Ich finde auch gar nicht, dass man die Menschen zwangsweise vom Fleischkonsum komplett weg bekommen muss.
Gerade in Deutschland würde es schon viel ausmachen, wenn die Leute zum Beispiel nicht 3x am Tag Fleisch essen würden, sondern es auf maximal 1x pro Tag reduzieren würden, bzw. vielleicht sogar auf 1x alle paar Tage.
Weiterhin ist der Trend zum Billigfleisch in Deutschland echt übel. Einfach mal weniger Fleisch, aber dafür vom Metzger oder Bauernhof in der Nähe kaufen würde auch schon eine Menge verändern.
Genau so isses.
Insbesondere das Billigfleisch ist ein Problem, da kann dann auf der Verpackung gerne auch Bio stehen, macht keinen Unterschied, außer evtl geringfügig im Preis.
Es gibt nichts besseres als gutes Fleisch frisch vom Metzger. Das kostet natürlich deutlich mehr, das doppelte oder gar dreifache der Vergleichsmenge in abgepackt, dafür bekommt man aber eben auch eine deutlich bessere Qualität und auch geschmacklich liegen da Welten zwischen.
Ich hab es vor kurzem mit Gulasch getestet. Vor einigen Wochen mit abgepacktem Gulasch halb und halb, letzte Woche mit dem Gulasch vom Metzger. Letzteres war dreimal teurer, aber es gab auch einen himmeweiten Unterschied. Zubereitet wurde alles jeweils mit dem exakt gleichen Rezept, mit den Exakt gleichen Mengen und mit den exakt gleichen Beilagen. Das abgepackt Fleisch wurde zäh und ledrig, Rind und Schwein schmeckten einheitlich und die Stücke sind zu kleinen Würfelchen geschrumpft. Beim Metzgerfleisch ein ganz anderes Ergebnis. Sehr zart, zergeht auf der Zunge, geschmacklich ein Genuss. Vor allem aber hatte ich zwei Tage was davon...und hätte ich nicht am Abend nochmal zugeschlagen, wäre auch am dritten Tag noch ein guter Teller übrig gewesen.
Ein weiterer Vorteil wenn man sich das Fleisch beim Metzger holt, man bekommt die Menge die man benötigt. Ich möchte zum Frühstück zwei Scheiben Salami, dann kaufe ich diese zwei Scheiben. Ich brauche für ein Rezept 750g Geschnetzeltes, dann kaufe ich diese 750g. Abgepackt gibt es nur feste Mengen. 10 statt zwei Scheiben Salami, 500g bzw 1000g Geschnetzeltes. Man hat also zwangsläufig zu viel und oftmals wird dieses zu viel gar nicht verbraucht, sondern weggeschmissen, insbesondere Aufschnitt.
Es wid also vieles hergestellt um es anschliessend wegzuwerfen. Würde jeder Bürger des Landes wirklich nur noch das kaufen was er auch wirklich essen wird, wäre in Sachen Massentierhaltung und Umweltschutz schon vieles getan. Dazu kommt natürlich noch der Verpackungswahn. Es ist ja bekanntlich alles in reichlich Plastik verpackt. Beim Metzger oder an der Fleischtheke im Supermarkt kann man auch zunehmend seine Tupperdose mitbringen. Und selbst wenn das bei einigen noch nicht geht, es fällt trotzdem ein vielfaches weniger Plastikmüll an.
Ich für meinen Teile werde nicht auf Fleisch verzichten. Auch wenn ich es sicherlich könnte, ich möchte schlichtweg nicht. Aber ich setze seit einiger Zeit nun vermehrt auf mehr Abwechslung. So gibt es bei mir nun im Schnitt einen Tag in der Woche (nur) Salat, zwei weitere Tage vegetarisch. Fleisch und Fisch kommen an den vier anderen Tagen auf den Tisch, aber nicht mehr so viel und fast nur noch vom Metzger, selten von der Fleischtheke und ganz selten abgepackt. Hähnchenbrust ist bei mir eigentlich das Einzige was ich noch abgepackt kaufe, da es an unserer Fleischtheke und auch beim Metzger irgendwie nie Hähnchebrust gibt, stattdessen Putenbrust, welche mir aber nicht schmeckt (da wird dann auch gerne Pute als Huhn verkauft....)