Politisches Interesse

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  • Blue


    also eine Art Volksentscheid. Das wäre zumindest mein Favorit. Natürlich nicht zu kleinsten Belangen, das wäre zu viel - zumindest für den Anfang, es würde schon reichen wenn Kernthemen, also Jene, die für die Bevölkerung wichtig sind, zur entsprechenden Abstimmung stehen würden. Ähnlich wird es , wenn ich mich nicht irre, in der Schweiz gehanhabt. Das wäre eine direkte(re) Demokratie. Vor allem aber würde es den jetzigen "wir wählen sie und sie können vier Jahre lang machen was sie wollen-" und Lobbyisten-Trott reduzieren. Es läge dann in der Hand der Politiker und Interessensvertreter die Bevölkerung von einer Sache zu überzeugen - oder eben nicht.


    Dies wird hier nur nicht passieren. Denn die Wahl würde sicherlich das eine oder andere Mal anders ausfallen als von Lobby, Parteien oder Wirtschaft gewünscht. Dafür sitzen alle zu sehr in ihren gemachten Nestern. Es würde sicherlich unbequeme Ergebnisse geben. Und das darf ja nicht sein.

    welche Alternative gibt es denn zur sogenannten "Demokratie" ?

    Die Demokratie ist wie andere Systeme keines welches vollkommen ist. Es mag in der Theorie gut funktionieren, die Praxis sieht aber anders aus: Vetternwirtschaft, Postengeschacher, Selbsbedienung, Lobbyisten-Spielplatz, oder um direkte Beispiele zu nennen, "mit mir wird es keine Maut geben" oder die Artikel 13 Geschichte.


    Ich würde die Demokratie nicht abschaffen, aber ich würde sie Upgraden, z.B. durch die oben genannten Volksentscheide. Außerdem würde ich Ministerposten mit Leuten besetzen die aus dem jeweiligen Gebiet kommen und daher auch Ahnung von dem haben, was sie da machen sollen. Z.B. Ein General als Verteidigungsminister, ein Arzt als Gesundheitsminister, ein Lehrer als Bildungsminister, usw. Leute vom Fach und keine Leute die nur einen gewissen Partei-Rang haben, wie unsere Flintenuschi. Wenn es in der jeweiligen Regierungskoalition keine Leute vom Fach gibt, dann müssen eben Leute von Außerhalb her, auch ohne Parteizugehörigkeit.


    Dazu würde ich die Amtszeit der jeweiligen Minister und Kanzler auf maximal zwei Legislaturperioden begrenzen, damit auch regelmäßiger frischer Wind in die Kaste der Entscheidungsträger gelangt. Mir persönlich ist es z.B. ein Dorn im Auge das wir seit vier LP's die gleiche Kanzlerin haben - egal ob man sie nun gut findet oder nicht. Begriffe wie Pattexkanzlerin kommen nicht von Ungefähr und sind auch nicht unwahr.


    Jedenfalls kann es so, wie es aktuell läuft, nicht mehr weitergehen. Die Politikverdrossenheit der Bevölkerung nimmt zu, man kann den Volksvertretern immer weniger glauben und irgendwann schlittern wir wieder in eines der Extreme. Und wenn dann der Karren so richtig schön vor die Wand gefahren wurde, sind die Schuldigen über alle Berge und der Rest wundert sich und fragt sich: wie konnte es nur soweit kommen.

  • Blue


    also eine Art Volksentscheid. Das wäre zumindest mein Favorit.

    Ja, Volksentscheid trifft es ganz gut. Nur mit dem Faktor der Aufklärung in Form der Videos. Sodass die Bevölkerung wirklich weiß, wofür sie stimmt. Andernfalls wäre ich selbst ein großer Gegner des Volksentscheids, denn ich traue den Menschen, den Massen ehrlich gesagt nicht allzu viel zu. Und sich selbst vor einer wichtigen Entscheidung objektiv zu informieren erst recht nicht.

  • 5 Tage noch , dass in Brandenburg und Sachsen gewählt wird.

    Gesterrn habe ich mir die Wahlarena Sachsen geschaut.

    Meiner Meinung lief es gegenüber der Wahlarena Brandenburg viel gesitter ab.

    Jeder Kandidat ist zu Wort gekommen, man war diesen Zeitlimit nicht unterworfen.(Zwar gab es ein Zeitlimit, aber die Moderatoren haben es gut geregelt.)

    Die Themen würden nicht gehetzt abgearbeitet.

    Aber die Chatfunktion bei youtube war viel interessanter als die Sendung an sich .


  • Auch wenn ich nicht mehr in Sachsen wohne, habe ich mir die Wahlarena auch angeschaut. Den AfD-Kandidaten empfand ich tatsächlich als eher moderat, er hat sich ganz ohne Hetze zu seinen Standpunkten geäußert. Also statt den Klimawandel als Lüge zu bezeichnen, zog er es vor, die Wichtigkeit der Stromversorgung durch Braunkohle zu betonen.


    Allerdings kam mir der Herr von der FDP vor wie ein Populist. Bis in der Bauchbinde stand, dass er von der FDP kommt, dachte ich mir jedes Mal: "Oh Mann, die AfD wieder..." Man hat gut gemerkt, dass die AfD viel mit der FDP gemeinsam hat, was Unternehmenspolitik angeht.


    Die Grüne hat mich am meisten überzeugt, auch wenn sie bei einigen Punkten zu unkonkret war. Von der CDU kam im Prinzip nur "Wir machen doch alles super, wir haben das Sachsen-Ticket eingeführt!"
    Ich weiß nicht, von welchem Wunderticket die CDU spricht, aber so ein verbundübergreifendes Ticket gibt es für jedes Bundesland. Auch dass er sich mit dem Breitbandausbau rühmte, war eher bitter, denn Ende 2018 fing dieser Ausbau überhaupt erst mal an - während man hier in Hessen bequem 400 MBit/s reinkriegt.


    Der SPDler kam für mich genauso rüber wie die SPD in Berlin. Er schien sich damit abgefunden zu haben, der CDU nur zur Regierung zu helfen...

    Und beim Linken blieb ich neutral. Er konnte mich weder überzeugen noch vergraulen.


    Schade, dass ich nicht mehr in Sachsen wählen kann, andererseits ist es vielleicht auch besser, aufgrund der Umfragewerte dort weg zu sein...

  • Also statt den Klimawandel als Lüge zu bezeichnen, zog er es vor, die Wichtigkeit der Stromversorgung durch Braunkohle zu betonen.

    Diese verbissene Antihaltung bei der Klimafrage ist etwas, wovon die AfD sich m.M.n. schleunigst entledigen sollte. Glücklicherweise wird das in den Reihen der Partei auch teilweise realisiert. In manchen Fragen benehmen sich die Konservativen genau so verbohrt-kindisch wie die Progressiven in anderen Fragen.

    "Die Schimpfwörter, die auf den Wänden von öffentlichen Toiletten geschrieben stehen, sind das erste Anzeichen der allgemeinen Schriftkundigkeit."

  • normalerweise will ich mich aus Ploitik raushalten aber..........Aua

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  • Mein lieber scholli is das echt ?

    Ja wahrscheinlich, da ist aua das richtige wort.

    Ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll xD das so schlecht.

    Diese krampfhaft auf cool gemacht wo der Inhalt einfach nicht zum Stile passt. Dann diese grünen bashing. Wo gerade jetzt wo in Sachsen die Wahlen sind vielleicht mal was AfD bashing nice wäre aber ne lieber nochmal gegen die geünen und die Antifa.

    Dann Inhalte die vielleicht interessant wären wie was die GroKo denn alles erricht hat im schnell Durchlauf ohne Input ahh das einfach Käse das vid von vor bis hinten

    ....

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    Dying To Win & Risking Death To Win Are Completely Different

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    So sieht das also aus, wenn die CSU auf hip und jugendlich machen will. Peinliche Sache. Natürlich möchte man mit seinen Inhalten auch die Jugend erreichen, aber man sollte aus meiner Sicht sich selbst treu bleiben und sich nicht an diesen degenerativen Benimm der heutigen Jugend anbiedern. Obwohl der coole und freshe Typ im Video größtenteils richtige Sachen sagt, kommt das Ganze - ich denke mal nicht nur bei Progressiven - unnatürlich und unpassend an.

    "Die Schimpfwörter, die auf den Wänden von öffentlichen Toiletten geschrieben stehen, sind das erste Anzeichen der allgemeinen Schriftkundigkeit."

  • Die haben die ganze Rezo-Aktion einfach nicht verstanden. Das Video ging nicht viral, weil er "die CDU zerstört hat". Jetzt in knapp 5 Minuten "die Grünen zerstören" wollen ist nicht das gleiche, was Rezo gemacht hat...

    Oh mann, die haben echt nichts verstanden.

    _______ Jack of all trades, master of none.

    m̵̡̛̜̭̻̪͔̜̞̲̳͉̫̮̹̬ͬ͋̓̌̐̀̓̿̀ͣ̅̿ͩ̚̚͘̕͢͢͜͟͡͝͝҉̡̨̨̡̪͉ͮͩͥ̋͘͢á̶̛̪̜̪̰͛̄̈̾͊̓ͧ̕͝ͅtr̟̟͆͠͡i̸̠͙̓҉̸̷̧̧̧̲̟͍͎͔͎̥̲̗̼̫̥̦̦͉̹̦̤͉̱̳͚͖͈͔̀͛̉͐ͦ̉ͦ̐̐ͧͥ̓ͭ̉ͩ͌͛̎̌̉̐ͮ̒̍́͑̀̿̅̐ͬ̏̀̚͘͢͟͢͟͝͠͠͡x̙͖̠̹̫̞̫͈̟̂̉ͩͧ̏̎ͮ͐͐ͩ̒ͪ̃̅͘͟ͅ--̞̾̉̃.̶̭̖ͫ͢-̧͞.̟-̻̑.͙̇-̣͍̬ͮ͜.͎̜͜-̤̭̈͐̐.̲-͐.̶̏-.̙̔̿̃̎-̲̈́ͤ͞.̇


    Yugi

  • Irgendwie finde ich das Video (tut mir Leid für die Wortwahl) abstoßend und peinlich

    Ich kann den Armin nicht ernst nehmen.

    Alle Ziele würden auf Drängen der SPD erfolgreich abgeschlossen

    Das nervigste , die Grünen als schlecht da stehen zu lassen.

  • @JudgementKazzy


    Dachte ganz ehrlich, dass das Satire oder eine Parodie sein soll, aber das ist ja tatsächlich ernst gemeint.


    Ich muss da irgendwie an den alten Opi denken, der unbedingt cool und hip rüber kommen will für seinen Enkel und sich dafür in Hip Hop Klamotten rein schmeißt und in Kanakdeutsch mit ihm und seinen Kumpels daherredet.


    Bin am überlegen wie man das noch toppen könnte, aber Realsatire kann man wohl nicht parodieren. Oliver Welke von der Heute Show würde dieses Video wortlos lächelnd mit leichtem Kopfschütteln den Zuschauern zeigen. Dazu bedarf es eigentlich keinem Kommentar mehr.

  • So sieht das also aus, wenn die CSU auf hip und jugendlich machen will. Peinliche Sache. Natürlich möchte man mit seinen Inhalten auch die Jugend erreichen, aber man sollte aus meiner Sicht sich selbst treu bleiben und sich nicht an diesen degenerativen Benimm der heutigen Jugend anbiedern. Obwohl der coole und freshe Typ im Video größtenteils richtige Sachen sagt, kommt das Ganze - ich denke mal nicht nur bei Progressiven - unnatürlich und unpassend an.

    "degenerativen Benimm der heutigen Jugend" ??

    Bitte was? Ahh, ich seh schon.

    Das Video trifft die heutige Jugend überhaupt nicht eher parodiert diese unbewusst, gedacht die Jugend von heute.

    Ob der Typ cool und fresh ist sei mal dahingestellt aber die CSU erreicht damit nicht die heutige Jugend.

  • "degenerativen Benimm der heutigen Jugend" ??

    Bitte was? Ahh, ich seh schon.

    Mensch, Twofu, jetzt tu doch nicht so überrascht, du weißt doch, welchen Geistes Kind ich bin. :yukiko-zwinker:


    Das Video trifft die heutige Jugend überhaupt nicht eher parodiert diese unbewusst, gedacht die Jugend von heute.

    Ob der Typ cool und fresh ist sei mal dahingestellt aber die CSU erreicht damit nicht die heutige Jugend.

    Ich finde, das Auftreten von dem Herrn passt sehr gut zu der coolen, aufgeklärten Jugend von heute, der jeder typisch jugendliche Protestwillen abhanden gekommen ist. Die Jugend von heute ist in ihrer Masse im Einklang mit der 68er-Generation ihrer Eltern. Dass er nicht die heutige Jugend erreicht, ist selbsverständlich, denn sein Auftreten ist künstlich und im Zusammenspiel mit seinen Positionen inkonsistent. Die Mainstreamjugend mag das gesamte Paket, nicht nur das Auftreten. Man kann nicht das Auftreten anpassen und so einen Anschluss zu diesen Leuten finden, das ist eine Illusion.

    "Die Schimpfwörter, die auf den Wänden von öffentlichen Toiletten geschrieben stehen, sind das erste Anzeichen der allgemeinen Schriftkundigkeit."

    Einmal editiert, zuletzt von Kousei77 () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Hey Rezo, du alter Zerstörer.

    Und ich dachte, Phillip Amthor wäre der älteste Jugendliche Deutschlands.


    Das Video war... eh... Augenkrebs. Es hätte auch eine satirische Parodie von Walulis sein können, aber das war ja leider echt. Das Video ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass man absolut keine Ahnung von der jungen Generation hat. Man macht ja auch keine Politik für sie, bis sie reiche Firmenchefs sind.

  • Der politische Konsens in diesem Thread signalisiert die Bildung der allgemeinen Masse. Im Schulunterricht schön 3 Jahre lang ewig mit Nationalsozialismus zukleistern, den Schüler mit belanglosen Wissensfragen langweilen, um am Ende eine homogene Elite zu generieren. Die AfD ist genauso wie Die Linke eine reine populistische Querulantenpartei, mit dem vehementen Unterschied, dass die AfD mehr dem wendehalsigen Besserverdienerklientel zugewandt ist. „Die Christdemokraten“ haben als typische Lobbyisten noch weniger Rückgrat. Dieses Video ist an Lächerlichkeit kaum zu übertreffen, genauso wie die von YouTube und Instagram verseuchte Gesellschaft.

  • Ich weiß nicht, ob das zu off-topic wird, aber es geht in Richtung Bildungspolitik.

    Ich höre immer wieder, dass man den Deutschen eine Schuld reindrücke, dass sich heutige Generationen noch für den Weltkrieg verantwortlich fühlen. Zum Teil wird da natürlich der Geschichtsunterricht eine Rolle spielen.


    Nun war bei mir in Sachsen der II. Weltkrieg maximal drei, vier Monate ein Thema. Dafür wurde die DDR mit etwa der doppelten Zeit beleuchtet. Ist das ein tendenziell westliches Problem, dass man sich für die Verbrechen der Nationalsozialisten schuldig fühlt?

  • Nun war bei mir in Sachsen der II. Weltkrieg maximal drei, vier Monate ein Thema. Dafür wurde die DDR mit etwa der doppelten Zeit beleuchtet. Ist das ein tendenziell westliches Problem, dass man sich für die Verbrechen der Nationalsozialisten schuldig fühlt?

    Interessant. Also bei mir war die Nazi-Zeit (also nicht nur der 2. Weltkrieg) ein Dauerthema in meiner Schulzeit gewesen. In der Grundschule jetzt nicht, aber so ab der 5. Klasse. Da wurde dieses Thema nicht nur im Geschichtsunterricht, sondern auch im Deutschunterricht und Ethikunterricht durchgegangen, je nach Fach mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Außerdem gab es noch diverse Projekttage und Projektwochen, wo was dazu gemacht wurde mit Vorträgen, Besuchen an Gedenkstätten usw..

    Die DDR bzw. die Zeit im geteilten Deutschland war dann das zweitgrößte Thema meiner Schulzeit, beschränkte sich aber dann auch nur auf den Geschichtsunterricht ohne große Aktionen oder Projekttage.

    Hab das selber jetzt nie als lästig empfunden, wobei ich es schade fand, dass dafür zu wenig auf andere Epochen der deutschen Geschichte eingegangen wurde. Die Weimarer Republik wurde nur kurz thematisiert, über die "Goldenen 20er" und die damalige Finanzkrise, die u.a. auch den Weg der NSDAP ebnete wurde kaum eingegangen. Vom Versailler Vertrag hab ich erst richtig erfahren als ich kurz vor meinem Abi mal eine Doku im Fernsehen zu gesehen habe.

    Im Deutschunterricht, wo wir u.a. die Werke von Goethe, Schiller, Mann durchgegangen sind und die unterschiedlichen literarischen Epochen durchgegangen waren hab ich mehr über die deutsche Geschichte erfahren als im eigentlichen Geschichtsunterricht.


    Ach ja, war übrigens in Hamburg zur Schule gegangen.

  • Ich weiß nicht, ob das zu off-topic wird, aber es geht in Richtung Bildungspolitik.

    Ich höre immer wieder, dass man den Deutschen eine Schuld reindrücke, dass sich heutige Generationen noch für den Weltkrieg verantwortlich fühlen. Zum Teil wird da natürlich der Geschichtsunterricht eine Rolle spielen.


    Nun war bei mir in Sachsen der II. Weltkrieg maximal drei, vier Monate ein Thema. Dafür wurde die DDR mit etwa der doppelten Zeit beleuchtet. Ist das ein tendenziell westliches Problem, dass man sich für die Verbrechen der Nationalsozialisten schuldig fühlt?

    Wir hatten in unserer Realschule ab der 7. Klasse Geschichtsunterricht, bei mir auf englisch, da meine Klasse bilingualen Unterricht genossen hatte ( doppelt so viel Englisch-, dazu noch Erdkund-, Geschichts und Politkunterricht (ab der 9.) auf englisch) . War ansich ganz toll. In Geschichte haben wir in der 7. die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus und die Azteken durchgenommen. In der 8. folgte dann kurz der erste Weltkrieg, gefolgt von ganz viel Weimarer Republik. Letzteres war auch unser erstes Thema in Politik. Natürlich gab es zwischenzeitlich auch noch andere Themen wie Napoleon, die wurden aber soweit ich mich erinnere nur am Rande angeschnitten und wir haben sie nie länger als 3-4 Wochen durchgenommen.


    Dann ging es aber los mit dem zweiten Weltkrieg, sowohl in Geschichte, als auch in Politik. Hoch und runter. Ursachen, der Krieg selbst und Nachwirkung. Ansich sehr interessant, aber das Thema war sehr übermächtig. Wir hatten sogar im Englischunterricht damit zu tun, als Vorbereitung für unseren Klassenausflug nach England.


    Bei unserem Besuch in der Stadt Chelmsford sollten wir die Leute darauf ansprechen, was sie davon hielten, das deutsche Schüler England besuchen, was sie von uns deutschen halten - vor allem auch auf unsere Geschichte, usw. Mein kleines Vierer-Grüppchen, hatte dabei das Glück auf einen Rentner zu treffen, der selbst WW2 Veteran war. Er hat uns buchstäblich Stundenlang einiges über seinen Einsatz im Krieg erzählt. An alles erinnere ich mich nicht mehr, aber er meinte irgendwann "Ihr Krauts wart verdammt gute Gegner". Eigentlich sollten wir so 10 - 15 Leute ansprechen...wir haben einen geschafft, aber der war echt klasse.


    Im jeweiligen Unterricht selbst war die Thematik wie schon gesagt, für meinen Geschmack zu übermächtig - gerade Geschichte besteht eigentlich aus mehr wichtigen Themen. Die Ägypter, die Römer, usw. Alles nur sehr oberflächlich und zwischendurch, dafür die deutsche Geschichte ab 1914 zu viel. Auch wenn es die eigene deutsche Geschichte ist, auch da gab es durchaus noch andere wichtige Themen, die DDR z.B. die wir gerade mal ein paar Stunden durchgewinkt haben.


    Ich hatte aber niemals wirklich den Eindruck das uns die "Deutsche Schuld" eingetrichtert wurde. Von Gesprächen mit Verwandten, Freunden, Bekannten und Kollegen hörte ich aber, dass dieses Thema in anderen Schulen und Jahrgängen nach mir ebenso übermächtig behandelt wurde, aber eben auch mit etwas mehr "Würze", sprich man solle sich Stets erinnern, warum die Erinnerungskultur so wichtig sei, die Schuldfrage genrell, usw. Geneaueres dazu weiß ich dazu aber natürlich nicht.


    Generell finde ich aber das die deutsche Geschichte in den Schulen ein wichtiges Thema sein sollte, aber nicht das alleinige. Und wenn dem wirklich so ist, dass man den Schülern die Schuld lehrt, dann sollte sich dies schnell wieder ändern. Wichtig ist aber auch, das man gerade in geschichtlichen Fächern in Deutschland mehr beigebracht bekommt, als nur die eigene Geschichte.

  • Generell finde ich aber das die deutsche Geschichte in den Schulen ein wichtiges Thema sein sollte, aber nicht das alleinige. Und wenn dem wirklich so ist, dass man den Schülern die Schuld lehrt, dann sollte sich dies schnell wieder ändern. Wichtig ist aber auch, das man gerade in geschichtlichen Fächern in Deutschland mehr beigebracht bekommt, als nur die eigene Geschichte.

    Hab damals auch nie das Gefühl bekommen, dass den Schülern irgendein "Schuldkult" eingetrichtert werden soll. Was mir aber jedoch auffiel war, dass meist zwar intensiv die Zeit des "dritten Reiches" behandelt wurde, aber irgendwie nie wirklich die Hintergründe oder die Ursachen. Weimarer Republik, Versailler Vertrag, Wirtschaftskrise. All diese Sachen, die irgendwie dazu beigetragen haben, dass die NSDAP erst so stark wurde und Zulauf fand wurden bei mir kaum wirklich behandelt.

    Man hatte wie gesagt schon versucht, diese Zeit den Schülern irgendwie begreiflich zu machen durch Vorträge, Besuche an Gedänkstätten, Zeitzeugen, aber für mich war es trotzdem irgendwie etwas abstraktes. Also irgendwie eine Phase, die aufkam und so nie mehr wieder passieren wird.