Ich persönlich bin da ziemlich zwiegespalten was einen sozialen Pflichtdienst anbelangt. Meine Befürchtung wäre das diese Leute dann als billige Hilfskräfte eingesetzt werden, um Lücken in Sozial- und Pflegeeinrichtungen zu füllen und das sollte für mich auf gar keinen Fall geschehen.
Grundsätzlich finde ich es nicht schlecht, wenn jüngere Menschen in dem Bereich Erfahrungen sammeln. Nach meinem FSJ in einem Krankenhaus hab ich etwa den Pflegeberuf mit ganz anderen Augen gesehen. Wie es dort zugeht kann man so am besten nachvollziehen und nachempfinden (auch wenn es mittlerweile die eine oder andere Reportage in diesem Bereich gibt). Dazu sollte man die Leute aber nicht zwingen. Ansonsten hätte das je nach Einsatzort was von einer Art "Strafarbeit" und das für nur ein besseres Taschengeld im Monat, welches bestenfalls je nach Träger etwas geringer ist als der Verdienst bei einem Minijob.
Für mich persönlich war meine FSJ-Zeit eine durchaus lehrreiche Erfahrung. Vor allem hab ich da gelernt mit anderen Menschen gut umzugehen und mit ihnen zu sprechen. Das fiel mir als damals eher schüchterne und introvertierte Person öfters schwer. Mittlerweile hat sich so meine Schüchternheit deutlich gelegt und ich kann besser auf Menschen zugehen, auch wenn ich weiterhin vom Typ her mehr introvertiert bin.
Um aus diesem Jahr wirklich was mitnehmen zu können muss man aber auch bereit dafür sein und das wollen. Bei einem Pflichtdienst hab ich da so meine Zweifel, ob das bei allen der Fall sein würde. Diejenigen die dazu bereit sind würden ohnehin ein FSJ machen oder wären dem zumindest nicht abgeneigt. Es ist wie ich finde immer besser die Leute davon zu überzeugen so etwas zu machen. Das ist natürlich deutlich schwieriger als sie einfach dazu zu verpflichten.