Oh, ich glaube, ich mach mich mal so richtig unbeliebt.
Was ich immer wieder gerne kritisiere ist die Regelung des Arbeitslosengeldes. Es ist einfach VIEL. ZU. WENIG.
Nein, ich möchte nicht, das Arbeitslose jeden Monat 2000€ zu freien Verfügung haben, aber wenn man, insbesondere jetzt in Zeiten der Inflation, mit gerade mal 300-400€ auskommen muss empfinde ich das schon als nicht mehr Menschenwürdig.
Und das Strom nicht wirklich bezahlt wird und einem hingerotzt wird "Naja hier, sind doch im Regelsatz ungefähr 40€ dafür angerechnet" finde ich heutzutage absolut unverständlich. (und im ernst, keiner bezahlt so wenig) Dabei ist Strom heutzutage ein unverzichtbares Gut. Man braucht ihn zum kochen, für den Kühlschrank, für Licht, für die Waschmaschine, fürs Telefon zum aufladen (und Telefon ist ja auch unverzichtbar, wie ruft man sich sonst im Notfall nen Krankenwagen oder die Polizei/Feuerwehr?). Aber nein, Papa Staat sagt "Ist uns doch Latte, sieh halt zu, wo du das Geld herbekommst".
Natürlich sollten Arbeitslose motiviert werden, sich einen Job zu suchen und natürlich sollte es sich primär auf Lebensnotwendig beschränken (mit vielleicht nem kleinen Betrag für Freizeit/Kultur, denn das ist auch sehr wichtig), aber so wie es aktuell berechnet ist, reicht es hinten und vorne nicht, auch nicht mit jeden Cent dreimal umdrehen. Man sollte zumindest ein menschenwürdiges Leben damit führen können, kann man aber nicht und das muss ich leider sehr bemängeln, ob wenn ich sehr dankbar bin, dass es ALG überhaupt gibt, aber so wie es aktuell ist, wirkt es wie ein hingerotztes Trostpflaster so von wegen "Naja hier, damit du zumindest nicht krepierst oder unter der Brücke pennen musst".
Und ich finde, man darf und sollte das an Deutschland bemängeln. Denn ja, es ist schön, dass es so ein Unterstützungssystem gibt, aber es ist inakzeptabel, dass dieses so halbherzig betrieben wird.
Leute für Arbeit motivieren sollte man lieber anders. Indem man das Übel an der Wurzel packt und die Arbeitswelt einfach endlich mal anfängt zu ändern, denn die Arbeitswelt ist auch etwas, dass ich an Deutschland sehr bemängeln muss. Bei der Jobsuche wird man auf Noten und Lebenslauf reduziert, im schlimmsten Falle (und das habe ich leider SEHR oft erlebt) sogar auf das Erscheinungsbild. Viele Menschen arbeiten viel zu lange mit über 8 Stunden täglich (selbst 8 Stunden empfinde ich, angesichts der Tatsache, dass der Mensch nur 6 Stunden Leistungsfähig ist, zu viel) und viele Jobs sind absolut menschenverachtend mit schlechten Konditionen und so weiter. Würde man daran was ändern, gäbe es mit Sicherheit viel weniger "ich hab kein Bock" Menschen. Denn ganz ehrlich? Ich kann diese Menschen verstehen.
TL;DR
Ich find die Handhabung des ALG nicht gut und die Arbeitswelt hat sehr viel Verbesserungsbedarf.