Sehr interessanter Thread.
Anders als viele, die ihre Begeisterung für Mangas und Animes offen zeigen oder im Freundeskreis teilen, halte ich mein Hobby lieber für mich. Nicht weil ich mich dafür schäme sondern weil ich gelernt habe, dass es in meinem Alter oft auf wenig Verständnis oder echtes Interesse stößt. Ein Erwachsener, der Animes schaut oder Mangas liest, wird meiner Erfahrung nach schnell abgestempelt. Das geht von "unreif" bis hin zu völlig absurden Vorstellungen.
Meiner damaligen Frau war das sogar so unangenehm, dass ich meine Mangas irgendwann im Keller verstauen musste und sie sind dann ohne mein Wissen im Sperrmüll gelandet.
Nach der Scheidung habe ich beschlossen, mein Hobby einfach für mich zu haben. Meine Kinder bekommen das natürlich mit, sie wohnen schließlich bei mir. Aber ansonsten rede ich nur online (wie hier im Forum) darüber. Das reicht mir völlig und es ist für mich angenehmer.

Peinlich, Anime-/Manga-Fan zu sein?
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Nicht weil ich mich dafür schäme sondern weil ich gelernt habe, dass es in meinem Alter oft auf wenig Verständnis oder echtes Interesse stößt. Ein Erwachsener, der Animes schaut oder Mangas liest, wird meiner Erfahrung nach schnell abgestempelt. Das geht von "unreif" bis hin zu völlig absurden Vorstellungen.
Mach dir nichts draus, bei uns jungen Leuten giltst du als coole Socke damit.
Ist sehr erfrischend, wenn man von älteren Leuten liest, die bei dem Thema nicht die Augen verdrehen und es sogar selbst konsumieren.
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Ich bin 50 und habe keine Probleme mit meinem Hobby. In meinem persönlichen Umfeld weiß jeder das ich gerne zocke, Animes schaue und auch Mangas lese. Ich bin auch nicht alleine damit, in meinem Kollegenkreis als auch Freundeskreis gibt es da auch noch Andere. Ich wüsste auch nicht warum mir das peinlich sein sollte, beziehungsweise wem gegenüber das so sein sollte. Menschen die es komisch finden wenn ein 50jähriger Animes schaut und Videospiele spielt können mir sowieso mal den Buckel runter rutschen. Aber ich finde auch das das heute viel normaler ist als noch vor 20 Jahren oder so. Das ist alles gesellschaftlich doch längst etabliert. Mangas werden sowieso mit Comics gleichgesetzt, und Animes mit anderen Zeichentrick Sachen. Und sowas schaut sogar mein Vater.
Man muss auch immer unterscheiden zwischen einem normalen Konsumenten, und den extremen Subkulturen. Ich würde mich auch eher zu ersteren zählen, und da gibt es meiner Erfahrung nach auch keine Vorbehalte von anderen Menschen. Wenn es dagegen um extremere Fanaktivitäten ginge, z.B. Cosplay, würde ich das vermutlich auch eher für mich behalten und nur innerhalb der entsprechenden Communitys ausleben. Das ist für mich das gleiche wie "Ist es peinlich gerne Fantasy Filme zu schauen" auf der einen und "Ich nehme an LARP Veranstaltungen teil" auf der anderen Seite. Ersteres muss ja auch keinem mehr peinlich sein heutzutage, zweiteres dagegen betreiben die entsprechenden Leute in der Regel auch eher innerhalb ihrer Communitys.
Wobei ich auch bei solche Sachen nicht finde das eine einem peinlich sein muss, ich kann da nur eher verstehen wenn Leute das etwas geheimer halten weil da viele einen eben doch noch schräg anschauen.
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Meiner damaligen Frau war das sogar so unangenehm, dass ich meine Mangas irgendwann im Keller verstauen musste und sie sind dann ohne mein Wissen im Sperrmüll gelandet.
Nach der Scheidung habe ich beschlossen, mein Hobby einfach für mich zu haben. Meine Kinder bekommen das natürlich mit, sie wohnen schließlich bei mir. Aber ansonsten rede ich nur online (wie hier im Forum) darüber. Das reicht mir völlig und es ist für mich angenehmer.Das mit dem in einen gesonderten Raum, okay so eine Art Mancave schön und gut, aber das entsorgen ist ja absolut übergriffig. Das sind doch bestimmt ein paar Schätze verloren gegangen.
Meine Freundin hat mich mittlerweile dazu ermutigt meine Manga aus den geschlossenen Schränken rauszuholen. Jetzt stehen ihre Magic Sachen und meine Manga sich im Zimmer gegenüber
Kleiner edit zu meinem damaligen Beitrag.
Mittlerweile kann ich damit viel besser umgehen gerade die letzten Monate haben viel bewegt. Da ich z.Z. versuche öfter mal auf kleine Cons zu gehen und so steigt mein Selbstvertrauen echt enorm, gerade das positive Feedback auf meine Cosplay geben mir echt einen boost.
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Kleiner edit zu meinem damaligen Beitrag.
Mittlerweile kann ich damit viel besser umgehen gerade die letzten Monate haben viel bewegt. Da ich z.Z. versuche öfter mal auf kleine Cons zu gehen und so steigt mein Selbstvertrauen echt enorm, gerade das positive Feedback auf meine Cosplay geben mir echt einen boost.
Das ist schön zu hören!
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Hab mir zwar nicht den kompletten Thread durchgelesen, aber einige Beiträge und will auch mal allen Mut zu sprechen, die sich wegen dem Hobby schämen (geht ja oft mit einer Hintergrundgeschichte einher). Es gibt überhaupt keinen Grund warum es euch peinlich sein sollte, Anime/Manga-Fan zu sein. Weder vor Familie, noch vor Freunden oder gar vor Fremden. Ihr habt so ein schönes Hobby und oft geht das ja sogar mit vielen weiteren Hobbies einher (sei es zeichnen, schreiben, sammeln, Cosplay, Conventions, ...).
So banal es auch klingt, aber Menschen die euch deshalb irgendwelche Sprüche reindrücken, haben IMMER ein Problem mit sich selbst. Es sagt so viel mehr über sie aus, als über euch.
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So banal es auch klingt, aber Menschen die euch deshalb irgendwelche Sprüche reindrücken, haben IMMER ein Problem mit sich selbst. Es sagt so viel mehr über sie aus, als über euch.
Sehe ich mittlerweile auch so, ist ja oft so wenn man mit etwas auf derartig Ablehnung oder so stößt.
Habe diese Sicht zwar schon immer gehabt, nur ist mein Hirn gut darin mir trotzdem immer wieder Dinge einzureden.
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Peinlich nicht, aber zum Beispiel wissen meine Arbeitskollegen nichts von meinem Hobby Cosplay, Anime/Manga etc. Was daran liegt das ich generell Arbeit mit Privatleben strikt trenne und auch kein großes freundschaftliches Verhältnis mit diesen an den Tag lege.
Ausser zu wirklich wenigen und das auch weil sie selber Fans sind.
Personen (Familie, Freunde, Bekannte) die mich kennen wissen von meinem Hobby und habe auch keine negativen Erfahrungen gemacht.
Früher kam vielleicht mal ein Spruch, aber das ist fand ich nie schlimm. Störte mich halt nicht :). Und wenn einem meine Hobbys nicht passen, ist es ok :). Mag ja trotzdem Leute, auch wenn diese Hobbys haben mit denen ich nichts anfangen kann. Mir geht es ja letztendlich um die Person selber :).
Aber z.B. Mangas einfach auf dem Sperrmüll zu entsorgen finde ich schon ziemlich dreist und auch respektlos. So etwas sollte man generell nicht machen egal um was es geht.
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Aber z.B. Mangas einfach auf dem Sperrmüll zu entsorgen finde ich schon ziemlich dreist und auch respektlos. So etwas sollte man generell nicht machen egal um was es geht.
Ja, das mit dem Sperrmüll ist rückblickend hart. Ehrlich gesagt war ich damals weniger wütend sondern eher einfach nur traurig. Damals wog die Harmonie in der Beziehung mehr als dass ich klar dagegengehalten hätte. Heute sehe ich das entspannter. Das Kapitel ist abgeschlossen und mein Hobby behalte ich ganz bewusst für mich.
Mach dir nichts draus, bei uns jungen Leuten giltst du als coole Socke damit.
Haha, danke dir aber ganz ehrlich: Ich glaube, in der Praxis ist der "coole ältere Anime-Fan" eher so ein theoretisches Konstrukt.
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Ich bin eigentlich schon immer ziemlich offen damit umgegangen, dass ich auch Titel abseits von den typischen Mainstream-Sachen wie One Piece, Dragon Ball und so weiter anschaue. Wenn dann mal ein paar komische Blicke kommen, stört mich das ehrlich gesagt nicht wirklich.
Manchmal finde ich es ja selber komisch, warum ich mit meinen 31 Jahren unter anderem Highshool-Animes schaue.
Was mir aber tatsächlich peinlich ist, ist, wie sehr mich Animes emotional berühren. Es ist wirklich nicht schwer, mir damit Tränen in die Augen zu treiben. Ich fühle bei diesen oft viel zu stark mit. Und das Seltsame ist, dass das bei anderen Medien nicht so ist. Ich könnte mir schon vorstellen, dass man sich da denkt: "Chill, das ist doch nur eine fiktive Figur/Geschichte." I know ... keine Ahnung, was mit meinem Körper los ist. Es wäre mir, glaube ich, einfach unangenehm, wenn mir Nahestehende von dieser Seite wüssten.
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Manchmal finde ich es ja selber komisch, warum ich mit meinen 31 Jahren unter anderem Highshool-Animes schaue.
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und würde sagen, ggf. ist es etwas, was wir damals in gewissen Stücken vermisst haben? Also so ist das zumindest bei mir, meine Schulzeit war nicht im Ansatz so wie in Anime, wobei natürlich das Extreme außen vor gelassen wird, ist ja klar, dass man da Fiktion und Realität nicht vermischen kann.
Was mir aber tatsächlich peinlich ist, ist, wie sehr mich Animes emotional berühren.
Manchmal denke ich, es ist eher erschreckend, dass es so ist, ich bin generell ein sehr emotionaler und mitfühlender Mensch, aber auch ich muss sagen über die Jahre bin ich etwas erkaltet was die reale Gesellschaft angeht und ich bin sogar bei kleinen Dingen in Anime relativ schnell mitgerissen. Da muss man sich manchmal schon fragen ist die Gesellschaft schon so verkorkst, dass man in der Realität nicht mehr so ganz mitfühlend ist. :P
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Manchmal finde ich es ja selber komisch, warum ich mit meinen 31 Jahren unter anderem Highshool-Animes schaue.
Diesen Gedanke habe ich häufiger, gerade in den letzten Tage wenn ich mono oder Food for the Soul schaue, aber das sind dann doch auch einfach Anime die ich zum wohlfühlen schauen.
A Place futher than the Univers ist da zwar auch mit Highschool-setting (zumindest am Anfang) ist aber vom Thema her dann schon eher erwachsen.
Was mir aber tatsächlich peinlich ist, ist, wie sehr mich Animes emotional berühren. Es ist wirklich nicht schwer, mir damit Tränen in die Augen zu treiben. Ich fühle bei diesen oft viel zu stark mit. Und das Seltsame ist, dass das bei anderen Medien nicht so ist. Ich könnte mir schon vorstellen, dass man sich da denkt: "Chill, das ist doch nur eine fiktive Figur/Geschichte." I know ... keine Ahnung, was mit meinem Körper los ist. Es wäre mir, glaube ich, einfach unangenehm, wenn mir Nahestehende von dieser Seite wüssten.
Ganz ehrlich, ich genieße das richtig wie sehr mich Anime emotional mitnehmen, egal welche emotionale Regung. Hab in den letzten Woche z.B.: Violet Evergarden (Serie und Filme) gerewatched und hab da so oft tränen in den Augen gehabt.
Heute beim Sport hatte ich in meiner Playlist "misterioso" von Kalafina, der Song kommt gegen Ende des Madoka Film Rebellion und das hat warum heute bei mir so eine starke Reaktion ausgelöst das ich erstmal pausieren musste.
Ich für meinen Teil merke das ich je älter ich werde, desto emotionaler werde ich und Dinge gehen mir eher nahe.
Ein besonderes Beispiel ist da für mich die Szene im 3ten Herr der Ringe Film am Schicksalsberg zwischen Frodo und Sam kurz bevor es in den Berg reingeht, da muss ich mittlerweile immer weinen und alleine darüber zu reden geht mir nahe.
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Was mir aber tatsächlich peinlich ist, ist, wie sehr mich Animes emotional berühren. Es ist wirklich nicht schwer, mir damit Tränen in die Augen zu treiben. Ich fühle bei diesen oft viel zu stark mit. Und das Seltsame ist, dass das bei anderen Medien nicht so ist.
Ganz ehrlich. Ich wünschte mich könnte irgendwas so sehr berühren.
Bei mir ist sowas jedoch sehr schwer zu erreichen, was ich schon schade finde. Bislang hatte mich nur der Film "The Green Mile" mich soweit emotional berührt, dass mir etwas die Tränen kamen.
Jedenfalls muss es einem nicht peinlich sein, wenn einem was emotional so sehr berührt. Bei Realfilmen gibt es auch genug Leute, die davon emotional so richtig mitgenommen sein können. Das es bei dir nur bei Anime der Fall ist geschenkt. Da erreicht dich dieses Medium eben mehr, was vielleicht an der Darstellung der emotionalen Szenen liegen könnte. Da hat man nochmal andere Mittel/Möglichkeiten als reale Schauspieler vor der Kamera.
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