Sinn oder Unsinn von Bezeichnungen veganer "Ersatzprodukte"

  • Und warum ist es vielen Veganern anscheinend so wichtig etwas zu essen, das aussieht und heißt wie die entsprechende Fleischvariante?

    Die meisten veganen Menschen sind wegen mangelndem Tierwohl vegan geworden, nicht, weil sie den Geschmack von Fleisch nicht mögen. Also warum nicht für beides sorgen? Fleischgeschmack, ohne, dass ein Tier dafür gestorben ist .

    Obwohl ich noch nie einem Veganer begegnet bin, der darauf bestanden hat, dass der (beispielsweise) vegane Schinken auch Schinken heißt. Es ist mehr eine Art Identifikation mit dem Produkt.

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    "Ich wollte nur, dass du mich findest.

    Aber aus diesem schmollenden, kindlichen Grund habe ich die ganze Welt zerstört, die dir lieb und teuer war."

    2 Mal editiert, zuletzt von Ryomou (29. Januar 2024 um 11:28)

  • Da will jemand die Welt brennen sehen 😂

    Die Frage, die sich mir hier dabei stellt, weswegen ich dafür ein Thread aufmache: Warum muss man vegane Produkte nach einem eigentlichen Fleischprodukt benennen?

    Weil sich soja-erbsen-protein Dings mit kleister, nicht verkauft :dogekek:

    Ich vermute einfach, das es sich bewusst an Leute richtet, die sich vegan oder ähnlich ernähren und ihnen zeigen soll, das es zu dem Tier Produkt eine Alternative gibt.

    Gibt ja etliche Hersteller die ihre Produkte umbenennen mussten, weil es irreführend war für den verbraucher.

    Vegane Fleischerei muss Produkte umbenennen
    Dresden - Wenige Wochen nach Eröffnung der «Veganen Fleischerei» in Dresden haben Mitarbeiter der Lebensmittelüberwachung die Bezeichnung einiger veganer…
    www.proplanta.de
  • Wieso muss man sich so kleinlich über das Wording von Produkten aufregen? "Döner" ist keine geschützte Bezeichnung und es geht ja nur darum, damit man direkt weiß was gemeint sein soll.

    Außerdem ist Döner 'n ziemlich schlechtes Beispiel, weil ein "vegetarischer Döner" meistens ein Döner nur mit Gemüse und ohne Fleisch ist. Ich hab auch noch keinen Dönerladen mit Ersatzprodukten gesehen. Sind auch gar nicht nötig, die meisten Vegetarier die ich kenne nehmen dann statt Döner halt ne Falafeltasche.

    Jedes blubberblasenblasende Blubberblasenbaby wird brutal und bis zur Besinnungslosigkeit durch die Bar geboxt.

  • Wieso muss man sich so kleinlich über das Wording von Produkten aufregen? "Döner" ist keine geschützte Bezeichnung und es geht ja nur darum, damit man direkt weiß was gemeint sein soll.

    Döner Kebap bezeichnet im ursprünglichen sinne, ein sich drehender Spies mit hammelfleisch, nur so am Rande.

    Da geht es auch nicht um geschützt, sondern einfach um die Wortherkunft.

    Ich hab auch noch keinen Dönerladen mit Ersatzprodukten gesehen.

    Da muss ich schon wie bei Buddha's Post fragen, wo lebt ihr alle?

    Ich kenne hier in Berlin kaum noch einen Dönerladen, ohne vegane Alternative.

    Selbst bekannte Ketten wie,

    Hakiki, Öz Urfa oder Hamdi Baba bieten Saitan oder Soja Varianten an.

  • Ok, das sind zwei ganz verschiedene Themen.

    Zur ersten Frage:

    Warum muss man vegane Produkte nach einem eigentlichen Fleischprodukt benennen? Und warum ist es vielen Veganern anscheinend so wichtig etwas zu essen, das aussieht und heißt wie die entsprechende Fleischvariante?

    Es macht durchaus Sinn, solche Sachen nach dem jeweiligen Produkt zu benennen, das es ersetzen soll. Einfach deshalb, damit sich der Kunde sofort zurechtfindet. Die Produkte werden ja auch ganz klar mit einem "Vegan"-Kennzeichen bedruckt. Nicht-Veganer brauchen da also keine Sorge haben, dass sie aus Versehen etwas Veganes kaufen^^

    Zu deiner anderen Frage:

    Und warum ist es vielen Veganern anscheinend so wichtig etwas zu essen, das aussieht und heißt wie die entsprechende Fleischvariante?

    Um seine Gewohnheiten beizubehalten, aber mit besserem Gewissen dabei? Für die Optik? Oder um den Übergang zur veganen Ernährung einfacher zu gestalten? Also ich selbst esse keine künstliche Pampe mit etlichen E-Nummern in den Inhaltsstoffen. Finde sowas abstoßend. Nur alle paar Wochen mal veganen Käse, da ist aber auch nix "Schlimmes" drin und dieser besteht auch nur aus sehr wenigen Zutaten. Der Geschmack erinnert noch nicht einmal an Käse, aber ist ja egal, er schmeckt mir. Aber so grundsätzlich brauche ich Ersatzprodukte nicht und esse diese daher, wie erwähnt nur selten. Gebe dir da vollkommen Recht, dass es genug Alternativen abseits der nachgemachten Produkte gibt.

  • Name von Ersatzprodukten macht insofern Sinn, da es sich ja um "Ersatz" handelt.

    Es gibt halt einfach viele Gerichte, die, indem man 1-2 Zutaten ersetzt, dann vegan sind.

    Beispiel: Eine Gemüse-Lasagne ist ein super leckeres Gericht, nur der Käse stört - Oh, es gibt veganen Käse, super, dann kann ich das Gericht ja nachkochen indem ich den Käse 1:1 tausche.

    Bei Wurst, Schnitzel oder Frikadellen ist die Form halt einfach praktisch, und hat ja per se erstmal nichts mit dem Tier zu tun. Die Tiere werden ja auch aus praktischen Gründen in diese Form gepresst, und nicht, weil ein Schwein, wenn man es schlachtet, direkt 10 Packungen Salami ins Inventar dropt.

    Insofern, warum soll man sich da neue Namen ausdenken? In der Fleischindustrie denkt man sich ja auch nicht ständig neue Namen aus:

    Salami = Rote Wurst aus Schweinefleisch

    Geflügel-Salami = Rote Wurst aus Geflügelfleisch

    Pferde-Salami = Rote Wurst aus Pferdefleisch

    Vegane Salami = Rote Wurst aus veganem Material

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    Jack of all trades, master of none.

  • Warum muss man vegane Produkte nach einem eigentlichen Fleischprodukt benennen? Und warum ist es vielen Veganern anscheinend so wichtig etwas zu essen, das aussieht und heißt wie die entsprechende Fleischvariante?

    Dem ist nicht so. Allerdings leben wir in einer Welt liebgewonnener Praktiken und Symbole. Das beginnt bei Ernährungsgewohnheiten und endet bei runden Brötchen, auf die eben gut eine runde Scheibe passt. Daraus lässt sich aber nicht ableiten, dass Veganer*innen irgendwie besonderen Wert darauf legen würden, dass die Produkte wie Fleischprodukte heißen, eher im Gegenteil. Mal abseits davon, dass Veganer*innen die Produkte nicht herstellen oder labeln. Gleichwohl ergibt es Sinn, dass die Firmen, die diese Produkte produzieren, an Gewohnheiten 'andocken' wollen - so funktioniert eben der Mensch.

    So komplex finde ich das Thema eigentlich nicht.

  • Ich möchte da jetzt nicht mit jemanden anecken, aber ich verstehe irgendwie nicht, wie viel Langeweile man haben muss, um sich über irgendwelche Bezeichnungen aufzuregen. Lass die Veggie Wurst doch Wurst heißen. Was juckt es einen denn? Als nicht Veganer oder Vegetarier sollte man doch annehmen, dass man in dieser Abteilung des Supermarktes doch ohnehin nichts verloren hat (und in den meisten Supermärkten gibt es mittlerweile eine Veggie Ecke und das Zeugs steht nicht mehr zwischen der "normalen" Wurst).

    Ich bin weder Veganer, noch Vegetarier, sondern versuche momentan Flexitarisch unterwegs zu sein (was noch etwas holprig läuft manchmal) und komme daher öfters mal mit Ersatzprodukten in Berührung. Mich hat es wirklich noch nie gestört, was da auf der Verpackung steht. Viele vegetarische Produkte haben ja mittlerweile auch eher so "Kunstnamen", alias "No-Chicken-Streifen" (blödes Beispiel) oder ähnliches. Finde die dann eher amüsant, als dass es mich stören würde, dass da jetzt "Chicken" drauf steht. In der Regel kommen die dem Geschmack ja auch nahe.

    Und diese Behauptung: "Wer Veggie/Vegan ist, der sollte den Geschmack von Fleisch ja auch nicht mögen.", selten so einen Mist gelesen. Von den Veggie Leuten, die ich im Freundeskreis habe oder anderswo kennengelernt habe, mögen die wenigsten den Geschmack nicht. Die meisten tun es wegen dem ethnischen und/oder Umweltaspekt. Da ist es doch völlig legitim, dass ihr Ersatzprodukt nach Fleisch schmecken darf.

    Naja...lange Rede, kurzer Sinn: Die Leute, die sich über sowas aufregen, sollten sich vielleicht irgendwelche Hobbys suchen. Denn wer sich über sowas aufregt...puh, da fehlen mir ehrlich ein wenig die Worte.

    Jedes Paradies hat Dornen und jede Tat hat ihren Preis.

  • Ich persönlich finde, das ein veganer Döner kein Döner ist. Döner, bzw. Döner Kebab, ist die Bezeichnung für eine ganz bestimmte Art Fleisch zuzubereiten.

    Nur mal so, aber du widersprichst dir hier doch komplett selbst?

    Döner heißt nichts anderes als "Sich drehend". Dass man einen Döner-Kebab (also mit Fleisch!) auch einfach als Döner abkürzt, bedeutet doch nicht, dass mit der Bezeichnung "Döner" automatisch Döner-Kebab gemeint sein muss?

    Insofern halte ich einen Döner, bei dem vegane Ersatzprodukte drehend an einem Spieß abgeschnitten werden, sehr wohl für einen Döner, selbst wenn man so kleinlich ist und Begriffe und Sprache unbedingt als statisch deifniert (Weil Sprache das tbh. einfach nicht ist. Neue Begriffe kommen ständig hinzu oder älteren werden neue Bedeutungen hinzugedichtet.)

    "We are born colorless. It's the people we meet who give us color."

  • Hallo,

    teilweise beruht das wohl auch auf den Vorschriften aus dem Lebensmittelrecht:

    unabhängig vegan etc. : Marmelade muss aus Zitrusfrüchten bestehen

    (wie üblich interessiert keinen, es heißt, bring mir mal Erdbeeren Marmelade mit, korrekt wäre eigentlich Erdbeeren Konfitüre)

    Marmelade – Wikipedia

    Milch muss von Tieren kommen. Also wird man keine Hafer - Soja - etc. Milch finden. Manche Hersteller werben explizit damit ("No Milk").

    Milch – Wikipedia

    Ich finde das eher positiv: Wer Milch will, bekommt sie. Wer Vegan will, weiß, dass er von Milch die Finger lassen muss.

  • Altes Thema rauskramen:

    Ich finde es generell schon wild, dass Leute sich über etwas wie "Veggie Wurst" aufregen, aber ich komme noch weniger darauf klar, dass das im EU Parlament abgestimmt wird... Weil der arme Konsument sonst verwirrt wird:pepemeltdown:

    "Faschisten hören niemals auf, Faschisten zu sein"

    Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt

  • Nennt sich "Verbraucherschutz". Aber wenn das mal 1-2 Jahre am Laufen ist wird auch keiner (weder Veganer noch Nichtveganer) mehr drüber diskutieren. An geänderte Bezeichungen bei Soßen (früher irgendwas mit Z, jetzt was mit Pakrika, etc.) und an die komischen festschweißten Plastikdeckel ... gewöhnt man sich auch dran.

    Privat kann das Zeug eh jeder nennen, wie er will - da nennen auch Leute die Papiertaschentücher von Nonameprodukten "Tempo", so können es die Veganer ja bei ihren Ersatprodukten auch handhaben und die "Schnitzel", etc. nennen.

    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass irgendwelche Leute 80+ (Alter) das gebrauchen können - und zu Fehlgriffen beim Kauf neigen. Da hilft es vielleicht, wenn die Bezeichnungen anders gestaltet sind. Ohne dass es Leuten die es nicht brauchen schaden würde.

  • Altes Thema rauskramen:

    Ich finde es generell schon wild, dass Leute sich über etwas wie "Veggie Wurst" aufregen, aber ich komme noch weniger darauf klar, dass das im EU Parlament abgestimmt wird... Weil der arme Konsument sonst verwirrt wird:pepemeltdown:

    Du schreibst "weil die Fleischlobby das so möchte" aber seltsam.

  • Nennt sich "Verbraucherschutz". Aber wenn das mal 1-2 Jahre am Laufen ist wird auch keiner (weder Veganer noch Nichtveganer) mehr drüber diskutieren. An geänderte Bezeichungen bei Soßen (früher irgendwas mit Z, jetzt was mit Pakrika, etc.) und an die komischen festschweißten Plastikdeckel ... gewöhnt man sich auch dran.

    Privat kann das Zeug eh jeder nennen, wie er will - da nennen auch Leute die Papiertaschentücher von Nonameprodukten "Tempo", so können es die Veganer ja bei ihren Ersatprodukten auch handhaben und die "Schnitzel", etc. nennen.

    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass irgendwelche Leute 80+ (Alter) das gebrauchen können - und zu Fehlgriffen beim Kauf neigen. Da hilft es vielleicht, wenn die Bezeichnungen anders gestaltet sind. Ohne dass es Leuten die es nicht brauchen schaden würde.

    Es gibt keine belegten Fälle, dass ältere Menschen regelmäßig aus Versehen vegane Produkte kaufen, nur weil sie vom Namen irritiert sind. Der Gesetzgeber reguliert hier also ein theoretisches Problem, das in der Praxis kaum vorkommt. Eine reine Placebo-Maßnahme damit die Söders wieder mal ein kleines Siegesgefühl haben.

  • Ivy Ups, Autokorrektur :^)

    Stormaier Es ist halt einfach nichts, was wirklich passiert lol. Auf den veganen Produkten steht immer sehr fett drauf, dass sie vegan/veggie sind - die versuchen es ja nicht sich für "echtes Fleisch" auszugeben. Und wenn das passieren WÜRDE: who cares?? Dann ist halt mal ausnahmsweise kein Tier für dein Mittagessen gestorben? Wenn es dir nicht schmeckt, hätte das bei jedem anderen Produkt auch passieren können. Gibt wenig Sachen, bei denen ich weniger Mitleid hätte. Es gibt eine Vielzahl an Begriffen, wo die Wörter ja eigentlich gar nicht passen: Schweineohr, Katzenzungen, Scheuermilch, Fruchtfleisch, Kinderriegel. Aber natürlich, der alte Olaf denkt bestimmt, dass die "Mein Veggie Tag - Veggie Bratwurst" eigentlich aus Fleisch ist.

    (Von mir aus kann Fleisch auch gerne einfach noch teurer werden, dann finden manche Leute sich vielleicht doch Mal mit dem Veggie Burger zufrieden.)

    Die Produkte sollen ja etwas "ersetzten" und wollen demnach sowohl von Textur als auch Geschmack möglichst überzeugend wirken. Daher macht die Namensübernehmung durchaus Sinn. Gerade für Leute, die aktuell auf vegetarische Produkte umsteigen.

    "Faschisten hören niemals auf, Faschisten zu sein"

    Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt

  • Na ja. Der Gesetzgeber reguliert ziemlich viele Dinge, wo es unnötig ist. Ist ja quasi so eine Art Markenzeichen, gerade für die EU. :D
    In Deutschland ist das Zeug zumindest auch meist in abgetrennten Regalen. Wenn nicht irgendwelche Kunden ihre Ware zurückbringen und falsch ablagern - generell deshalb schon weniger Probleme. Weiß nicht, wie es in andern EU-Ländern ist.

    Würde es nicht mit den andern Begriffen vergleichen, die ja historisch irgendwie gewachsen sind - das spricht ja eher dafür, dass man Wurst, etc. nur für die fleischhaltigen Sachen (weil auch historisch gewachsen - da eben so) verwendet.

    (Und persönlich find ich, Fleisch kann ruhig billig sein - eigentlich der einzige Grund, weshalb Tiere existieren: Zum verwursten. Gerne alle existierenden Tierschutzregeln komplett aufheben - ist auch unnötig Bürokratie und Regulierung!)

    Find persönlich Geschmack/Konsistenz bei vielem Ersatzkram sehr komisch - sinniger, dann direkt zu Obst u. Gemüse zu greifen. Die die sich gezielt für Ersatz interessieren werdens aber sicher überlegen - und auch die richtigen Produkte finden. (Da eben oft in speziellen Regalen.) Vor allem da man da bewusster/gezielter nachguckt dann - würd ich wenig Probleme sehen. Einmalige Umetikettierung (neues Produktdesign/Name) - und fertig. Ansonsten 0 Effekt. (Nicht Absatzrückgang wie manche wohl fürchten.) Daher dürfte die Regelung auch bleiben. Nochmal umändern hat sicher auch keiner drauf lust, wenn mans doch wieder erlaubt, Wurst, etc. zu nutzen zur Benennung.

    Steht vermutlich eh dann "nach Art einer Wurst" als Untertitel drunter. Problem gelöst.

  • Beitrag von Incubus (8. Oktober 2025 um 20:55)

    Dieser Beitrag wurde von Simitar aus folgendem Grund gelöscht: Spam (8. Oktober 2025 um 22:37).
  • Diese Diskussion ist auch nicht tot zu kriegen,

    Der eine gönnt sich eben nen Double Beef Burger mit Bacon und der andere eben einen veggie Burger, so what.

    Sollen sie es doch nennen wie sie wollen, gesund ist beides nicht wirklich.

    Das Europaparlament hat wohl nichts besseres zu tun als über so einen Schwachsinn zu urteilen, ob es jetzt Veganer Fleischkäse oder veggie Burger heißen darf.

    Solange Leute das nicht militant vertreten und missionieren gehen lass sie doch essen was sie wollen.