligen! Jedenfalls, zuvor war ich in 1-2 beruflichen Maßnahmen gewesen, da kam aber nie sowas auf, wegen Therapien oder ähnlichem, sondern hatten die uns da eher versucht, in welche Jobs auch immer unterzubringen.

  • Meine Familie wüsste wahrscheinlich auch keine gescheiten Lösungen für mich, wie ich noch in der Lage sein sollte in der Welt draußen mir noch Freunde anzulachen, was in einem Alter mit 30 und dieser schon anzunehmenden Sozialphobie und wenn man auch nicht gerade jemand ist der selbst einen draußen einfach mal ansprechen kann enorm schwierig ist. Von wenigen Freunden die ich in meinem Leben hatte, verließen auch nach und nach ein paar mich einfach oder andere nutzten widerrum nur meine nette Art aus und meldeten sich vom einen auf den anderen Tag nicht mehr, auch wenn ich da schon eher noch versuchte, selbst was zu unternehmen um diese Freundschaft zu retten.


    Das kenne ich nur zu gut. Bin auch 30 und Freunde finden ist schwer, weil ich nicht auf andere zugehen kann. Und Leute die sich als Freunde bezeichneten waren irgendwann einfach weg, weil sie nix mehr von mir brauchten. Haben sich ja auch nur gemeldet wenn sie was brauchten, zb wenn sie nen Lückenfüller brauchten um nicht allein dazusitzen, aber sobald dann andere Freunde da waren, hab ich nicht mehr existiert.

    Und selbst wen anschreiben ist ganz schwer für mich. Hab immer nur das Gefühl ich nerve, es ist grad unpassend, vllt will derjenige gar nicht mit mir schreiben etc. Ansprechen IRL ist noch schlimmer. Und vor allem seltsam in dem Alter.


    Wurd ja auch 3 Jahre lang gemobbt in der Schule, das hat Spuren hinterlassen und auch wenn ich heut sagen kann ich hab damit abgeschlossen, ist es dennoch zu schwer nach sowas Vertrauen in andere Menschen zu haben und das wird sich auch nie bessern. Ich werd immer skeptisch und vorsichtig sein und den Schutzmechanismus aktivieren.

  • Wie geht Ihr mit psychischen Erkrankungen bei euch um?


    Früher mit etwas Alkohol, Tabletten und Menschen die mir noch viel größere Probleme bereitet haben. So kam ich nie dazu an meine "wirklichen" Problemen zu denken, geschweige denn daran zu arbeiten.


    Bin dann nach einem Zusammenbruch in einer Klinik gelandet und seitdem in Therapie (das ist jetzt 6 Jahre her). In dieser Zeit hab ich einmal den Therapeuten gewechselt, da ich mich mit dem Ersten nicht verstanden habe. Bei meiner aktuellen Therapeutin bin ich seit nun 5 Jahren und sie hat mir sehr sehr viel geholfen!


    Eine Therapie hilft meiner Meinung nur dann, wenn man selbst aktiv mitarbeitet. Nur reden und danach nichts ändern bringt oftmals nichts. Meine Therapeutin gibt mir sehr oft Aufgaben und Bücher die ich in meiner Freizeit erledigen/lesen muss.


    Wie geht Ihr mit psychischen Erkrankungen bei anderen Leuten (Freunde/Familie) um?


    Eher zurückhaltend und vorsichtig. Meine Mutter leidet unter Panikattacken und ich habe mich schon immer viel mit Leuten umgeben, die einen "Dachschaden" haben. Ich versuche einfach verständnisvoll zu sein, mische mich aber auch nicht zu sehr in das Leben und die Probleme anderer ein. Wer ein Problem hat und das ändern möchte, muss es von sich aus wollen. Eine Therapie machen weil es andere einem raten, geht meistens schief.


    Habt Ihr es schon geschafft eure Erkrankung in den Griff zu bekommen?


    Ich hab ne Zwangsstörung und ich glaube dass ich sie niemals komplett loswerde aber im Vergleich zu früher ist meine Lebensqualität deutlich gestiegen. Ich lebe und erlebe meinen Alltag wieder (fast) normal. Tabletten brauche ich auch keine mehr. Es gibt aber noch vieles das ich loswerden bzw. verbessern möchte! :)

  • Damit es nicht off topic wird, zitiere ich den Beitrag mal hierüber.

    Also, ich stimme dir zu, dass man sich nicht mit Leuten beschäftigen sollte, die einem nicht gut tun. Du bist selbstverständlich nicht dazu verpflichtet, dir durch das wiederholte Befassen mit bestimmten Menschen, deiner eigenen Gesundheit zu schaden. Dafür gibt es ja schließlich Fachpersonal oder genug andere Menschen, die sich besser abgrenzen können. Niemand kann dir natürlich absprechen, dass du genervt von bestimmten Verhaltensweisen bist. Bedenklich ist aber, dass hier sehr stark das schädliche Stereotyp des faulen psychisch Kranken, der seine Ego-Schiene fährt, befeuert wird. Du räumst zwar ein, dass nicht alle so seien, erstellst dadurch aber auch eine Hierarchie: Da gibt es also welche, die gar nicht sooo krank sind und nur keinen bock haben etwas zu ändern, dann gibt es welche, die wollen, aber wirklich nicht können und dann gibt es welche, die es -wie du- "geschafft" haben... Erinnert stark an Aussagen, die Arme oft zu hören bekommen ("ihr müsst euch halt genug anstrengen, sonst seid ihr selbst Schuld wenn ihr weiterhin arm bleibt"). Niemand kann in die Köpfe dieser Leute schauen und beurteilen, ob die Optionen die beispielsweise DIR geholfen haben, auch ihnen helfen würden, oder ob sie eigentlich können, aber nur nicht wollen. Wobei es selbst für Letzteres sicherlich verständliche Gründe gäbe. Und wer weiß, wenn da wirklich -wie du schilderst- noch nicht einmal der Versuch unternommen wird, etwas zu ändern, sind diese Menschen vielleicht doch so krank, dass sie tatsächlich nicht können. Willenskraft ist nur ein einziger Faktor von vielen, die darüber entscheiden, welche Möglichkeiten (auch bereits auf kognitiver Ebene) zur Verfügung stehen, um etwas an der eigenen Situation zu verändern. So ähnlich schreibst du es ja auch selbst zu Beginn dieses Threads, und gerade deshalb erstaunt mich dein jetziger Beitrag umso mehr.



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    Zu dem Thema im Allgemeinen möchte ich auch noch was schreiben.


    Mir gefällt der Begriff "psychische Erkrankung" nicht. Fängt schon damit an, dass im klinischen Kontext nur eine binäre Einteilung vorgenommen wird: Entweder Person XY ist krank oder nicht krank. Wird diese Person nun in erstere Kategorie eingeordnet, sagt dies nichts über das Ausmaß der Symptome oder des Leidensdrucks aus. Wiederum kann eine Person, die in letztere Kategorie eingeordnet wird, sehr wohl einen starken Leidensdruck verspüren, erhält aber keine Hilfe, da kein Vollbild einer Erkrankung erfüllt wird.


    In beiden Fällen wird man dem Individuum nicht gerecht. Dann werden ja auch viele Fehldiagnosen gestellt, dazu gehören ebenfalls falsche Nicht-Diagnosen, aber auch zum Teil das pauschale Pathologisieren bestimmter Denk- und Verhaltensweisen. Das Problem fängt ja schon damit an, dass meist einfach geschaut wird, welche Symptome vorhanden sind, aber nicht, welche Ursache dahinter steckt. Es macht ja zB einen großen Unterschied (sowohl für die Diagnostik als auch für eine eventuelle Therapie), ob ein Verhalten beispielsweise auf einen Mangel an Spiegelneuronen zurückzuführen ist oder ob es sich um ein erlerntes Muster handelt. Dann existieren teilweise Diagnosekriterien, bei denen man sich fragen muss, warum da pauschal pathologisiert wird. Noch bunter wird es, wenn mindestens so und so viele Kriterien aus X erfüllt sein müssen, so dass zwangsläufig sehr unterschiedliche "Profile" der selben Erkrankung existieren können. Dennoch bekommt aber jeder mit dieser Diagnose dieselbe Therapie aufgedrückt.


    Nun darf ja ohnehin nur eine Diagnose gestellt werden, wenn ein Leidensdruck vorhanden ist. Aber es scheint kaum jemanden zu interessieren, woher der Leidensdruck eigentlich herrührt. Wie kann es sein, dass der Mensch, dem es schlecht geht, als "krank" bezeichnet wird, obwohl zB andere ihr etwas angetan haben und die darauffolgende Depression beispielsweise lediglich eine normale Reaktion darauf ist? Warum kann man einer Person nicht helfen, ohne sie zu stigmatisieren und unnötig zu pathologisieren?


    Aufgrund dieser Dinge stehe ich dem Begriff und Konzept "psychische Erkrankung" skeptisch gegenüber und denke, dass diese wirklich nur eine Relevanz für den Therapeuten/Psychiater haben, um halt mit der Krankenkasse abrechnen und somit auch der hilfesuchenden Person bestimmte Optionen/Angebote zur Verfügung zu stellen. Nur, wie bereits ausgeführt, wenn diese Optionen vielleicht gar nicht der Problematik dieser Person entsprechen, ist damit niemandem geholfen und die Person darf sich vielleicht noch vorwerfen lassen, sie wolle ja gar nicht oder zeige zu wenig Willen/Eigeninitiative.


    Außerhalb dieses Kontextes hat der Begriff "psychische Erkrankung" eigentlich nichts verloren. Erst recht nicht, wenn man andere pathologisieren will, nur weil man mit ihnen vielleicht nicht klar kommt. So nach dem Motto:

    Wieso hast du Probleme mit Person X? --> Weil die gestört ist.

    Warum glaubst du, dass die gestört ist? --> Weil ich so viele Schwierigkeiten mit ihr habe.


    Aufgrund all der eben genannten Gründe, ist für mich ziemlich irrelevant, ob jemand mit irgendwas diagnostiziert ist oder nicht. Ich versuche zu verstehen, wieso es dieser Person schlecht geht, wie stark die Auswirkungen davon sind, inwiefern ich auf irgendwas Rücksicht nehmen und inwieweit ich mich davon abgrenzen kann.

    .

  • In beiden Fällen wird man dem Individuum nicht gerecht. Dann werden ja auch viele Fehldiagnosen gestellt, dazu gehören ebenfalls falsche Nicht-Diagnosen, aber auch zum Teil das pauschale Pathologisieren bestimmter Denk- und Verhaltensweisen. Das Problem fängt ja schon damit an, dass meist einfach geschaut wird, welche Symptome vorhanden sind, aber nicht, welche Ursache dahinter steckt. Es macht ja zB einen großen Unterschied (sowohl für die Diagnostik als auch für eine eventuelle Therapie), ob ein Verhalten beispielsweise auf einen Mangel an Spiegelneuronen zurückzuführen ist oder ob es sich um ein erlerntes Muster handelt. Dann existieren teilweise Diagnosekriterien, bei denen man sich fragen muss, warum da pauschal pathologisiert wird. Noch bunter wird es, wenn mindestens so und so viele Kriterien aus X erfüllt sein müssen, so dass zwangsläufig sehr unterschiedliche "Profile" der selben Erkrankung existieren können. Dennoch bekommt aber jeder mit dieser Diagnose dieselbe Therapie aufgedrückt.


    Da stimme ich absolut zu.

    Ich habe mich auch oft genug gefragt, warum eigentlich immer nur Symptome abgefragt werden, aber nie weiter nach den Hintergründen geforscht wird. So habe ich z.B. nie gesagt, dass viele Problematiken bei mir schon bestehen, seit ich denken kann. Denn nach dem "wie lange" oder "wann trat es auf" wurde ja nicht gefragt. Es wurde auch nie gefragt, wie ich erzogen wurde, wie ich aufgewachsen bin, ob es Probleme gab usw. Einfach nur "Symptome aufzählen" - "Aha, die und die Diagnose" - Fertig. Ich wurde daher schon mehr als einmal fehldiagnostiziert. Man hat mir z.B. mal eine Anpassungsstörung diagnostiziert - die Diagnose ist jetzt aber GsD wieder verworfen worden. Die wurde ja auch nur gestellt, weil ich mich so schwer an irgendeine neue Situation gewöhnen kann. Darauf mal zu hinterfragen, warum das eigentlich so sein könnte, kam niemand. Es zählte nur "Symptom ist da - das ist es".


    Und ganz schlimm finde ich auch, wie Ärzte teils körperlich Symptome automatisch auf die psychischen Krankheiten zurückführen. Ich war z.B. beim Arzt wegen meiner Blasenprobleme, da sagt die zu mir "Das ist bei einer Angststörung aber nunmal so, haben sie halt einfach weniger Angst". Ich meine, bitte was? Dann heißt es noch, ich bilde mir die Probleme nur ein..

    Als ob jede Angststörung gleich ist und sich gleich äußert. Ich hatte bisher nie Blasenprobleme, die habe ich seit letztes Jahr irgendwann erst, die Angststörung besteht aber schon.. naja, eigentlich so gut wie mein ganzes Leben. Wobei die Angststörung auch wieder mehr Fehldiagnose ist, weil das eigentliche Problem ein ganz anderes ist und die Ängste lediglich ein "Symptom" (ich mag den Ausdruck nicht, aber ich denke, man weiß schon, was gemeint ist) von etwas "größerem".


    Als man mir mal das Wort Autismus an den Kopf war, war ich auch erstmal so "Äh was bitte?". Aber dann habe ich mal gelesen, was das eigentlich ist. Meine Vorstellung geprägt von Stigmata anderer: Menschen, die non-verbal sind und nicht alleine leben können. Realität: Man merkt es vielen tatsächlich nicht direkt an und das ganze ist ein riesiges Spektrum mit x Unterschieden. Ich habe mir dazu viel durchgelesen und mich darin absolut wiedererkannt. Vieles war mir nicht mal wirklich bewusst und klar, aber als ich es gelesen habe, fühlte ich mich, als wäre ich dort beschrieben worden und all das, was ich bisher nicht selber in Worte fassen konnte. Ich habe sogar rausgefunden, dass man sich ohne "Diagnose" als Autist identifizieren kann und dachte mir direkt "Wenn mich da schon keiner untersuchen will, identifiziere ich mich halt selbst", denn das ist für mich einfacher, um anderen zu erklären, wo meine Probleme liegen. Es ist schneller, zu sagen "ich bin Autist" als ständig jedes einzelne Problem zu benennen. Ich versuche aber trotzdem, mich da nicht zu sehr zu verstecken und erwähne es meist eher, wenn ich dann doch mal merke, dass es jetzt angebracht wäre weil der andere mich komplett falsch interpretiert. Ansonsten will ich dann doch eher, dass man mich erstmal unvoreingenommen kennenlernt.

    Aber wie du schon sagtest, mag ich speziell hier den Begriff "psychische Krankheit" am wenigsten leiden. Denn es ist keine Krankheit, sondern lediglich ein neurologischer Unterschied. Man kann sich einfach vorstellen, dass bei mir so einiges anders verdrahtet ist. Als hätte ich ein Betriebssystem, dass sich von sämtlichen "herkömmlichen" unterscheidet.


    Und ähnlich sehe ich es auch bei Depressionen oder Angststörungen oder was es sonst noch geben mag. Das sind keine Sachen, die "plötzlich auftauchen" wie irgendeine körperliche Krankheit. Sie entstehen durch Erlebnisse, Erfahrungen usw. Ich empfinde es also oft mehr als "Persönlichkeit", als wirklich als "Krankheit". Aber auch an einer Persönlichkeit kann man ja arbeiten und sich ändern, wenn einen das zu sehr belastet. Genauso, wie ich mich ändern würde, wenn mich die eigene Faulheit belastet, kann ich mich ja ändern, wenn meine Ängste mich belasten. Ich sehe da gar nicht soo viel Unterschied.

  • Eigentlich wollte ich mich dem ganzen Thema enthalten. Aber ich kann das hier geschriebene nicht bestätigen und sehe mich mehr oder weniger verpflichtet jetzt auch die andere Seite zu beschreiben. Denn sonst habe ich Sorge, dass es für Leute, welche gerade mit Depressionen oder ähnlichem zu kämpfen haben und vielleicht noch bei keinem Psychotherapeuten waren, absolut abschreckend wirkt einen aufzusuchen.


    Ich möchte gar nicht abstreiten, dass es Psychotherapeuten, Psychiater und andere Ärzte gibt, welche nur anhand der Abfrage von Symptomen eine Depression oder ähnliches diagnostizieren. Es gibt wie in meinem Fall aber auch kompetente Fachleute, die voll und ganz auf Ihren Patienten eingehen, sich mit seinem Hintergrund beschäftigen und anhand dessen eine Diagnose erstellen.


    ZUDEM sei gesagt, dass man in Deutschland keine Überweisung für einen Psychotherapeuten braucht. Hinzu kommt, dass man so viele Erstgespräche führen kann wie man will. Also ist niemand gezwungen den erst besten Psychotherapeut zu nehmen und dessen Diagnose blind zu vertrauen.

    Wenn man also feststellt, dass einem das Gegenüber nur anhand von einem Fragenkatalog einordnet ... kann man das Therapieangebot von diesem immer noch dankend ablehnen und ein weiteres Erstgespräch bei einem anderen Psychotherapeuten vereinbaren.

    Ich weiß, die Wartezeiten sind lang, aber es lohnt sich den richtigen zu finden. Denn die Therapie hat keine wirklichen Erfolgschancen, wenn man nicht miteinander harmoniert.


    Falls das hier gerade jemand lesen sollte, der denkt, dass er vielleicht eine Depression, Burnout oder Ähnliches hat, dem empfehle ich Folgendes vorgehen.

    1. Melde dich bei der 116117, das ist der Patientenservice der kassenärztlichen Vereinigung

    Diesen sagst du dann am Telefon, dass du ein Erstgespräch bei einem Psychotherapeuten brauchst.

    Sie werden dich fragen, wo du wohnst, ob du mobil bist und in welchem maximalen Radius sie für dich suchen dürfen.

    Binnen von 2 Wochen melden sie sich wieder bei dir telefonisch und schlagen einen Therapeuten für ein mögliches Erstgespräch vor.

    2. Nimm den Vorschlag an.

    3. SUPER WICHTIG GOOGLE NICHT NACH EINER BEWERTUNG DES THERAPEUTEN. Denn erstens nutzen überwiegend Menschen mit negativen Erfahrungen die Möglichkeit der Bewertung. Zweitens handelt es sich sehr oft um Menschen, die nur ganz schwer mit der direkten Konfrontation von Problemen umgehen können. Wenn nun ein Therapeut ein Problem anspricht, kommt es nicht allzu selten vor, dass der Patient dies nicht wahrhaben möchte und sich persönlich angegriffen fühlt. Es ist manchmal echt Wahnsinn, was man so in den Rezensionen liest.

    Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dir selbst ein Bild machst.

    4. Wenn du nach dem Erstgespräch denkst, dass es nicht zwischen euch passt oder dir die Diagnose merkwürdig erscheint, dann rufst du einfach erneut bei der 116117 an oder organisierst dir selber ein neues Erstgespräch. Dafür kannst du einfach den Ärztefinder der 116117 nutzen https://arztsuche.116117.de/ (erweiterte Suche anklicken und Psychotherapeut wählen)




    Jetzt aber noch zu meinem Fall. EDIT: Habe den Teil wieder entfernt da mir doch irgendwo zu Privat ist um ihn in einem öffentlichen Beitrag stehen zu haben :) Wen e s interessiert kann mich ja Privat ansprechen.


    Was ich eigentlich sagen möchte ist, nehmt diese in Deutschland gegebene Chance wahr. Das System dahinter ist bei weitem nicht perfekt.

    Aber wir können wirklich froh sein, dass uns die Behandlung in Deutschland "kostenlos" möglich ist. Davon können andere Länder nur träumen.



    Ich verstehe auch, was @Aloy für Personengruppen meint. Ich selbst habe genügend Leute kennengelernt welche sich dermaßen dagegen gesträubt haben etwas zu verändern. Aussagen wie "Der Seelenklempner kommt mir wieder mit seinem Hokus Pokus und weg sind meine Sorgen, pff." oder Ähnliches sind leider keine Seltenheit.

    Allerdings denke ich auch sollten wir nicht diejenigen sein, die beurteilen, ob die Person generell nicht gewillt ist etwas zu ändern oder ob etwas Bestimmtes in ihrer Psyche sie daran hindert.

    Das war auch der Grund, weshalb ich nach einigen Gruppentherapiesitzungen sagte, dass ich die Gruppentherapie abbrechen muss. Da mich deren Art an meinem eigenen Bewältigungsprozess hinderte.

    Einmal editiert, zuletzt von Tsukimi () aus folgendem Grund: Habe den privaten Teil wieder entfernt.

  • Ich geb jetzt auch mal was dazu ab. Werde mich aber sehr kurz und knapp fassen. Will quasi nur das wesentliche loswerden und es nicht ausschmücken mit Gedanken und Gefühlen die nur mich was angehen.


    Wie geht Ihr mit psychischen Erkrankungen bei euch um?


    Bis vor kurzem würde ich sagen, dass ich relativ stabil gelebt habe. Ich hab einfach über die Zeit gelernt damit umzugehen und die nervigen Stimmen im Kopf abzuschalten oder besser gesagt zu übertönen. Es ist so dass ich meine erste Therapie schon im Kindergarten hatte - Trauma. Dann war aber lange Zeit Ruhe. Irgendwie hab ichs nicht wahrgenommen. Bis es dann in einem schleichenden Prozess immer schlimmer wurde. Bis ich letzt endlich in der Klinik landete. Danach ging es ambulant weiter.

    Mit dem Wissen hab ich mich dann weiter therapiert - das hört ja eigentlich nicht auf.

    Du versuchst ja nur dich immer wieder daran zu erinnern was du wie tun kannst. Irgendwann denkst du dann dass du der Meister darin bist.

    Dann läuft es eigentlich ganz von alleine. Also sehr wichtig ist vorallem skills anzutrainieren die für dich zugeschnitten sind und bei dir helfen.

    Wie so kleine Spickzettel quasi. Naja im Moment allerdings knallt gerade soviel auf einmal rein dass ich wieder Hallo zu den alten Stimmen im Kopf sagen durfte. Und zurzeit wird's richtig eklig. Die streiten sich öfter. Mein kleiner Stuhlkreis der hin und wieder eskaliert :)

    Ich musste jetzt auch lernen dass das immer wieder vorkommen kann. Naja wie auch immer - was mir jetzt bleibt ist mich dran zu erinnern wie ich es geschafft habe und es erneut zu lernen anders geht's nicht. Als wieder zum Arzt. Medis verschreiben lassen (bei mir - hilft nicht bei jedem) und versuchen wieder klar zu kommen.


    Generell gesagt:

    Ester Schritt sollte sein Arzt oder andere Organisation welche dich auffangen kann.

    Bei uns zum Beispiel gibts die Brücke - liebe den Namen einfach in dem Zusammenhang hat schon vielen geholfen -

    Die helfen euch und machen auch die Termine wenn ihr nicht könnt. Und dann halt Therapie und vorallem lernen... Ihr könnt nur allein da raus.


    Wie geht Ihr mit psychischen Erkrankungen bei anderen Leuten (Freunde/Familie) um?


    Ich glaube keiner meiner Freunde ist "normal" von dem her keine Ahnung.

    So wie mit mir selbst?

    Es einfach nicht zum Hauptthema machen ?

    Aber da sein wenn Hilfe benötigt wird.


    Bei der Familie hm..

    Schwieriger gerade wenn es nahe geht.

    War auch komisch einen vermissten Verwandten erst in der Klinik wieder zu sehen :D - ach stimmt der lebt ja noch. Da knallt man es dann auch eher raus und sagt dem anderen wie dumm er sich verhält.


    Habt Ihr es schon geschafft eure Erkrankung in den Griff zu bekommen?


    Ja und jetzt gibt's halt wieder ein Rückfall.

    Aber ich bin einmal da raus ich werde es erneut schaffen. Erstmal mit Unterstützung in Form von Tabletten. Dann seh ich weiter.


    Life is like a pencil that will surely run out, but left the beautiful writing in the life.

  • Wie geht Ihr mit psychischen Erkrankungen bei euch um?

    Mit meiner Therapeutin sprechen, um Mittel und Wege zu finden, damit irgendwie klar zu kommen. Tabletten sind für mich nie eine Option gewesen, da diese nur eine Abwärtsspirale bilden würde. Man muss sich nur mal die chemischen Verbindung anschauen, die man sich da reinjagt. Gerade die Arzneimittel im Bereich Antidepressivum sind besonders schlimm. Habe kein Interesse an diesem Glücksspiel und schlimmstenfalls mein Charakter dabei zu verlieren und eine Leiche zu werden. Man kann natürlich Glück haben und manchmal ist es auch unumgänglich welche zu nehmen. Keine Frage.

    Bei mir geht es, mit viel Kraft, zum Glück aber auch ohne.


    Wie geht Ihr mit psychischen Erkrankungen bei anderen Leuten (Freunde/Familie) um?

    Meistens einfach da sein. Man kann da nicht viel machen außer das. Meine Freunde wissen, dass ich imma da bin für sie, wenn sie mich brauchen. Das ist viel Wert, auch für mich. Wenn man weiß das jemand da ist, wenn es einem wieder mal schlecht geht, ist das eine große Hilfe.

    Freunde selbst anfangen irgendwie zu therapieren sollte man, find ich, auf keinen Fall tun. Es würde nicht funktionieren und vor allem auch eventuell gefährliche Züge annehmen.


    Habt Ihr es schon geschafft eure Erkrankung in den Griff zu bekommen?

    Das ist eine schwierige Frage irgendwie, find ich. Das man noch lebt heißt wohl in gewisser Weise man hat es ja im Griff, Idk?! Es fühlt sich nicht ganz so an und ich bin mir auch nicht sicher, ob man es wirklich jemals richtig in den "Griff" kriegen kann. Also ich kann nur von mir sprechen. Für mich persönlich fühlt es sich eher so an, als würde ich es akzeptieren und Mittel und Wege finden wie ich damit Lebe. Es fühlt sich nicht so an, als hätte ich es im "Griff". Das Wort passt für mich persönlich einfach irgendwie nicht.

    Man kommt schon irgendwie klar, sagen wir es so.

  • Also ich bin gerade wieder in einer Phase sag ich mal, wo ich nix mit mir anzufangen weiß. In meinem Dorf kenn ich niemanden mehr bzw habe dort keinen zum reden. Habe zurzeit Urlaub 2 Wochen frei, wollt eigentlich heute mal nach Hannover aber denke das wird eher nix, so wie ich mich fühle und wenn ich allein da hin fahre ist halt auch kein schönes Gefühl. Also ich fühl mich gerade sehr einsam, allein, ein wenig hoffnungslos und verzweifelt.

    Generell bin ich auch schon eh so ein stiller und ruhigerer Mensch, der eigentlich auch mal nix dagegen hat allein zu sein aber gerade ist es echt sehr unangenehm und kaum aushaltbar für mich.

  • Wie geht Ihr mit psychischen Erkrankungen bei euch um?

    Habt Ihr es schon geschafft eure Erkrankung in den Griff zu bekommen?


    Je nach dem was man hat, ist das eher eine Sache des Managements als der Heilung.

    Ich bin seit 5 Jahren in tiefenpsychologischer Therapie, d.h. die läuft auch langsam aus, und sie hat an einigen Dingen schon was gemacht, ich hatte zB immer recht viel mit Paranoia und Sozialängsten zu tun, das ist deutlich reduziert. An meinem generellen emotionalen Zustand hat sich allerdings nicht viel getan. Ich hab aber halt auch ne eher schwer zu therapierende Erkrankungskombination.

    Habe jetzt vor kurzem angefangen mit Meditation, auch weil ich sowieso immer schon dem Buddhismus recht zugeneigt war, vll. bringt das mittelfristig was.


    Wie geht Ihr mit psychischen Erkrankungen bei anderen Leuten (Freunde/Familie) um?


    Kommt total drauf an - mit was hab ichs zu tun? Was für Auswirkungen hat das für die Leute und deren Umfeld inkl mich etc.

    Da ich extrem viel gelesen hab im Bereich Psychologie bin ich für manche Leute so eine Art Nachschlagewerk oder wandelndes Diagnostic Manual.

    Bei anderen muss man eher zuhören und n bissl supporten, sie vll. hier und da mal anstupsen, damit sich die Leute Hilfe holen.

    Wieder andere Leute, wie meine Mutter zB, hab ich aus meinem Leben geworfen.



  • Vielleicht erläuterst du das einmal genauer.

    Wie funktioniert das wo fängt man da an wie lernt man sowas ? Würde glaube ich nicht nur mich interessieren


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  • Ich denke es gibt Menschen die ihre Depressionen sehr gut kompensieren können und keine Therapie in Form von Therapeuten brauchen. Ich war damals kurz beim Psychologen und ich habe ihm offen und ehrlich meine Probleme kommuniziert und dabei dann auch kurz gelacht, weil ich mich komisch ausgedrückt habe. Danach kam irgendwie so ein Satz nach dem Motto "Ja, Sie erzählen mir sowas und lachen dabei,..."... Das klang in diesem Moment irgendwie etwas vorwurfsvoll und letztendlich dachte ich mir nur "Muss ich weinen und mich ritzen, um hier sitzen zu dürfen oder was?"... Vielleicht war es auch anders von ihm gemeint, weil letztendlich habe ich diese Gespräche viel zu spät geführt, weil ich mit meinen Problemen eigentlich schon längst selbst durch bin. Ich habe immer viel Zeit mit mir alleine verbracht und mir Gedanken darüber gemacht. Ich habe alles selbst irgendwie kompensiert und würde heute auch behaupten relativ stabil in meinem Leben zu stehen. Ich meditiere auch sehr gerne, meistens tue ich dies wenn ich spazieren gehe oder sonst in der Natur unterwegs bin. Dann geht es mir einfach gut und ich kann über mich und meine Probleme nachdenken und eventuell Lösungen suchen.


    Ich denke es kommt einfach auf den Menschen an. Es gibt Menschen, die brauchen professionelle Hilfe, weil sie keine Ahnung haben welche Methoden es vielleicht gibt, wenn man depressive Phasen hat. Ist auch alles ok, letztendlich muss jeder selbst entscheiden, was ihm am besten hilft.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mich negative Emotionen und alles sehr runter zieht. Meine Freundin hatte mal einige Wochen Therapie in einer Klinik und sie sagte, dass die Leute um sie herum sie einfach noch mehr runter gezogen haben. Jeder hatte seine Krankheiten, seine Schmerzen und hier und da und es gab keine anderen Themen wie nur das. Und man wird ständig gefragt ob alles in Ordnung ist, ob man keine Grenzen überschreitet und was auch immer. Mir würde das auch so auf den Keks gehen und runter ziehen, deswegen halte ich davon auch überhaupt nichts. Einzelkontakte mit Therapeuten sind wie oben erwähnt auch keine Option für mich, dafür kann ich mir halt einfach zu gut selbst helfen.


    𝔬𝔫 𝔱𝔥𝔢 𝔯𝔬𝔞𝔡 𝔱𝔬 𝔬𝔟𝔩𝔦𝔳𝔦𝔬𝔫, 𝔪𝔞𝔯𝔠𝔥𝔦𝔫𝔤 𝔦𝔫 𝔬𝔲𝔯 𝔬𝔴𝔫 𝔡𝔢𝔞𝔱𝔥 𝔭𝔞𝔯𝔞𝔡𝔢

    𝑐𝑙𝑜𝑠𝑒 𝑦𝑜𝑢𝑟 𝑒𝑦𝑒𝑠 - 𝑓𝑒𝑒𝑙 𝑡ℎ𝑒 𝑟ℎ𝑦𝑡ℎ𝑚

  • Damit der Beitrag klar wird es bezieht sich auf ravyns Kommentar


    Ich muss noch einmal was sagen.

    Das klingt nämlich so als ob es nur Depressionen gibt und nur phasenweise. Eine Depression ist etwas was einen lange Zeit begleitet. Auf den Überweisungen steht das zwar immer so drauf aber damit ist die Härte der Depression gemeint kein Zeitfenster. Das möchte ich nur klarstellen gerade.


    Die Kernaussage verstehe ich welche Methode am besten zu einem passt muss man für sich herausfinden. Nicht jeder Mensch tut einem gut und das gilt auch für die Ärzte und Therapeuten.

    Für das Umfeld. Und ja nicht jeder braucht das alles sondern schafft es von alleine. Man muss einfach Methoden kennen und sich behelfen.

    Deswegen hab ich eben nach der Meditation gefragt. Wäre eigentlich toll wenn man hier verschiedene Möglichkeiten sammeln könnte.

    Jeder hat seine Methoden


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  • Ich hatte schon immer das Gefühl das was nicht so ganz richtig mit mir ist, ich war allerdings nur bei einem Kinderpsychologen und das war weil ich es nicht verkraftet hatte ohne Vater aufzuwachsen (er ist nicht gestorben, er hat mich und meine Mutter einfach sitzen gelassen und kam auch irgendwann nicht mehr zu meinen Geburtstagen).

    Dazu kam noch Mobbing in der Schule, ich wurde fast täglich von meinen Klassenkameraden ausgegrenzt und fertig gemacht. Als ich 12 war dachte ich darüber nach das es besser wäre zu sterben, schließlich wollte mich anscheinend niemand haben. Aber ich hatte als Kind schon immer große Angst vor dem Tod, darum hatte ich nie den Mumm mich umzubringen, also lebte ich einfach weiter. Ich habe meiner Mutter nie etwas gesagt, sie musste viel arbeiten und hat auch oft Heimarbeit gemacht um uns über die Runden zu bringen, als Kind verstand ich es nicht und dachte sie hätte einfach keine Lust auf mich. Ich hatte nur meine beiden Cousin's, meine Oma, meinen Onkel und 2 Freunde die in der Nähe wohnten aber nicht auf meine Schule gingen.


    Als ich älter wurde war ich viel im Internet unterwegs, wir waren damals an unserer Realschule die erste Notebookklasse. Ich hatte mich immer ins Wlan von einem Nachbarn reingeschlichen der sein Wlan nicht passwortgeschützt hatte, doch niemand wusste was davon. Ich verbrachte den ganzen Tag bei meiner Oma (wegen dem Wlan) und hing am Notebook rum. Ich fand ein Pokémon Forum und fand dort zum ersten Mal Anschluss und "Freunde"


    Als ich 15 war lehnte ich mich das erste mal gegen meine Klassenkameraden auf. Seitdem behandelten sie mich als würde ich schon immer zu ihrer Gang gehören. Ich habe alles abgelehnt was ich mochte damit ich einfach dazugehören konnte, bis ich irgendwann nicht mehr wusste wer ich eigentlich bin. Ich lebte einfach weiter und beachtete meine inneren Gefühle nicht. Als ich meine Exfreundin kennen lernte und ihre furchtbare Mutter, weckte es in mir zum ersten Mal seit langem ein Gefühl des absoluten Hasses gegenüber einen anderen Menschen. Ich war immer jemand der nie an sich selbst dachte und immer anderen helfen wollte, doch bei dieser Person litt ich und meine Exfreundin sehr darunter. Dann wurde mein Sohn geboren. Ich hatte große Angst, meine größte Angst war immer zu werden wie mein Vater, mich nicht zu kümmern und zu verschwinden. Ich wollte nie das mein Sohn ohne Vater aufwächst, aber ich habe mir nie zugetraut ein guter Vater zu sein. Meine Ex und ich zogen zusammen, es war nicht leicht aber es war keine schlechte Zeit. Ich hatte mir immer als Ziel gesetzt das ich 3 Dinge brauche um glücklich zu werden. Eine eigene Wohnung, eigenes Geld verdienen und eine eigene Familie. Dann hatte ich alles, und war nie glücklich. Es war keine schlechte Zeit, ich mochte meine Ex wirklich sehr. Aber ich war nie wirklich glücklich doch ich wusste nie wieso. Ich schob es auf die Mutter meiner Ex, die uns das Leben (naja vorallem ihr) ziemlich schwer machte.


    Als dann Schluss war fiel ich wieder in ein Loch. Zum ersten Mal in meinem Leben begann ich mich mit mir selbst auseinander zu setzen. Ich habe meditiert, habe mit meinem Innersten gesprochen und habe endlich verstanden was los war. Ich hatte absolut kein Selbstwertgefühl. Mein Leben war für mich ohne Bedeutung. Ich habe nie verstanden warum ich überhaupt Leben sollte, ich wollte immer sterben, hatte aber Angst mich umzubringen. Und dann habe ich mich gehasst weil ich mich selbst als Schwach angesehen habe. Ich habe mich gehasst das ich sterben möchte aber es nicht fertig bringe. Ich fing an meinen Selbsthass auf meine Umwelt zu projezieren, und am Ende hasste ich einfach alles. Ich dachte ich müsste mich ändern, nicht mehr für andere da sein, ich müsste kalt und distanziert werden damit mir keiner wehtun kann und ich keinem wehtun kann. Und weil ich es nicht verdient habe das andere sich um mich Sorgen. Ich hasste mich immer mehr, da ich von mir nicht kannte das ich so boshaft bin und nicht damit umgehen konnte. Denn ich hatte mich nie damit auseinander gesetzt, habe nie meine Negativen Gefühle rausgelassen. Ich wusste nicht mehr weiter. Ich schaue viel Animes, es gab einige die mich extrem beeinflusst haben (Vinland Saga z.B. da ich mich sehr mit Thorfinn identifiziert habe.)


    Nun habe ich endlich verstanden was ich tun muss. Liebe dich selbst. Akzeptiere dich. Veränderung ist okay, aber nur weil du es nicht gleich schaffst hasse dich nicht. Ich bin vielleicht etwas kaputt, aber das ist okay. Ich arbeite langsam daran mich zu ändern. Es wird dauern, aber ich werde geduldig sein. Ich werde meinen Platz in dieser Welt finden. Selbst wenn ich nicht weiß ob es wirklich okay ist für mich zu Leben, werde ich leben. Mein Ziel ist es eines Tages in den Spiegel zu schauen und mir selbst sagen zu können das es gut ist das ich am Leben bin. Ich möchte mich nicht mehr abkapseln von der Welt, ich möchte ein Teil von ihr sein. Auch wenn es viele schlimme Dinge gibt, auch wenn ich keinen Sinn in dem Leben auf der Erde sehe, werde ich Leben und eines Tages etwas für mich finden.


    Das ist meine Geschichte. Ich habe viele Leute abgewiesen die es nicht verdient haben und die mir wichtig waren. Ich habe viele Fehler gemacht. Aber ich werde nicht mehr zurück schauen. Ich werde die Vergangenheit mit mir tragen und mit meinen Fehlern eine Zukunft finden.

    Vielleicht hätte ich einen Psychiater aufsuchen sollen oder können, doch das möchte ich nicht. Ich bin jemand der es aus eigener Kraft schaffen möchte. Wenn ich wieder falle, raffe ich mich wieder auf. Manchmal dauert es etwas, aber das ist okay. Ich werde mir keine Vorwürfe mehr machen. Einfach weiter an mir arbeiten und akzeptieren wie ich jetzt bin. Aber natürlich heißt das nicht das man sich keine professionelle Hilfe suchen sollte, dass ist einfach nur meine eigene Dickköpfigkeit.

    20003-fated-one-of-miracles-rezael

    To save those who need to be saved, the Angel descends.