Der Generationenkonflikt - Vom Babyboomer bis zur Generation Z und darüber hinaus

  • Kein Thema beschäftigt mich derzeit mehr als der Generationenkonflikt.

    Deshalb würde ich gerne eure Meinung dazu hören, da wir im Forum ein breites Spektrum an Generationen haben, wenn auch mit einer Tendenz.


    Wie steht ihr zum Generationenkonflikt?

    Sind die jüngeren Generationen wie die Millennials und Gen Z wirklich fauler und übertreiben es mit ihren Arbeitsforderungen?

    Gibt es zwischen den Generationen eine große Diskrepanz?

    Hindern die Babyboomer die Entwicklung der letzten Jahrzehnte?

    Wird die Jugend zu "woke" und zu offen in Bezug auf Dating, und ist das der Grund, warum sie "beziehungsunfähig" sind?


    Ich habe viele Fragen, aber ich bin wirklich neugierig, wie ihr dazu eingestellt seid.

    Wie steht ihr auch allgemein dazu?

    (Die Fragen sind übrigens allesamt Themen, die mir schon einmal als Argumente oder Fragen in Artikeln oder Gesprächen begegnet sind.)

  • Ich empfinde diesen Konflikt auch nicht als ungewöhnlich. Alles ist halt ständig im Wandel und daher wachsen unterschiedliche Generationen eben auch unterschiedlich auf und entwickeln daher verschiedene Mindsets.

    Das schwierige an der Sache ist halt, dass die meisten sich nicht gegenseitig versuchen zu verstehen.


    Sind die jüngeren Generationen wie die Millennials und Gen Z wirklich fauler und übertreiben es mit ihren Arbeitsforderungen?

    Kenne jetzt die Arbeitsforderungen nicht, aber ich denke nicht, dass die jüngeren generell fauler sind, sie haben einfach nur begriffen, dass es nicht so sein muss, wie es ist. Z.B. das man sich als Azubi eben nicht behandeln lassen muss wie der persönliche Betriebs-Sklave und das Mädchen für alles. Während die älteren halt mit dem dämlichen Spruch "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" kommen, sieht die jüngere Generation eben nicht ein, sich so abwertend behandeln zu lassen, denn warum hat man als Azubi nicht verdient, mit demselben Respekt behandelt zu werden, wie die anderen Mitarbeiter? Genauso muss man doch nicht akzeptieren, dass man sich für einen Hungerlohn totarbeitet oder unbezahlt bzw. überhaupt Überstunden macht oder das man als Frau weniger Gehalt für den selben Job bekommt oder das man schlechten Arbeitsbedingungen ausgesetzt ist und das nur, weil die älteren sagen "Ist halt so, stell dich nicht so an".


    Hindern die Babyboomer die Entwicklung der letzten Jahrzehnte?

    Würde ich fast schon ja dazu sagen, wenn ich sehe wie viele es noch mit dieser "früher war es auch so und warum sollen wir da jetzt was ändern"-Einstellung rumrennen. Das ist hier in Deutschland ganz schlimm, weshalb wir Entwicklungstechnisch halt auch sehr zurückhängen gegenüber Ländern wie der USA z.B.

    Das ist auch mein Problem damit, das Politiker immer irgendwelche ü60-jährigen sind. Da sollte man Leute zwischen 30-40 hinsetzen, denn die alten sehen ja nie irgendwo eine Notwendigkeit, etwas zu ändern, denn "früher hats doch so auch funktioniert".


    Wird die Jugend zu "woke" und zu offen in Bezug auf Dating, und ist das der Grund, warum sie "beziehungsunfähig" sind?

    Würde ich auch mit ja beantworten. Aber ein weiterer Grund für die Beziehungsunfähigkeit wird wohl sein (nur Vermutung), dass sie durch Social Media einfach überall "perfekte" Beziehungen vorgezeigt bekommen und sich das dann auch für sich selber wünschen, allerdings haben die ein falsches Bild von "perfekt" und das macht es schwierig.

    Zu "woke" sind die aber auch auf jeden Fall, man darf ja nix falsches mehr sagen und sofort sind die so hart getriggert, dass sie nix mehr von einem wissen wollen, wie soll man da gescheite Beziehungen, egal ob Freundschaft, Liebe oder sonstwas, aufbauen?

  • Ich selbst gehöre der Generation der Millenials an und würde auch stark behaupten, dass es grundlegend nicht unbedingt an der fehlenden Motivation liegt. Generell habe ich den Eindruck das viele gerne arbeiten oder ihren Teil beitragen wollen. Jedoch kommt es halt auch einfach auf die Konditionen an und god damn, viele Berufe die gesellschaftlich von Nutzen sind, sind einfach sehr unattraktiv. Polizei, Pflege, Bäcker, Handwerker,... die Liste an unattraktiven Berufen ist einfach sehr lang und das Problem ist eben, dass sich die Tätigkeiten an sich ja eben nicht ändern.

    Es ist Fakt, dass manche Dinge unangenehm sind und immer sein werden, aber wie weckt man denn das Interesse an solchen Berufen, die einen entweder körperlich oder psychich kaputt machen? Es ist bei manchen Berufen eben auch in Studien bewiesen, dass sie krank machen und hier muss man eben auch die Bedingungen stark anpassen. Da kann ich auch teilweise wirklich nachvollziehen, dass man gerne schöne Dinge als Beruf ausüben möchte und wenn man wie heute einfach die Qual der Wahl hat, dann überlegt man sich sowieso dreimal mehr, ob man etwas macht wo man mehr Spaß hat oder wo man kaputt geht.


    Ich arbeite in der Pflege und es hat zwei Jahre in Deutschland gebraucht bis ich die Schnauze voll hatte. Ich arbeite zwar noch im Beruf, aber mittlerweile im Ausland und dort unter tausend Mal besseren Bedingungen wie es in Deutschland der Fall ist. Sonst wäre ich auch nicht mehr im Job und würde etwas anderes tun. Ich würde von mir nicht behaupten faul zu sein, aber mir ist meine Freiheit einfach auch extrem wichtig und ich möchte mein Leben so gut es geht für mich und meine Freunde nutzen, anstatt permanent nur im Beruf da zu sein. Und ich denke, dass dies mittlerweile nun auch das Mindset von vielen anderen Menschen meiner Generation ist und das kann ich nur so unterschreiben. Es muss etwas in gewissen Berufen geschehen, um sie einfach attraktiver zu machen und dennoch kann ich auch teilweise wirklich nachvollziehen, wenn man trotzdem keine Lust darauf hat. Da hat man eben ein Problem, wo ich natürlich auch ad-hoc keine Lösung für habe, aber andere Masterminds können sich ja was ausdenken. ^^


    Jedenfalls haben wir Millenials und GenZ eben das Glück, dass man heute doch schon sehr frei entscheiden kann, was man möchte. Und ich denke das Internet trägt einen sehr großen Punkt in dieser Debatte dazu bei. Die Menschen haben einfach viel mehr Awareness auf bestimmten Themen und lassen sich nicht mehr so leicht an der Nase herum führen und sich die Dreck behandeln. Meine Partnerin sollte eine Umschulung zur Bürokauffrau machen und wurde im Betrieb mit ihren damals 33 Jahren wie ein kleines Kind behandelt von alten Trullen, die auch keine Lust hatten ihren Hintern zu bewegen. In meiner eigenen Ausbildung auf der Examens-Station habe ich mich auch mit einer Schwester verkracht (die sich letztendlich wünschte ich würde das Examen nicht bestehen... die war einfach selbst faul wie Mist und die Arbeit immer mir abgedrückt, egal was. So viel zur jungen Generation, wo selbst auch die Älteren den Elan einer Klobürste an den Tag legen. Als Beispiel, und so etwas sollte sich niemand gefallen lassen. Das hat meiner Meinung nach nichts mit empfindlicher Haltung zu tun, sondern einfach mit gegenseitigem Respekt.


    Puncto Internet möchte ich noch anmerken, dass dessen rasante Entwicklung definitiv auch viel angerichtet hat. Obs nun gut oder schlecht ist möchte ich hier erstmal nicht ausdiskutieren, weil es einfach nochmal ein eigenes Thema ist. Aber das Internet hat eben auch viele neue Jobs generiert, die eben dann auch noch zusätzlich hinzu kommen. Wenn's gut läuft, kann man als Influencer, Streamer usw. auch gutes Geld verdienen. Gabs alles früher ja noch nicht in dem Ausmaß, wie es heute der Fall ist.


    "Generation Beziehungsunfähig" ist auch ein Thema mit vielen Facetten. Ich denke allem vorran ist da auch das Internet und Social Media "Schuld". Mittlerweile ist es so einfach wie noch nie, Menschen rund um den Globus kennen zu lernen und eben zu daten. Stichwort dazu: Fear of missing out. Jeder kann der perfekte Partner sein.

    Zudem ist es eben so einfach, dass man dann den unschönen Problemen lieber direkt aus dem Weg geht, anstatt sich mit ihnen zu beschäftigen. Eine richtige Beziehung besteht meistens aus Kompromissen und viel Kommunikation, weil es eben auch Zeiten gibt in denen es mal nicht gut läuft und man sich zusammen reißen muss. Es ist eben oft anstrengend und ich glaube, dass viele eben keine Lust auf Auseinandersetzung und/oder Selbstreflektion haben.


    Sexualität und Identität hat damit meiner Meinung nach auch viel zu tun und da gibt es eben auch viele Debatten im Internet, die eben auch emotional sehr hitzig sind. Es ist nicht mehr "so einfach gestrickt", dass es nur bestimmte Sexualitäten (Heterosexualität, Homosexualität) und eine Art und Weise (z.B. Monogamie) der Auslebung dieser gibt. Es ist meiner Meinung nach schwierig, wenn man als junger Mensch auf all diese Begriffe stößt und sich damit auseinandersetzt. Ich denke viele junge Menschen informieren sich jetzt nun mehr über all diese neuen Begriffe und hinterfragen dann nun auch mehr ihre Sexualität und ihre Identität, was es noch schwieriger macht irgendwie klar zu kommen und eine gesunde Beziehung aufzubauen. Zumal es mitunter im Netz auch häufiger "woke"-Menschen gibt, die diesbezüglich sehr extremistisch eingestellt sind und Einfluss haben.

    "Woke" ist für mich da vielleicht noch nicht einmal der Begriff den ich für diese Menschen nutzen würde... Es ist für mich eher ein Sammelbegriff von Menschen (die es mittlerweile anscheinend auch genügend gibt), die sich selbst als perfekt hinstellen und ja, absolut rein sind. Also nicht rassistisch, nicht sexistisch, nicht diskriminierend und well, die einfach perfekt sind.

    GT9jzdab0-AA5n0s


    𝔬𝔫 𝔱𝔥𝔢 𝔯𝔬𝔞𝔡 𝔱𝔬 𝔬𝔟𝔩𝔦𝔳𝔦𝔬𝔫, 𝔪𝔞𝔯𝔠𝔥𝔦𝔫𝔤 𝔦𝔫 𝔬𝔲𝔯 𝔬𝔴𝔫 𝔡𝔢𝔞𝔱𝔥 𝔭𝔞𝔯𝔞𝔡𝔢

    𝑐𝑙𝑜𝑠𝑒 𝑦𝑜𝑢𝑟 𝑒𝑦𝑒𝑠 - 𝑓𝑒𝑒𝑙 𝑡ℎ𝑒 𝑟ℎ𝑦𝑡ℎ𝑚

  • Wie steht ihr zum Generationenkonflikt?

    Ich denke, dieser Konflikt besteht schon seit anbeginn der Menschheit und wird auch weiterhin Bestand haben. Das liegt einfach an der Natur der Menschen. Alleine weil ältere Menschen irgendwann einfach nicht mehr mithalten können, weil die Lernfähigkeit mit dem steigenden Alter nachlässt. Und gerade in der heutigen Zeit, wo man Unmengen an Technologie um sich hat, die man erstmal bedienen lernen muss, kann man verstehen, dass alte Menschen irgendwann auf die Barrikaden gehen und sich in ihrer Bubble zurückziehen. Es verändert sich einfach ständig irgendwas und man fällt halt einfach irgendwann unten durch und bleibt auf der Strecke liegen. Und diese Ausreißer muss man halt irgendwie aufgreifen und wenn dann halt eine höhere Macht, wie beispielsweise eine Regierung zugunsten dieser Menschen aber auf Kosten der jungen Allgemeinheit entscheidet, provoziert das halt Konflikte. (Hallo CDU)


    Sind die jüngeren Generationen wie die Millennials und Gen Z wirklich fauler und übertreiben es mit ihren Arbeitsforderungen?

    Ich sage nein. Ich würde eher behaupten, diese Generationen sind nicht mehr so naiv und dumm und verkaufen sich nicht mehr unter Wert und wissen dank mehr Informationsquellen von vornherein, welche Berufe was taugen und welche in jederlei Hinsicht Mist sind. Klar gibt es verwöhnte Piffis, aber die gabs schon immer. Vielleicht empfindet man die Leute als Fauler, weil moderne Medien Drama stärker hervorheben, aber das wars auch schon. Arbeitsanforderungen sind zurecht hoch, denn wenn jeder rumschreit, er bräuchte Personal, will sich aber nicht dem Prinzip von Angebot und Nachfrage beugen, hat er den Schuss nicht gehört.


    Gibt es zwischen den Generationen eine große Diskrepanz?

    Nicht direkt. Das ist eher ein Konflikt zwischen den Boomern und allen nachfolgenden Generationen, weil genau in diesem Zeitraum der Informationsüberfluss so stark zugenommen hat, dass jüngere Menschen viel schneller raffen, was schiefläuft und alte Menschen, die komplett aus dem Loop raus sind, nur mit Kopfschütteln und Sturheit antworten. Damals wars das Radio und die Zeitung, heute brauchst du nur den Browser aufm Phone öffnen und du ertrinkst in (Fake)News.


    Hindern die Babyboomer die Entwicklung der letzten Jahrzehnte?

    JA. Denn gerade sitzt genau diese Generation in den Chefsesseln und vertreten die zurückgebliebenen Weltansichten ihrer Väter und Großeltern. Und wer halt mit solchen Mindsets in Führungspositionen sitzt, blockiert diverse Kanäle, die für den Fortschritt nötig sind.


    Wird die Jugend zu "woke" und zu offen in Bezug auf Dating, und ist das der Grund, warum sie "beziehungsunfähig" sind?

    Nah, man hat nur Konfliktfähigkeit verlernt und steigert sich in Fragen rein, die es gar nicht zu beantworten gilt. Man sieht nur noch die schönen Dinge und blendet dabei aus, dass eine gute Beziehung nicht den ersten Kuss, sondern den ersten Furz.... eeeh Streit übersteht. Dass die ganzen Filterfressen auf Social Media überromantisieren, sollte eigentlich klar sein. Man sieht nur das ganze Rumgemache und fragt sich, welche Farbe, Form oder Neigung der Partner haben soll, vergisst aber dabei sich mit der Frage zu konfrontieren, ob man nicht selbst über genügend Verantwortungsbewusstsein verfügt. Oder ob man selbst überhaupt bereit ist. Wenn ich wieder den Kummerkasten für Leute spiele, wenn sie ne Abfuhr bekommen haben, stelle ich immer die Frage: "Würdest du dich so wie du gerade bist selbst daten?". Und spätesten dann ist Ruhe. Also ich würde daher sagen, die Jugend ist nicht zu woke oder offen, sondern schlichtweg von Idealen und Romanzen geblendet, die nur ein Teil der ganzen Story sind. Machen sich wegen Fragen verrückt, die eigentlich völlig unwichtig sind.

    "Pure and radiant , he wields love to shrive clean the hearts of men.

    There is nothing more terrifying."

    "My brother will keep his promise. He possesses the wisdom, the allure, of a god - he is the most fearsome Empyrean of all."

  • Ich habe mal aus Neugier mehrere Tests gemacht. Das Resultat ist Generation Y / Millenial. Auf dem Papier würde ich aber der frühsten Gen Z angehören, weil ich 98 geboren wurde. Ich habe mich nie besonders mit den verschiedenen Generationen auseinandergesetzt. Den Begriff Boomer kannte ich zuvor nur von Bubblegum Crisis.


    Was Arbeit angeht, so habe ich schon den Anspruch, das zu machen, was mich wirklich erfüllt, auch wenn man dann eventuell nicht viel verdient. Karriere zu machen klingt zwar verlockend, aber Geld allein macht mich nicht zufrieden. Aufgrund meiner damaligen seelischen Probleme verbinde ich mit Arbeit eher negatives. Und Freizeit ist mir auch wichtig, auch wenn ich sie nicht effektiv nutze.


    Eigentlich bin ich eher ohne Technik aufgewachsen, doch das Streben nach Zocken und die Erkundung von YouTube hat mich, mit etwas Verspätung, immer mehr vor den PC getrieben. Allerdings nutze ich kaum soziale Medien. Eigentlich nur dieses Forum. Ich habe auch immer noch kein Smartphone, weil ich es einfach nicht brauche.


    Meiner Generation wird nachgesagt, dass ich familienorientiert wäre. Das kann ich aber nicht wirklich bestätigen. Ich sehne mich eher nach Unabhängigkeit mit kaum bis gar nicht Kontakt. Glücklich Single sein und so.


    Ich bin weder eindeutig liberal, noch konservativ. Daher halte ich mich politisch immer raus. Nicht jede Veränderung heiße ich gut und eigentlich würde ich vieles einfach so belassen, wie es ist. Ich verstehe nicht, warum sich viele so das Maul zu politischen und gesellschaftlichen Themen zerreißen. Und unsere Wirtschaft verstehe ich auch nicht. Trotzdem habe ich auch Lust Neues zu entdecken und fremde Länder kennen zu lernen. Also nicht nur in meinen eigenen sicheren vier Wänden zu hocken.


    So ganz passe ich eigentlich nicht ins Y rein. Tut mir Leid, wenn ich die oben genannten Fragen nicht wirklich beantwortet habe. Aber so ein bisschen Selbstreflektion musste auch mal sein.

  • Ich wage es zu behaupten dass Gen Z viel Frust von denen abbekommt, die in ihrem Leben überhaupt nicht auf eine gesunde Work-Life Balance geachtet haben und deswegen vielleicht auch nicht ganz so zufrieden sind. Oder die Kommentare über Faulheit und dergleichen kommen von Menschen, die so oder so auf dem Geld sitzen und nichts zu befürchten haben. Unter 'nem Video zu diesem Thema fiel mal das Wort "Klassenkonflikt" und das finde ich sehr passend. Das "gemeine Arbeitervolk" lässt sich eben nicht mehr so ausbeuten, nur damit dann gewisse Menschen sich das Geld einsacken können.


    Zumal ich mir immer denke, dass die Generationen von früher und heute wenig gemeinsam haben. Die Bedingungen waren einfach komplett anders, z.B. war es früher möglich dass der Mann als Alleinverdiener gearbeitet hat, Frau kümmerte sich um die Kinder oder hatte einen kleinen Nebenjob.. Man hatte genug Geld für Haus und Auto, vielleicht noch einmal Urlaub im Jahr. Heutzutage? Was unvorstellbar bei diesen Preisen.

    GT9jzdab0-AA5n0s


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  • Sind die jüngeren Generationen wie die Millennials und Gen Z wirklich fauler und übertreiben es mit ihren Arbeitsforderungen?

    Darüber könnte man ewig diskutieren. Aber ich halte mich jetzt kurz und knapp:


    Die Frage, die in ähnlicher Form auch oft in den Medien diskutiert wird, ist mir schon zu suggestiv gestellt. Denn man müsste sich doch erst einmal fragen, ob Faulheit überhaupt etwas Negatives ist. Dann könnte man erörtern, warum man sich so sehr daran stört, dass jemand gerne faul sein möchte. Zudem: Ist man überhaupt faul, nur weil man keine 40, 50 oder 60 Stunden pro Woche arbeiten will? Ganz klares Nein.

    Diejenigen, die sich ständig über die angebliche Faulheit der jungen Leute echauffieren, haben doch gar keine Ahnung, was diese in ihrer Freizeit tun. Vielleicht gehen sie einer Nebentätigkeit als Selbstständiger nach, vielleicht hat der eine oder andere ein Ehrenamt? Oder vielleicht möchten diese Menschen einfach so viel wie möglich selbst entscheiden, wie sie ihren Alltag gestalten wollen.

    Da schwingt anscheinend viel Missgunst mit, nach dem Motto "ich musste damals hart schuften, also soll das die heutige Jugend gefälligst auch!"

    Ich kann diese Debatte um das Thema null ernst nehmen, weil mal wieder eine Generation angegriffen wird, statt sich zu bemühen, offen und neugierig zu sein. Es sind ja meist irgnorante und wenig selbstreflektive Arbeitgeber die rummeckern, nur um ihre eigene Unfähigkeit, Auszubildende zu finden und Arbeitnehmer dauerhaft zu halten, nicht sehen wollen. So jedenfalls mein Eindruck.

    "It's hard to win an argument with a smart person. It's damn near impossible to win an argument with a stupid person."

    ~ Bill Murray




  • Hin und wieder muss ich echt schmunzeln wenn ich so über Boomer, Millenials, Zler und was es alles gibt lese; Und das in einer Zeit, in der Schubladendenken doch angeblich so outdated und von vorgestern sein soll.


    Meiner Erfahrung nach ziehen sich die besten ebenso wie die schlechtesten Eigenschaften der Menschen nach wie vor reeecht individuell durch alle Generationen und Gesellschaftsschichten. Nur, mal aufs Thema Arbeit bezogen; Während ich immer dachte dass Gesellschaft ebenso wie Wirtschaft ein Getriebe sei dass zusammenwirken muss, dass Leute genauso gute Chefs brauchen, wie Chefs gute Leute, und Respekt und Anerkennung ebenso in beide Richtungen fliessen muss scheinen sich diese Zusammenhänge teilweise auch in meinen Augen oftmals aufzulösen. Hab manchmal den Eindruck es wäre nur noch von "Schlauen" und "Dummen" die Rede.


    Schlau ist, wer im Büro hockt und gut verhandelt hat wenns um seine Rosinen geht. Dumm sind die Dödel, die sich die Finger schmutzig machen müssen und sich Nächte und Wochenenden ans Bein kleben können während sie - natürlich immer möglichst ungesehen, ungehört und ungerochen - die Strassen sanieren, in zwanzig Stunden am Stück von der Oststee nach Palermo fahren, den Müll entsorgen, die Dächer flicken und die Brötchen backen und Benzin und Einkaufssachen abrechnen. Respektieren? Anständig bezahlen? Wozu? Gibt notfalls immer wen ders billiger macht, die Welt ist heute schliesslich Gott sei dank so gross wie noch nie...


    Nur, diese Mentalität ist in meinen Augen reinstes Gift; Sich als Sklave zu fühlen bindet weder an den Beruf, noch an die Gesellschaft. Man setzt sich halt dem Spott der Leute aus und machts solang mans nötig hat. Doch viele Berufe leben nicht von Fachbüchern und gutgemeinten Mails, sondern von, so hässlich es sein mag, Blut und Schweiss, und von Erfahrung und Fertigkeiten die sich über Jahre aufbauen müssen und weitergegeben werden können. Blos; Kostet halt was Leistungen anzuerkennen, und wer im Büro will schon derjenige mit den schlechten Bilanzen sein?


    Auf lange Sicht denke ich dass aus diesem Ich hier, du dort- Getue und wichtigeren/unwichtigeren Aufgaben Gequatsche unabsehbare Dominoeffekte resultieren werden. Wer sich ausgenützt und gesellschaftlich gedisst fühlt wird keine Freude finden an dem was er macht oder für wen ers macht. Und wer keine Leute mehr hat, keine Aufträge mehr erfüllen kann, für den braucht es auch keinen Büroposten mehr. Ohne gegenseitigen Respekt, und mit der Ellenbogenmentalität, die man sich irgendwie halt doch einredet - und auch selbst verteidigt, weil man heute mit all der Schlechtigkeit die man auf allen Kanälen mitkriegt geradezu so sein MUSS - sehe ich nicht nur die wirtschaftliche sondern auch die gesellschaftliche Zukunft in keiner geringen Gefahr.


    Wie eine Gesellschaft wieder lernen kann sich auf Diskussionen einzulassen, Kompromisse zu finden, Verständnis und besonders auch Achtung (gänzlich abseits des richtigen Pronomens!) für einander zu entwickeln; Und damit auch im Stande zu sein, die schwierigen Probleme der Zukunft, die ihr ganz ohne Zweifel bevorstehen werden zu lösen. Dass weiss ich auch nicht. Hab manchmal schon das Gefühl, das mit der Kernfusion hinzukriegen wird wohl die einfacher Aufgabe werden. ¯\_(ツ)_/¯

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • Übertreibt man, wenn man Wert auf einen respektvollen Umgang am Arbeitsplatz legt, auf Augenhöhe behandelt werden möchte, einem ein soziales Miteinander wichtig ist und seine mentale Gesundheit schützen möchte? Nope. Das sind halt auch alles Dinge, die mir persönlich am Herzen liegen und ich kann es absolut nachvollziehen, wenn man sich eine gesunde Work-Life-Balance wünscht. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, denke ich, dass Gen Z durchaus Leistungsbereitschaft aufweist, ihre Werte haben sich bloß durch ihre Erfahrungen verändert, deswegen stimme ich dem Vorurteil, dass Gen Z faul ist nicht zu. Ich muss mich nicht schlecht behandeln lassen und habe das Recht Probleme offen zu kommunizieren und wenn meine Werte überhaupt nicht mit der Unternehmenskultur übereinstimmen, mir etwas Neues zu suchen. Im Endeffekt möchte doch jeder gesehen und gehört werden.


    Althergebrachte Strukturen werden kritisch hinterfragt und was auch positiv hervorzuheben ist, dass die junge Generation sich stark für Gleichberechtigung und Diversität engagiert. Gen Z hat ebenso mit Problemen wie Leistungsdruck, Anerkennung, Zweifel, Ängsten und Sorgen zu kämpfen. Themen wie Selbstfürsorge, Selbstverwirklichung und eine ausgewogene Work-Life-Balance scheinen mehr Wichtigkeit zu bekommen, was mMn nichts Schlechtes ist. Ich schätze mal, eine offene Kommunikation und Empathie sind bedeutsame Faktoren, um das Verständnis füreinander zu fördern und mehr Raum für Bewegung zu schaffen. Junge Menschen können von älteren lernen, genauso können ältere vom Austausch mit jungen Menschen profitieren. Man sollte versuchen junge Menschen zu verstehen, auf sie einzugehen und sich mal zu fragen, was ist ihnen wichtig, wie möchten sie arbeiten?

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    Shin, from now on, I’ll be by your side in those hard times.

    I’ll always be with you. I’ll never leave you behind.

    I want to see the sea again, and this time, I want it to be with you.

    I want us to see the sea you spoke of, together. – Lena.

    ͏͏ ⠀

    (86―エイティシックス―) We won't forget.

  • Der generationskonflikt nun den gab es immer und wird es immer geben und daran finde ich auch nichts schlimmes. Was jedoch jetzt mehr der fall ist wie schnell es geht. Ich bin Millenial und nun gbt es aber schon generation Z und irgednwo habe ich schon was von Alpha gelesen. Aber ja Gen Z denkt anders vorallem die welche da auch noch recht Jung sind. Die sehen Themen einfahc anders ist mir vor ein paar Monaten auf der Arbeit aufgefallen wo ich mit einem Jüngeren Kollegen sprach.


    Aber genauso wird auch gen Z irgendwann dne Kopf üder die nächste Schütteln und die nächste dann wieder über die nächste usw.

  • Es gibt auch in meiner Generation Menschen, die anders denken als ich, andere Vorstellungen habe, und andere Lebensziele. Und es gibt bei Generationen vor und nach mir Menschen, die ähnlich denken wie ich. Daher finde ich dieses Denken in Generationen immer etwas fragwürdig.


    Viele der Dinge, die ältere Generationen heute über die Jüngeren sagen, haben vor 30 Jahren die noch Älteren über meine gesagt. Und 30 Jahre davor wurde das gleiche sicher über die Jugend damals gesagt. Gerade sowas wie mangelnder Respekt, Faul, wenig Interesse an der Gesellschaft, und all dieser Kram: Das hört man immer über die jeweilige Generation Jugendlicher, von den gleichen Leuten, über die das gleiche zuvor gesagt wurde als diese Jung waren.


    Natürlich wandelt sich die Gesellschaft. Technologischer Fortschritt, die politischen Zustände in der Welt, und andere Einflüsse. All das hat Auswirkungen auf das Leben, die Meinungen und das Denken der Menschen. Und natürlich passen sich junge Menschen solchen Änderungen immer etwas schneller an, weswegen man schnell den Eindruck bekommt, die neue Generation würde sich grundlegend von den Anderen Unterscheiden. Dem ist aber nicht wirklich so.


    Am Ende sind Menschen doch immer alle gleich.

  • Kann man die Aufregung nicht verstehen, wenn solche Aussagen online gehen? Wenn Berufseinsteiger solche Wahnvorstellungen haben? Von so einem Gehalt und Urlaub können viel Leute nur träumen und diese junge Dame jammert rum und weiß gar nicht zu schätzen das da geboten wird? Ist es also verwunderlich, wenn solche Aussagen dazu führen, dass die Generation Z in einem schlechten Licht steht? Ja, dieses Mädel ist sicherlich kein Beispiel für alle ihrer Generation aber wer sowas auch noch online stellt und damit zeigt, wie realitätsfremd man sein kann, dann muss man sich nicht wundern dass ein heftiger Gegenwind einen trifft und dass nicht nur von der älteren Generation sondern auch von den Leuten ihres Alters, die mit dem Bruchteil auskommen müssen.


    Mich würde echt interessieren, was ihr denn so vorschwebt? eine 20 Std.-Woche bei 50.000 Euro im Jahr und 50 Tage Urlaub? :pillepalle:


    Wenn ihr das alles zu viel ist, sollte sie mal mit Alleinerziehenden tauschen oder Leuten die Bürgergeld beziehen, da sieht sie mal mit wieviel weniger andere Leute auskommen müssen. Wenn ich so eine verwöhnte Tussi sehe könnte ich echt kotzen, denn das ist eine echte Ohrfeige für alle Arbeitstätigen die für weniger Geld 45, 48, 50 oder noch mehr Stunden arbeiten, teilweise in Schichtbetrieb und mit Wochenenddiensten und mit 24 Tagen Urlaub im Jahr. :grmbl:


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    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

  • Kann man die Aufregung nicht verstehen, wenn solche Aussagen online gehen?

    Wie mein Vorgänger schon schreibt ist halt immer die Frage, ob man eine ganze Generation an Äußerungen Einzelner festmachen möchte.


    Ich kann mich heute noch an ein Gespräch erinnern das bei meinem damaligen Friseur lief als ich mit Anfang 20 bei diesem saß. Was bei mir 25 Jahre her ist. Es ist hängen geblieben, weil ich damals auch nur den Kopf geschüttelt habe. Da kam nämlich der Vater(!) der neuen Auszubildenden des Friseur in den Laden um die Abwesenheit seiner Tochter zu entschuldigen (war ein Samstag), weil diese am Abend zuvor mit Freundinnen feiern war, und hat ernsthaft angemerkt, das er möchte, wenn seine Tochter Samstags immer frei hätte, und sie auch da in Zukunft nicht mehr kommen würde, damit sie ihre Zeit mit den Freundinnen auch weiterhin hat. Der Friseur war kurz fassungslos und hat dann gefragt, wann sie denn überhaut arbeiten will, da der Friseur montags ja auch generell geschlossen hat, und sie auch noch 1-2 Berufsschultage hat pro Woche. Der Vater meinte das sei ihm egal, es ginge ja erst nur um den Samstag. Der Friseur hat ihm dann nur gesagt, das seine Tochter nicht mehr wieder kommen braucht (war wohl ganz neu und noch in der Probezeit oder so).


    Das war vor 25 Jahren, also gab es da so Jugendliche auch schon. Und selbst der Vater hatte offenbar diese Einstellung, also hatten Menschen noch älterer Generationen solche Traum-Vorstellungen auch schon.


    Generell sagt man von den aktuellen jüngeren Generationen ja, also die aktuell im 20er Bereich sind, das sie mehr auf ein gutes Work-Life Balance achten, und nicht mehr nur Geld/Karriere im Vordergrund steht. Aber auch was das angeht kenne ich viele in meiner Generation (zum Beispiel mich) die so eine Vorstellung auch schon vertreten haben. Einige Familienväter in meiner Firma z.B. sind auf 30 Stunden die Woche gegangen, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Trotz der Einkommenseinbußen, die man dann hat.

  • Natürlich spricht die junge Dame aus dem Video nicht für die ganze Generation Z. Aber Wer sowas Online stellt, macht das um eben ein großes Publikum zu erreichen. Es wäre etwas anderes wenn so etwas im privaten Rahmen oder im Freundeskreis stattfindet. Doch das man sowas im Netz wiedergibt, will man provozieren und dann darf man sich nicht über die Reaktionen wundern.


    Natürlich ist der Wunsch nach einer angemessenen Work-Life-Balance durchaus berechtigt aber ich finde ein 40Std. Woche mit 30 Tage Urlaub und 36k brutto ist für einen Berufsanfänger schon eine sehr gute Ausgangslage. Jeder der in einen Beruf einsteigt, muss sich erst einmal einbringen und etwas leisten um dann auch zu Recht nach Verbesserungen was Lohn, Arbeitszeit und zusätzlichen Urlaub fragen zu können. Darum kommt eine solche Erwartungshaltung sehr unverschämt rüber, denn es gibt viel die schon viele Jahre arbeiten und von diesem Level, dass sie schon als Berufseinsteigerin zugestanden bekommt, noch nicht erreicht haben. Das ist unabhängig ob das die ältere Generation so sieht oder eben die gleichen Leute aus der Generation Z. Denn junge Menschen aus der selben Altersstufe haben nicht das Glück, so in das Berufsleben starten zu können. Und darum ist so ein Heulvideo eine echte Klatsche, weil sie damit viral gegangen ist und es so allen um die Ohren haut. Wenn sie das in ihrem Bekannten- oder Freundeskreis gemacht hätte, hätte sie sich genauso auskotzen können. Denn sie beleidigt damit nicht nur alle anderen ihrer Generation, die nicht so drauf sind wie sie und es nicht so gut haben, sie hat sich auch sehr herablassend gegenüber der Firma gegeben. Und das hat nicht nur die gesehen sondern auch andere Firmen und Unternehmen. Das macht das Bild nicht besser.


    Aber vor allem hat sie sich damit selbst einen Bärendienst erwiesen. Denn Ihr Gesicht ist nun überall bekannt und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass andere Unternehmen sich so etwas antun wollen. Denn woher sollen sie wissen, ob sie bei der nächsten Bewerbung nicht wieder so reagiert? Also wenn ich als Personaler Bewerbungsgespräche führen würde, würde ich diese Dame gar nicht einladen, weil ich mir nicht sicher sein kann, ob sie auf das Angebot nicht genauso reagiert und dann mein Unternehmen runterputzt. Vor allem würde ich mir die Frage stellen, wenn sie mit 40 Std. Arbeitszeit schon überfordert ist, wie würde dann also ihre tatsächliche Arbeitsleistung aussehen? Genauso mit dem Urlaub. Wenn ihr 30 Tage zu wenig erscheinen, muss ich damit rechnen, dass sie vielleicht krank feiert um auf ihren Urlaubsanspruch zu kommen, den sie sich wünscht? Klar, wissen kann man das nicht, aber wer sich so präsentiert, darf sich nicht wundern, dass künftige Arbeitgeber solche Fragen stellen.


    Insgesamt hat sie ihrer Generation geschadet, allen arbeiten Menschen, die nicht so viel verdienen und länger arbeiten müssen und dann noch sich selbst. Ich habe mit allen Generationen in meinem Arbeitsumfeld zu tun, Babyboomer, Generation X, Millennials und Generation Z. Bei allen gibt es solche und solche. Keine Generation hat das Recht gepachtet, die bessere oder schlechtere zu sein. Doch in der heutigen Zeit fällt man eben viel schneller auf, wenn man etwas ins Netz stellt. Denn das erreicht sofort eine große Masse, was es vor dem Internet nicht in diesem Ausmaß gegeben hat. Darum fallen dann einzelne Personen, mit ihren extremen Ansichten umso mehr auf und sorgen so auch um mehr Wirbel.


    Es hat zwar jeder das Recht seine Meinung frei zu äußern, aber man sollte von Erwachsenen, auch wenn sie noch jung sind, erwarten können, dass sie nicht nur an sich selbst denken, sondern auch daran, was sowas bei anderen auslösen könnte. Denn ich glaube kaum, dass die junge Dame sich wirklich im klaren ist, dass die Leute, die früh morgens dafür sorgen, dass sie bei ihrem Weg zur Arbeit mit den ÖPNV fahren kann, Kaffee und frische Brötchen holen kann, ihre Päckchen auch am Wochenende zustellen, sie alle bei weitem nicht das Gehalt, den Urlaub oder die Arbeitszeiten haben, die sie sooooo schlimm findet.


    Klar ist die Forderung nach noch mehr Work-Life-Balance eine schöne Sache und da gibt es durchaus auch Luft nach oben. Viele Unternehmen arbeiten auch daran, aber irgendwo ist auch eine Grenze erreicht. Nicht in jedem Beruf ist das so ohne weiteres möglich. Natürlich sind Büroarbeiten da einfacher um so etwas umzusetzen, keine Frage. Aber es gibt eben auch Jobs wo das einfach nicht so machbar ist. Aber da gibt es eben andere Versuche, einen Ausgleich zu finden. Was aber gar nicht geht, ist so einen Aufstand zu machen. Denn wenn ich mich bei einem Unternehmen bewerbe, dass habe ich mir dich schon im Vorfeld mal Infos geholt und vor allem weiß ich doch, was generell in dem Berufsbild aktuell so stand der Dinge ist. Doch in dem Video tut sie so, als hätte das Unternehmen sie über den Tisch gezogen. Wenn ich also schon vorher weiß, dass 40 Std, für mich ein No Go ist, warum bewirbt sie sich dann doch dort? Denkt sie, dass sie auf Grund ihres Abis, den roten Teppich ausgerollt bekommt? Tja, sorry, aber da ist sie nicht die Einzige, es gibt noch andere mit der gleichen Qualifikation und wenn die sich nicht so anstellen, dann bekommen die den Job. Dann muss sie sich eben schon im Vorfeld mal besser informieren, wer das Arbeitszeitmodell hat, das ihren Ansprüchen entspricht, als sich zu bewerben und dann so abzukotzen. Das ist so als wenn ich ins Schwimmbad gehe und dann mich darüber beschwere, dass das Wasser nass ist, dass ich da nicht alleine bin sondern das auch noch mit anderen teilen muss und dass ich zur Krönung auch noch Eintritt dafür zahlen soll.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

    Einmal editiert, zuletzt von DareMo ()

  • Gen y

    Gen x

    boomer

    Gen schlagmichtot


    Für was brauch man so ne Kategorisierung, warum muss alles immer einen namen haben?


    Kann man nicht einfach Generation Mensch sein,


    Egal ob vor oder nach 2000

    Ob 1960/70/80 oder haste nicht gesehen wann noch.


    Sei trans oder mann oder Frau,

    Sei ein Toaster oder Lampenschirm,

    Sei Gen x mit Merkmalen aus Gen y


    Sei einfach Mensch

  • Nja, habe mir die Videos angeschaut und zum Großteil kann ich dieser jungen Frau trotzdem nur zustimmen, weil sie eben im Kern doch Recht hat, z.B. dass mittlerweile beide Parteien einer Partnerschaft Vollzeit arbeiten gehen müssen, um sich irgendwie ihr Leben zu finanzieren. Da alles im Durchschnitt teurer geworden ist kein Wunder. Natürlich gibt es immer noch Menschen, die auf hohem Niveau jammern, allerdings hat das meiner Meinung nach absolut nichts mit der jungen Generation zu tun, wie man es gerne abstempelt. Ich kenne genügend ältere Menschen, die ebenso ineffizient arbeiten und total auf der faulen Haut liegen. Oder sie sind "krank" und die Jüngeren können ja gerne für sie mitarbeiten. Gibt immer zwei Seiten einer Medaille.

    GT9jzdab0-AA5n0s


    𝔬𝔫 𝔱𝔥𝔢 𝔯𝔬𝔞𝔡 𝔱𝔬 𝔬𝔟𝔩𝔦𝔳𝔦𝔬𝔫, 𝔪𝔞𝔯𝔠𝔥𝔦𝔫𝔤 𝔦𝔫 𝔬𝔲𝔯 𝔬𝔴𝔫 𝔡𝔢𝔞𝔱𝔥 𝔭𝔞𝔯𝔞𝔡𝔢

    𝑐𝑙𝑜𝑠𝑒 𝑦𝑜𝑢𝑟 𝑒𝑦𝑒𝑠 - 𝑓𝑒𝑒𝑙 𝑡ℎ𝑒 𝑟ℎ𝑦𝑡ℎ𝑚

  • Würde sie Heulen wegen dem zu niedrigen Mindestlohn in diesem Land, weil ihr die Menschen leid täten, die es nicht geschafft haben zu studieren und auch keine vernünftige Ausbildung haben und deshalb dafür arbeiten müssen, und das nicht nur beim Einstieg in ihr Berufsleben, sondern ein Leben lang, dann hätte sie Recht.


    Menschen, die 36.000 Euro im Jahr als Einstiegsgehalt(!) angeboten bekommen, inkl. 30 Tage Urlaub, in dem Job, den sie sich ja anscheinend ausgesucht hat (wird ja wohl das Studiert haben wofür die sich jetzt bewirbt, was ja wohl das war das ihr Spaß macht), die gehören aber eben kaum in diese Kategorie. Und daher, weil sich ihre Aufregung weniger auf den Zustand in der Gesellschaft als mehr auf ihr eigenes Schicksal bezieht, hat sie in meinen Augen nicht Recht.


    Aber vielleicht hat sie zu oft diese dämliche Werbung von Stepstone gesehen und gedacht "Ui, 45.000 - 60.000 Euro im Jahr will ich auch". Lustigerweise bezog sich die Gehaltsangabe in dieser Werbung auf eine Branche (Game-Design), bei der man eher mehr als 40 Stunden die Woche arbeitet als weniger, in der die Arbeitsbedingungen oftmals so richtig mies sind, und in der viele Firmen in Deutschland in den vergangenen Monaten geschlossen wurden weil sie Pleite gingen. Aber das Update wird uns der nächste Werbetrailer für Stepstone (oder den vergleichbaren Apps) wohl nicht erzählen.

  • Natürlich ist der Wunsch nach einer angemessenen Work-Life-Balance durchaus berechtigt aber ich finde ein 40Std. Woche mit 30 Tage Urlaub und 36k brutto ist für einen Berufsanfänger schon eine sehr gute Ausgangslage.

    Ein Betrag von 36.000 Euro macht wirklich nicht viel her.

    In einer Großstadt als Single zu leben, lässt von diesem Geld nicht viel übrig. Hinzu kommt, dass die meisten Studierenden entweder mit Studentenkrediten oder Bafög jonglieren müssen, die sie später zurückzahlen sollen, wie im Video erwähnt.

    Wenn sowohl die Mieten exorbitant hoch sind als auch alles andere ins Geld geht, ist es nicht verwunderlich, dass sich eine Arbeitnehmerin darüber ärgert, nach dem Studium trotzdem knapp bei Kasse zu sein.

    Insgesamt hat sie ihrer Generation geschadet, allen arbeiten Menschen, die nicht so viel verdienen und länger arbeiten müssen und dann noch sich selbst. Ich habe mit allen Generationen in meinem Arbeitsumfeld zu tun, Babyboomer, Generation X, Millennials und Generation Z.

    Du arbeitest gerne mit Extremen und Hyperbolen, oder?

    Es hat zwar jeder das Recht seine Meinung frei zu äußern, aber man sollte von Erwachsenen, auch wenn sie noch jung sind, erwarten können, dass sie nicht nur an sich selbst denken, sondern auch daran, was sowas bei anderen auslösen könnte.

    Arbeitsrechtliche Beschwerden sind in jeder Generation aufgetreten und haben maßgeblich dazu beigetragen, dass unsere Arbeitsbedingungen deutlich verbessert wurden, selbst im Vergleich zu vor 20 Jahren.

    Viele Unternehmen arbeiten auch daran, aber irgendwo ist auch eine Grenze erreicht.

    Ist das wirklich so?

    Während die Kluft zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderklafft, wird für den durchschnittlichen Bürger plötzlich eine Grenze bei den Arbeitsbedingungen gezogen?

    Warum scheint es, als gäbe es anderswo keine endgültigen Grenzen, während hier eine erreicht wurde?

    Noch vor drei Jahren galt Homeoffice als herausragender Vorteil, den die meisten noch nicht einmal auf dem Schirm hatten.

    Erst jetzt wird dies aktiv als Möglichkeit angeboten.

  • Wir sind alle zu einem großen Teil das Resultat aus dem Zusammenspiel unserer Erziehung und unserer Umwelt.


    Für die Boomer galt noch, wer hart arbeitet kann sich eine Familie und ein Haus leisten. Also haben sich alle reingehängt und für viele wurde das Versprechen auch wahr.

    Für die Gen-Z gilt dieser Grundsatz nicht mehr, also gewichten sie ihre Freizeit deutlich stärker als die Arbeit und wollen sich auch nicht mehr unter Wert verkaufen. Das hat nichts mit Faulheit, sondern mit einer gänzlich anderen Lebensrealität zu tun.

    Auch im Dating sind die Realitäten heute andere als früher. Wie viele von uns Millenials haben zugesehen, wie unsere Familie zerbrochen sind, weil die Ehe unserer Eltern gescheitert ist. Wie viele haben miterlebt, wie unsere Eltern - und vor allem Mütter und Großmütter - nach der Scheidung oder dem Tod des Ehemanns plötzlich aufgeblüht sind, fröhlich und frei waren? Haus, Hochzeit und Kinder gilt für viele - mich eingeschlossen - heute nicht mehr als erstrebenswert und sie bevorzugen es lieber, mit mehr Freiheiten und selbstbestimmter zu leben - analog zum Job. Niemand weiß, ob mein Erspartes in 30 Jahren noch etwas wert ist - ein Haus können sich viele sowieso nicht mehr leisten und selbst das Sparen ist für sehr viele ein ferner Traum. Ebenso ist ungewiss, ob uns nicht Kriege oder Krankheiten in baldiger Zukunft das Leben kosten oder ob bzw. wann uns der Klimawandel mit all seinen Folgen das gemütliche Treiben kosten wird.

    Ich glaube, viele Boomer wollen sich nicht eingestehen, dass sie ihr Leben der Arbeit geopfert haben und zu wenig Zeit für ihre Familie und Hobbys hatten. Gleichsam sind bestimmt viele der Meinung, der bisherige Lebens- und Arbeitsweg sei der einzig richtige und alle anderen Ideen und Konzepte sind Spinnereien. Auf der anderen Seite sehen viele Gen-Z'ler die Welt womöglich auch zu romantisiert und glauben, alleine die innere Zufriedenheit könne den Wohlstand erhalten und die Wirtschaft antreiben. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen - oder ganz woanders.