Wollt ihr Kinder haben?

  • Ich verstehe ja irgendwie, dass man da nochmal gaaanz sicher gehen möchte, dass die betroffene Person keine Fehlentscheidung trifft.

    Natürlich erwartet man nicht, dass man sich sofort unters Messer legen lässt und dann ist schon alles geschehen. Solche Entscheidungen brauchen natürlich auch Zeit und Beratung und ich würde es gut finden, wenn jeder der dies wünscht dann einen begleiteten Prozess durchlaufen soll. Wie dieser dann aussieht kann individuell sein, aber wenn man wirklich felsenfest davon überzeugt ist dann sehe ich da kein Problem. Vor allem würde man ja nicht aus Spaß an der Freude zum Arzt gehen und einen solchen Eingriff über seinen Körper ergehen lassen nur weil man grad Bock drauf hat. Ich denke, dass solche Personen wie z.B. ich sich schon viele Gedanken dazu gemacht haben. Für mich wäre eine Sterilisation auch immer besser wie abtreiben zu müssen.


    𝔬𝔫 𝔱𝔥𝔢 𝔯𝔬𝔞𝔡 𝔱𝔬 𝔬𝔟𝔩𝔦𝔳𝔦𝔬𝔫, 𝔪𝔞𝔯𝔠𝔥𝔦𝔫𝔤 𝔦𝔫 𝔬𝔲𝔯 𝔬𝔴𝔫 𝔡𝔢𝔞𝔱𝔥 𝔭𝔞𝔯𝔞𝔡𝔢

    𝑐𝑙𝑜𝑠𝑒 𝑦𝑜𝑢𝑟 𝑒𝑦𝑒𝑠 - 𝑓𝑒𝑒𝑙 𝑡ℎ𝑒 𝑟ℎ𝑦𝑡ℎ𝑚

  • Nope. Ich will keine haben, ich sehe mich nicht als Vater. Meiner war schon nicht besonders gut und seiner nochmal deutlich schlimmer. Ich glaube die Männer in meiner Familie sollten lieber keine Kinder haben.
    Ich bin auch aktuell nicht in der Lage ein Kind zu haben und denke nicht das sich das ändern wird.

  • Wenn der Kinderwunsch nicht erfüllt wird/werden kann, würde ich, auch wenn das alles noch Träumerei ist und viel schwieriger in der Realität als in der Vorstellung, ein Kind adoptieren. Warum nicht jemanden ein Zuhause ermöglichen, der keins mehr hat oder nie eins hatte?


    Wir hatten mal in der Fachoberschule aufgrund des Faches Pädagogik ein Kinderheim besucht und seitdem hat sich das bei mir noch mehr gefestigt. Das ist zwar über 10 Jahre her, war doch sehr prägend bis heute. Der Weg bis dahin ist zwar sehr weit, aber es lohnt sich bestimmt. Bin ich mir ziemlich sicher! :)

  • Jein.

    Ich dachte früher immer, dass ich, wenn ich erwachsen bin auf jeden Fall mal Kinder haben möchte. Aber mittlerweile bin ich 28 und könnte es mir derzeit nicht vorstellen Kinder zu haben. Ich habe das Gefühl, dass ich genug damit beschäftigt bin mit, mir selber klar zu kommen und total überfordert wäre mit einem Kind. Da meine Familie leider anfällig für Krankheiten ist, habe ich zudem immer Angst, dass das Kind nicht gesund sein könnte und ich weiß nicht, ob ich damit klar kommen könnte. Ich finde es sehr schwierig bei diesem Thema eine Entscheidung zu treffen. Einerseits tendiere ich zu "keine Kinder", andererseits habe ich immer Angst, dass ich die Entscheidung später einmal bereue. Als Frau hat man halt immer Kopf, dass die biologische Zeituhr tickt, in der man Kinder bekommen kann. Da ich es mir aktuell nicht vorstellen kann, warte ich jetzt mal noch 1,2 jahre ab und dann mal sehen. Mein Freund sieht das zum Glück derzeit auch so.


    Im Leben kommt es nicht darauf an Glück zu haben,
    [font='Comic Sans MS,cursive']sondern das beste daraus zu machen.

    Einmal editiert, zuletzt von _Ayumi_ ()

  • Da meine Familie leider anfällig für Krankheiten ist, habe ich zudem immer Angst, dass das Kind nicht gesund sein könnte und ich weiß nicht, ob ich damit klar kommen könnte. [...] Als Frau hat man halt immer Kopf, dass die biologische Zeituhr tickt, in der man Kinder bekommen kann.

    Gerade die zwei Aspekte klingen für mich (als Außenstehenden) nach Argumenten, die vielleicht eine Adoption in Betracht kommen lassen könnten?

    _______ Jack of all trades, master of none.

    m̵̡̛̜̭̻̪͔̜̞̲̳͉̫̮̹̬ͬ͋̓̌̐̀̓̿̀ͣ̅̿ͩ̚̚͘̕͢͢͜͟͡͝͝҉̡̨̨̡̪͉ͮͩͥ̋͘͢á̶̛̪̜̪̰͛̄̈̾͊̓ͧ̕͝ͅtr̟̟͆͠͡i̸̠͙̓҉̸̷̧̧̧̲̟͍͎͔͎̥̲̗̼̫̥̦̦͉̹̦̤͉̱̳͚͖͈͔̀͛̉͐ͦ̉ͦ̐̐ͧͥ̓ͭ̉ͩ͌͛̎̌̉̐ͮ̒̍́͑̀̿̅̐ͬ̏̀̚͘͢͟͢͟͝͠͠͡x̙͖̠̹̫̞̫͈̟̂̉ͩͧ̏̎ͮ͐͐ͩ̒ͪ̃̅͘͟ͅ--̞̾̉̃.̶̭̖ͫ͢-̧͞.̟-̻̑.͙̇-̣͍̬ͮ͜.͎̜͜-̤̭̈͐̐.̲-͐.̶̏-.̙̔̿̃̎-̲̈́ͤ͞.̇


    f311699a67310c62b3cd2f5125321e6b.gif

  • Gerade die zwei Aspekte klingen für mich (als Außenstehenden) nach Argumenten, die vielleicht eine Adoption in Betracht kommen lassen könnten?

    Wie hier auch schon einmal erwähnt wurde, ist es in Deutschland leider gar nicht so einfach ein Kind zu adoptieren. Das bekomme ich aktuell bei einer Freundin mit. Außerdem bin ich mir im Moment generell unklar, ob ich ein Kind großziehen kann bzw. ob ich das möchte. Es hat schöne Seiten, bedeutet aber auch, dass man am Anfang fast rund um die Uhr für das Kind da sein muss und ich weiß nicht, ob ich das schaffe.


    Im Leben kommt es nicht darauf an Glück zu haben,
    [font='Comic Sans MS,cursive']sondern das beste daraus zu machen.

  • Nein, ich will keine Kinder. Gründe (wobei die Auflistung nicht vollständig ist):


    - ich sehe mich nicht als Mutter

    - ich bin kein Familienmensch, ich kann damit absolut nichts anfangen

    - es ist kein Bedürfnis und kein Interesse vorhanden, ein Kind großzuziehen

    - aufgrund des mangelnden Interesses wäre es auch falsch, sich eine so große Verantwortung aufzuhalsen

    - Ekel vor Erbrochenem, Sabber, dreckigen Händen usw

    - meine Freiheit, Schlaf und persönlichen Bedürfnisse sind mir heilig und würde diese Dinge für niemanden zurückstellen

    - ich bin sehr geräuschempfindlich und würde daher bei typischem Baby- und Kinderlärm binnen kurzer Zeit krank werden

    - alleine die Vorstellung, es wächst ein Lebewesen in mir heran, empfinde ich als abstoßend und beängstigend (ja ich weiß, Adopion und so. Ändert aber nichts an den anderen Punkten)

    - mir gefällt der Gedanke nicht, dass ein Lebewesen von mir abhängig ist

    - ich benötige viel Zeit für mich allein

    - es ist extrem wichtig für mich, dass ich meinen vielen Interessen nachgehen kann

    - ich würde einem Kind auf keinen Fall dieses Schulsystem und den gesellschaftlichen Druck zumuten wollen

  • michael-scott-the-office.gif


    Dem gibt es auf den ersten Blick nichts hinzuzufügen!

  • Ich bin da eigentlich etwas zwiegespalten, muss mich aber für Nein entscheiden.


    Gründe die für ein Kind sprächen wären:

    - Ich bin eigentlich ein Familienmensch und nicht gern alleine

    - Es wäre natürlich schön, jemanden zu haben, dem ich mein Zeug vermachen kann, wenn ich mal gehe

    - würde definitiv schwung in den tristen Alltag bringen


    Gründe die dagegen sprächen:

    - Die Chancen wären sicherlich hoch, das mein(e) Kind(er) meinen Autismus erben und das würde ich keinem Kind antun wollen

    - Ich denke, ich wäre vermutlich keine gute Mutter, da ich zu unsicher bin

    - Ich bin asexuell und will mit Bettsport nix am Hut haben, davon ab hab ich Angst vor Schwangerschaft und Geburt und vermutlich ist das bei mir gesundheitlich auch nicht drin (anatomische Fehlbildungen, unterentwickelte Hüften..)

    - Es wäre vermutlich zu viel verantwortung und ich würde es eventuell nicht durchhalten

    - zu viel Stress

    - ich bin finanziell nicht gut dran und werde es bestimmt auch nie sein


    Also ja, Contra überwiegt das Pro.
    Und da ich eh keine eigenen Kinder kriegen kann und Adoption keine Option wäre, da es ein fremdes Kind wäre.. Nö, da will ich dann lieber gar nicht erst Kinder haben. Ich hab Katzen, da kann ich was bemuttern, muss es aber nicht zu sehr bemuttern weil die ja eigentlich sehr selbstständig auch sind ^^ Aber sie geben mir eben trotzdem Aufgaben, halt füttern, Klo säubern, spielen, schmusen.. von daher.. nicht dasselbe, aber immerhin irgendwie eine Art von Familie ^^

  • Ich wurde in letzter Zeit mehrmals mit dieser Frage konfrontiert und gerate leider oft an Unverständnis, wenn ich sage, dass es Leute gibt, die eben keine Kinder wollen, was auch vollkommen in Ordnung ist. Wie ich mir mein Leben vorstelle und was mich glücklich macht, kann nur ich alleine am besten wissen. Meine Schwiegermutter meinte letztens zu mir, dass sie unbedingt Enkelkinder haben möchte, aber fragt sich hier denn keiner, was ich möchte? Auch auf der Arbeit fragte mich ein Kollege vor kurzem, wann es denn bei mir so weit ist. Ich persönlich möchte keine Kinder, weil ich mich einfach nicht als eine gute Mutter sehe. Ich wäre komplett überfordert mit dieser Situation und bei mir kommt auch kein Glücksgefühl auf, wenn ich an eine Schwangerschaft denke. Ich fühle mich solch einer Verantwortung nicht gewachsen und mir gefällt mein Leben, so wie es im Moment ist. Ich mag es, meine freie Zeit mir selbst und meinen Hobbys zu widmen. Ich weiß nicht, ob ich in ein paar Jahren anders empfinden werde, aber aktuell finde ich den Gedanken an ein Kind nicht erfüllend. Ich hasse Kinder nicht, ich selbst will bloß keine.

    𝓦𝓲𝓽𝓱 𝔂𝓸𝓾,

    ──────⊱✿⊰──────

    𝓘 𝓯𝓮𝓮𝓵 𝓹𝓮𝓪𝓬𝓮.


    2 Mal editiert, zuletzt von Ruza ()

  • Kann ich momentan in meinem Leben einfach nicht sehen. Zudem erschrickt es ein wenig, wie nicht alle aber manche KInder ziemlich wenig Respekt deutlich älteren Leuten entgegenbringen und selbst in dem Alter, fast schon nur an ihren Handys kleben. Falls ich jemals eins hätte, würde ich ihm oder ihr beibringen, wie man sich stets respektvoll verhält und das materielle Sachen auch nicht immer das A und O sein sollten.

  • Ich persönlich möchte keine Kinder, weil ich mich einfach nicht als eine gute Mutter sehe. Ich wäre komplett überfordert mit dieser Situation...

    Hier kann man sehr deutlich die Angst herauslesen, die eigentlich alle werdenden Eltern haben. Nicht gut genug zu sein. Aber es zeigt auch, dass hier der Wunsch vorhanden ist, dass einem Kind das Bestmögliche zukommen soll, damit es ein gutes Leben und ein guter Mensch wird. Soweit zeigen solche bedenken doch, das jede Person mit solchen Gedanken es nie auf die leichte Schulter nehmen würde und das spricht doch für sie?


    Ich fühle mich solch einer Verantwortung nicht gewachsen...

    Niemand ist von Beginn an, vor allem wenn es um eine völlig neue Situation geht, auf so etwas vorbereitet. Aber die Verantwortung für die Erziehung eines Kindes muss niemand völlig alleine tragen! Als erstes ist da mal der zweite Part, der bei der Zeugung dabei war und dann auch die Familie. Auch Freunde, Verwandte und später auch die Schule tragen einen kleinen Teil der Verantwortung mit, somit ist nie wirklich jemand völlig alleine, wenn man es zulässt die Verantwortung zu teilen.


    mir gefällt mein Leben, so wie es im Moment ist. Ich mag es, meine freie Zeit mir selbst und meinen Hobbys zu widmen.


    Kinder kosten eine Menge Geld und erfordern viel Geduld und Zeit, komplett meine Freiheit aufzuopfern für ein Kind will ich einfach nicht.

    Jedoch wenn die diese beiden Aussagen lese, so ist das einfach Egoismus, man möchte einfach nicht auf die eigene Freiheit und die Bequemlichkeit verzichten. Das ist ok, aber man sollte es offen und ehrlich zugeben, dass dies der Hauptgrund ist und nicht schöner klingende Argumente wie "fühle mich nicht gewachsen" oder das man einem Kind das nicht zumuten möchte, weil man nicht gut genug sei.


    Das man Angst vor der Verantwortung hat, Angst davor zu versagen, das sind Dinge die sicherlich jedem durch den Kopf gehen, wenn sie sich darüber Gedanken machen, ob man ein Kind haben möchte. Davor ist niemand gefeit. Wie ich schon weiter oben geschrieben habe, zeigt das nur, dass man sich der Verantwortung bewusst ist und das nicht leichtfertig abtut. Denn gerade aus diesen Gedanken heraus wird man dann versuchen, genau diese Fehler zu vermeiden und alles mögliche zu tun, um eben ein guter Elternteil zu sein. Eine 100%ige Garantie wird es eben nie geben, aber so ist das Leben. Wichtig ist doch, dass man selbst alles mögliche tut, was einem möglich ist, mehr kann niemanden von einem erwarten. Wer das von sich sagen kann, hat doch alles richtig gemacht und wenn man ehrlich ist, die "perfekten" Eltern gab es nie und wird es nie geben. Man kann nur sein Bestes geben und das ist doch das, auf was es ankommt. (';


    Wenn man also wirklich keine Kinder will, dann ist es ok und sollte jeder respektieren, aber dann bitte auch so ehrlich, dass einem die eigenen Belange wichtiger sind und man diese nicht für ein Kind aufgeben möchte, anstatt scheinheilig führsorgliche Argumente vorschieben. Das ist meine persönliche Meinung dazu.


    Ich selbst werde nie ein eigenes Kind / Kinder haben, das hat gesundheitliche Gründe und damit habe ich mich auch schon lange abgefunden. Des weiteren ist ein weiteres Problem das gleiche wie bei rabe

    Ja aber dafür fehlt die Frau

    Darum ist die mögliche Alternative einer Adoption keine echte Alternative. Darum sollte sich jeder wirklich gut überlegen, ob er sich wirklich gegen ein Kind entscheidet. Ein Kind fordert sicherlich, dass man auf einige Dinge und Annehmlichkeiten verzichtet, aber es kommen auch neue und schöne Dinge hinzu, die man als Single nie haben wird.

    Man sollte also nie einzig auf die Punkte achten, die man aufgeben müsste oder verlieren würde, sondern man sollte vielleicht auch die Dinge gegenüberstellen, die man davon dazugewinnen würde. Wäre zumindest eine Überlegung wert. Aber letztendlich muss das jeder für sich selbst entscheiden. Wichtig ist dabei nur, dass man sich seiner Entscheidung sicher ist und es nicht nach 10, 20 oder 30 Jahren bitter bereut, denn dann ist sowas meist nicht mehr rückgängig zu machen und man muss mit seiner Entscheidung für den Rest seines Leben zurecht kommen.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Albert Einstein

  • DareMo wenn man mehrere Gründe hat, manche davon egoistisch (ohne negative Wertung) und andere fürsorglich, warum soll man dann scheinheilig sein? Sehe ich nicht so. Man hat sich offensichtlich etwas mehr mit dem Thema auseinandergesetzt als nur "Boah nee, dann kann ich nicht mehr jeden Abend zocken/saufen/whatever"...


    Ich sitze gerade im Kinderzimmer, darum sorry, wenn mein Beitrag nicht so strukturiert ist, aber ich wollte noch ein paar Dinge loswerden.


    Je nach Situation kann man doch ziemlich alleine sein. Nicht jeder hat eine erweiterte Familie im Umkreis und selbst wenn. Ich kenne Großeltern, die klar sagen, sie sind durch mit Kindererziehung und wollen da jetzt nicht noch mal durch mit ihren Enkeln. Ich fand das erste Jahr (alleine zu Hause in Elternzeit) unglaublich hart. Mann arbeitet, keine Familie in der Nähe, kannte eigentlich niemanden in der Nachbarschaft. Freunde auch alle am arbeiten und kinderlos. Ein Hoch auf Krabbelgruppen, die ich zufällig gefunden habe (bzw. eine aus der Krabbelgruppe hat mich einfach auf der Straße angesprochen).


    Vielleicht füge ich später noch was hinzu, muss jetzt streit schlichten :ugly: kinder zanken sich um bauklötze und ich bin mit denen alleine zu Hause.

    Thou shalt not follow the NULL pointer, for chaos and madness await thee at its end.

    (aus: "The Ten Commandments for C Programmers" von Henry Spencer)

    Einmal editiert, zuletzt von Eclipse ()

  • Wenn man also wirklich keine Kinder will, dann ist es ok und sollte jeder respektieren, aber dann bitte auch so ehrlich, dass einem die eigenen Belange wichtiger sind und man diese nicht für ein Kind aufgeben möchte, anstatt scheinheilig führsorgliche Argumente vorschieben. Das ist meine persönliche Meinung dazu.

    Ich finde es nicht scheinheilig, wenn man sagt, dass man sich dem nicht gewachsen fühlt. Geäußerte Gründe wie Ängste und Sorgen sollten doch wohl noch erlaubt sein?


    Zudem geht jeder Mensch anders mit Stress und Überforderung um, jeder leidet anders unter Stress. Ein Kind gibt viel, fordert aber auch viel. Wenn man den eigenen Stresslevel gut kennt und für sich selber entscheidet, dass dies negative Auswirkungen für einen selbst und das Kind haben könnte, wo ist das Problem? Es ist ja nicht so, als hätte man sich keine Gedanken darüber gemacht. Die Gründe, warum Frauen keine Kinder wollen sind vielfältig und das kann und darf jeder für sich selbst entscheiden, auch wenn diese für dich egoistisch sind.

    𝓦𝓲𝓽𝓱 𝔂𝓸𝓾,

    ──────⊱✿⊰──────

    𝓘 𝓯𝓮𝓮𝓵 𝓹𝓮𝓪𝓬𝓮.


    2 Mal editiert, zuletzt von Ruza ()

  • Ich find Egoismus ist viel zu negativ behaftet. Es gibt sowas wie gesunden Egoismus. Man kann nicht IMMER nur an andere denken und sich ständig selbst aufgeben und wenn man Kinder hat ist genau das aber das Thema. Jeder hat da so seine individuelle Grenze und grad wenn man nicht viel aushält, ist es völlig legitim zu sagen, ich möchte keine Kinder weil die zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Lieber so, als wenn man Kinder kriegt und dann so ne Mutter/Vater ist, die die Kinder ständig vernachlässigen bzw sich wenig kümmern. Bei meinen Eltern hab ich auch oft genug zu spüren bekommen, dass sie keine Lust mehr hatten, es ihnen zu viel war. Grad daran wie oft meine Mutter gemeckert hat und aus dem Wohnzimmer brüllte "wenn da jetzt nicht gleich Ruhe ist dann hole ich Papa!". Oder wenn wir irgendwas kaputt gemacht/dreckig gemacht haben und meine Mutter dann heulend sich darum kümmerte und dabei jammerte "Das kann doch jetzt wieder nicht wahr sein ich kann nicht mehr". Oder wie oft mein Vater kam und brüllte "Jetzt hab ich aber die Faxen dicke, ich nehm euch das gleich weg und schmeiß es in die Tonne!" wenn wir uns um irgendwas gestritten haben und wir wussten genau, er macht das. Sowas passiert aus Überforderung, weil die Eltern nicht mehr wissen, was sie noch machen sollen wenn sowas wiederholt immer wieder vorkommt.

    Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich mich fragte, warum meine Eltern uns überhaupt bekommen haben, wenn sie so oft deutlich zeigten, dass sie keine Lust mehr hatten und völlig mit uns überfordert waren. Heute weiß ich, dass keiner von uns ein geplantes Kind war, wir sind alle "einfach passiert". Und dann doch lieber sagen "Nein, ich möcht kein Kind, nimmt mir zu viel Zeit in Anspruch" als das es nachher SO läuft. Im schlimmsten Falle eben sogar ohne vorher Gedanken machen. Sich Gedanken zu machen ist schonmal ein sehr guter Schritt und da muss man eben auch den Zeitfaktor mit einbeziehen und ob man damit leben kann, dann weniger/keine Freizeit mehr zu haben.

  • meine Mutter dann heulend sich darum kümmerte und dabei jammerte "Das kann doch jetzt wieder nicht wahr sein ich kann nicht mehr".

    Uh, solche Zusammenbrüche kenne ich auch. Ich denke (hoffe), es kommt nicht zu oft vor, aber so ein Mama-Stresslevel hat es schon in sich. Auch bei geplanten Kindern...

    Thou shalt not follow the NULL pointer, for chaos and madness await thee at its end.

    (aus: "The Ten Commandments for C Programmers" von Henry Spencer)

  • Jeder hat da so seine individuelle Grenze und grad wenn man nicht viel aushält, ist es völlig legitim zu sagen, ich möchte keine Kinder weil die zu viel Zeit in Anspruch nehmen.

    Ich finde es auch vollkommen legitim zu sagen, dass man die eigenen Grenzen aufgrund der eigenen Lebenserfahrung ganz genau kennt und daher weiß, wie viel man körperlich sowie mental in der Lage ist auszuhalten. Eine komplett überforderte Mutter, die sich nicht mehr zu helfen weiß und nicht in der Lage ist, sich um das Kind zu kümmern, möchte ich einem Kind sowie mir selbst nicht antun. Man macht sich ja Gedanken über diese Entscheidung und ich finde es auch gut, dass man das selber erkennt und eingestehen kann. Ich bewundere die Leistung einer Mutter wirklich sehr, aber ich selbst sehe mich einfach nicht in dieser Rolle, weil ich in der Vergangenheit schon öfter mentale Zusammenbrüche in meinem Leben hatte, wo bei mir gar nichts mehr weiter ging. Ich konnte nicht einmal die Kraft aufbringen aus dem Bett zu steigen. Zu dieser Zeit haben mich schon Kleinigkeiten überfordert. Da macht man sich eben Gedanken, was mache ich, wenn ich ein Kind habe und ich wieder in dieser Situation lande? Bekomme ich die Unterstützung, die ich brauche? Bin ich in der Lage die Stärke aufzubringen weiter zu machen? Solange ich mental nicht stabil bin, fühle ich persönlich mich der Verantwortung nicht gewachsen. Ich finde es schade, dass das als scheinheilig bezeichnet wird, obwohl man sich selbst viele Gedanken darüber gemacht hat. Natürlich spielen andere Gründe auch eine gewisse Rolle, aber ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht und aufgrund meinen Vorstellungen vom Leben und da mir selbst bewusst ist, wie viel ich aushalten kann, habe ich diese Entscheidung für mich selbst so getroffen.

    𝓦𝓲𝓽𝓱 𝔂𝓸𝓾,

    ──────⊱✿⊰──────

    𝓘 𝓯𝓮𝓮𝓵 𝓹𝓮𝓪𝓬𝓮.


  • meine Mutter dann heulend sich darum kümmerte und dabei jammerte "Das kann doch jetzt wieder nicht wahr sein ich kann nicht mehr".

    Uh, solche Zusammenbrüche kenne ich auch. Ich denke (hoffe), es kommt nicht zu oft vor, aber so ein Mama-Stresslevel hat es schon in sich. Auch bei geplanten Kindern...

    Fühle, in diesem Stadium bin ich seit knapp einem Jahr und war auch schon mal kurz davor meine Sachen zu packen und einfach mal ne Woche allein Urlaub zu machen :sweatdrop:


    @topic: Ich habe demnach Kinder. Bis ich meinen Mann vor 12 Jahren kennengelernt hab, war ich immer fest davon überzeugt, dass ich keine möchte und ich halte mich selbst auch für so ziemlich die schlechteste Mutter auf dem Planeten; okay nicht ganz, meine Kinder müssen weder hungern noch frieren, aber hier herrscht schon ein recht rauer Umgangston manchmal.

    Rückblicken war es keine schlaue Idee, aber na ja, nun muss ich damit leben und hoffe, dass sie irgendwann aus der bratzigen Phase raus sind und mal ihre Empathie irgendwo finden - ich geh momentan aber auch echt auf dem Zahnfleisch was das angeht und kompensiere alles, was geht, was mir irgendwie Linderung/Entspannung schafft; da bin ich also auch mega egoistisch, weil ich meine Freizeit hart verteidige. Man muss nicht 24/7 für ein Kind in einem bestimmten Alter da sein, das kann sich auch mal gut selber beschäftigen; das muss es sogar lernen.

    Inzwischen weiß ich auch, wenn ich damals nur ein Kind bekommen hätte, dann wäre es wohl ein Einzelkind geblieben :sweatdrop: Meinen Respekt an die ganzen Muttis mit 3+ Kindern, meine Nerven würden kein weiteres Kind mehr verkraften :ninja: