Wie nachtragend seid ihr?

  • Joa, Die Frage steht ja im Thread-Titel. Wie ist es bei euch? Seid ihr sehr nachtragend? Könnt ihr schnell verzeihen? Nehmt ihr eventuell sogar anderen kaum etwas krum? Erzählt mal.


    Bei mir ist es so, dass ich extrem nachtragend bin. Wenn man nur ein einziges Mal scheiße zu mir ist, hat man bei mir ab dann auf ewig verschissen. Gemerkt hab ich das erst vor ein paar Tagen wieder, als ich in einem anderen Forum (also nicht hier), für ein einfaches "ich mag etwas nicht" massiv beschimpft wurde. Da hätte sich die Person sogar entschuldigen können, ich hätte das nicht verziehen und für mich bleibt es immer die Person, die mir irgendwann grundlos und unüberlegt extrem blöd kam.

    Ausnahmen mache ich nur, wenn etwas unbeabsichtigt war und derjenige mich gar nicht beleidigen/verletzen wollte und sich dann entschuldigt mit einer Erklärung. Genauso kann ich es verzeihen, wenn mir jemand ehrliche, aber harte Kritik gibt, sofern sie eben konstruktiv ist und ohne Beleidigungen. In noch einem anderen Forum wurde ich vor X Jahren auch mal ziemlich beleidigt und auch wenn ich heute wieder "normal" mit den Personen dort interagiere, habe ich das nicht vergessen und reiße mich quasi nur zusammen, wie es sich eben gehört, auch wenn ich diese Personen jetzt eben nicht leiden kann.

    Ich nehme Menschen halt auch schnell etwas krum, wenn ich weiß, dass es eben Absicht war. Wenn es ein Versehen war, dann nehme ich das gar nicht krum.


    Also joa, ich bin da quasi wie ein Elefant, ich merke mir solche Sachen wirklich.. viele Jahre. Egal ob im Internet oder im realen Leben.




    Sollte es btw so ein Thema oder ein ähnliches geben, dann einfach den Beitrag dahin verschieben, ich hab zumindest keines gefunden. Und wenn das Thema unangemessen ist oder so, einfach löschen.

  • Hmm...schwierig zu beantworten.

    Ich denke, wenn jemand bei mir richtig "verkackt" hat, ist es für denjenigen sehr, sehr schwierig, wieder da raus zu kommen. Ich denke, dass die Person schon durchaus wieder in einen Bereich von "Ich dulde dich in der Nähe" gelangen kann, aber die vielleicht davor vorhandene Sympathie ist dann einfach futsch.

    Obwohl es schon schwierig ist, so richtig bei mir zu "verkacken". Da muss die Person schon ein sehr großes Sympathie-Level bei mir gehabt haben und dann etwas richtig mieses gemacht haben. Spontan würde mir da einfallen, wenn derjenige gegen Werte & Normen, die für mich absolut sind, beleidigend vorgeht und sie nicht akzeptiert. Jeder hat das Recht auf seine Meinung, ausnahmslos, aber man sollte die eines Anderen nicht vehement ablehnen. Diskutieren ist eine Sache, aber das alles in einen akzeptablen Bereich.

    Wenn ich jetzt daran denke, ob und wie Freunde (welche sich vielleicht auf 2-3 beziehen) auf irgendeine Art und Weise bei mir durch sein könnten, dass ich nachtragend wäre, fällt mir nichts per se ein.

    Allgemein würde ich das bei mir dann auch nicht als nachtragend ansehen, sondern schlichtweg, dass ich das Interesse dann einfach an der Person verliere.

    Jedes Paradies hat Dornen und jede Tat hat ihren Preis.

  • Ich bin sehr nachtragend. Zumindest solange, bis sich die Person entschuldigt und ich auch den Eindruck bekomme, dass sie es ernst meint. Wer Mist baut, hat es auch auszubaden, egal, ob es erst gestern oder vor einem Monat war. Eigene Fehler einzugestehen erfordert viel Überwindung und ich denke daher, dass es erstrebenswert ist, Leute mit ihrer Scheiße solange zu konfrontieren, bis sie ihren Stolz schlucken und genau das machen. Am Ende haben beide Seiten was davon. Ich bin nicht mehr angepisst und das Gegenüber hat einen wichtigen Schritt getan, um ein Mensch zu werden, der liebenswerter als vorher ist. Win-Win.

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    "My brother will keep his promise. He possesses the wisdom, the allure, of a god - he is the most fearsome Empyrean of all."

  • Hm, kommt bei mir auf die Person und die Situation an. Hab schon Dinge erlebt, die ich nicht verzeihen kann, obwohl sie vielleicht per se nicht schlimm sind; aber auf eine bestimmte Weise haben sie mich getroffen und das kann ich nicht vergessen. Manchmal ist daran eine Freundschaft zerbrochen, manchmal angeknackst und konnte nicht mehr zum alten Verhältnis gekittet werden; aber dazu gehören ja zwei, lag also nicht nur daran, dass ich nicht verzeihen könnte.

    Ich versuche Dinge nicht so an mich ran zu lassen und erzähle bestimmte Sachen auch nur auserwählten Personen, damit ich nicht verletzt werden kann. Mein Vertrauen in Menschen wurde mir schon zum Verhängnis und ist seitdem etwas geschädigt. Gerade im realen Leben beziehe ich dann auch gerne mal was auf mich, was vielleicht nicht ganz so gemeint war. Im Internet ist eh alles anders; ohne Smileys ist man ja quasi aufgeschmissen, wenn man die Person gegenüber nicht einschätzen kann oder gar kennt. Da kann es dann schon mal zu Missverständnissen kommen :wacko:

    Ansonsten versuche ich erst gar nicht in die Bedrängnis zu kommen, dass ich was nachtragen müsste. Wenn das "Vergehen" kleiner war, oder mir die Person sehr am Herzen liegt kann ich aber auch viel verzeihen :lovex:

  • Eigentlich bin ich nicht wirklich nachtragend. In ersten Momenten der Wut oder des "verletzt seins", dann brauche ich natürlich erst eine Weile bis es mir dann wieder besser geht und ich das Gespräch suchen kann. Meistens sind es halt einfach nur dumme Missverständnisse oder 'ne blöde Situation. Ich habe viel Verständnis für meine Mitmenschen und vor allem eben für Freunde und kann leicht Vergeben. Wenn es wirklich schlimm ist, dann kann ich aber auch knallhart und radikal sein und "lösche" diese Menschen einfach aus meinem Leben. Im Internet ist es dann blockieren oder im echten Leben komplette Ignoranz. In den Fällen bin ich dann auch einfach extrem stur und selbst wenn ich irgendwann drüber hinweg wäre würde ich aus Sturheit nie wieder etwas mit diesen Menschen zutun haben wollen. ^^


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  • Kommt immer darauf an, was vorgefallen ist. Würde im Generellen aber schon sagen, dass ich etwas nachtragend bin; aber selten so, dass ich das der Person dann permanent vorwerfe, sondern eher so in mich rein. Hält oft auch nur ein paar Tage an, aber gibt z. B. eine Person, der trag ich auch 10 Jahre später noch bestimmte Dinge nach, das weiß die Person auch. :heyho:

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  • Nachtragend im eigentlichen Wortsinn eher wenig. Denn mein eigenes, inneres Wohlbefinden ist mir wichtiger, als zB mein verletztes Ego (ewig) in irgendwelchen Worten oder Taten anderer Menschen zu suhlen und mich daran emotional hochzuziehen. Da würde ich mich wohl früher oder später vor mir selbst ekeln.


    Also innerlich verzeihe ich vieles und viel. Aber, ich habe meine Prinzipien. Und je nachdem was oder warum etwas vorgefallen ist, sind gewisse Personen für mich dann quasi wie Luft. Weil sich jegliche Interaktion mMn nicht (mehr) lohnt. Da nützen auch irgendwelche Entschuldigungen nichts, da meist eh ersichtlich ist, dass diese nicht ernst gemeint sind (wenn zB eine Begründung fehlt, warum es denn überhaupt dazu gekommen ist dass XY gesagt/getan wurde), sondern nur dahergesagt werden, weil die Person irgendwas von mir will - und sei es bloß Aufmerksamkeit.


    Es gibt genug Menschen auf der Welt. Meist lohnt es sich mehr, einfach weiterzugehen und nicht krampfhaft wieder einen auf 'heile Welt' zu machen.

  • Wohl so, wies den Meisten hier geht; Menschliche Fehler, Missverständnisse, aufm falschen Fuss erwischt, schlechter Tag - was solls. Da fällt mir Vergeben und Vergessen auch nicht schwer. Auf der anderen Seite gibts aber natürlich auch Sachen, die ein gewisses Licht auf einen Charakter eines Menschen fallen lassen, und wenn mir gar nicht gefällt was ich dann sehen muss, dann muss auch ich keinesfalls mehr mit jedem gut Freund sein, oder mich für meine Naivität insgeheim verspotten lassen.

    Wohin gegen ich ein offenes Wort in einem Streit mit mir schon verkrafte und auch respektiere. Mag mir vielleicht im ersten Moment nicht immer gefallen, regt mich aber auch zum Nachdenken über meine eigenen Ansichten an. Offenheit, nicht zu verwechseln mit Taktlosigkeit, schätze ich weit höher als faulen Frieden.

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  • Naja, es ging mir schon weniger um ein paar Fehltritte, ein paar falsche Entscheidungen oder Jugendsünden. Es beruhte mehr auf persönlichen Erfahrungen mit Skrupellosigkeit, Habgier oder Sadismus, und dass - natürlich nur in meinen Augen die sicher auch oft einen düsteren Blick auf die Welt haben als ihr oder mir selbst gut täten - sich sowas ab einem gewissen Grad nicht mehr auswächst, sondern manchmal nur perfider wird.

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  • Ich bin schon überzeugt, dass Umstände Menschen verändern können. Zum Besseren genauso wie zum Schlechteren. Aber so einschneidend und folgerichtig Ereignisse eintreffen müssten um einen in seinen Ansichten gefestigten Menschen aus der Bahn und über die Kante zu stossen, so speziell und zugeschnitten müsste in meinen Augen eine Katharsis sein um gewissen (wenn im Gesamten betrachtet letztendlich doch Wenigen) Menschen den Spiegel vorzuhalten.


    Und ja, es ist sicher auch keine Stärke so zu denken, aber bis es bei manchen Menschen soweit ist stehe ich ihnen nicht zur Seite. Sondern Gegenüber.

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  • Kommt auf die Person an und vor allem was vorgefallen ist. So würde ich sagen das ich nicht sehr nachtragend bin.
    Wenn es jetzt was schwerliegendes ist und die Person liegt mir nicht nahe, kann es durchaus der Fall sein das sie bei mir unten durch ist.
    Oder aber ich verzeihe aber vergesse nicht, bin dann auch dickköpfig.


    Hatte man vor Jahren einen Fall in der Familie und da habe ich auch über ein halbes Jahr kein Wort mit der Person geredet (wir sahen uns fast täglich).
    Besagte Person kam dann auf mich zu und Kontakt ist wieder da. Wäre aber jetzt nicht von mir aus auf sie zu gegangen.

    Wie gesagt kommt auf die Person an und was diese getan hat.

  • Denke, so ein fehlerfreies Individuum gibt es nicht.

    Ein Mensch mit Reife, Empathie, Selbstreflexion erkennt, dass sein/ihr Verhalten falsch war und lernt daraus.

    Natürlich gibts auch Fälle, die nicht daraus lernen. Die denke ich, sind jedoch sehr, sehr selten.


    Das ist sogar absolut unmöglich, dass es einen Menschen gibt, der nie einen Fehler gemacht hätte.

    Und stimme dir zu, jemand mit den genannten Eigenschaften kann sein eigenes Fehlverhalten erkennen, darüber reflektieren und sich bessern. Leider gibt es meiner Erfahrung nach zu viele, denen eben diese Eigenschaften fehlen. Oder zumindest eben noch fehlen. Kann natürlich sein, dass sich sowas noch ändert. Vielleicht habe ich bisher aber auch nur unglücklicherweise immer die falschen getroffen. Ich treffe jedenfalls selten Menschen, die das können, sich einen Fehler eingestehen, sich entschuldigen und/oder sich bessern.


    Aber bei mir ist es eben so, dass ich nicht vergessen kann und wenn da erstmal was vorgefallen ist, kann ich keine Sympathie mehr entwickeln. Für mich ist das das, was "nachtragend sein" bedeutet.

  • Zitat von SeiraButterfly

    Aber bei mir ist es eben so, dass ich nicht vergessen kann und wenn da erstmal was vorgefallen ist, kann ich keine Sympathie mehr entwickeln. Für mich ist das das, was "nachtragend sein" bedeutet.

    same same :D


    Mir fällt es auch sehr schwer. Je stärker die Enttäuschung oder Wut, desto unrealistischer ist es, dass ich verzeihen kann.


    Würde mich daher auch als eher nachtragend bezeichnen. Ist aber keine tolle Eigenschaft, es macht einem das Leben nur schwerer.

  • Ich schätze schon, dass man mit manchen Menschen anders umginge, hätte man keinerlei Erinnerung an sie. Ich glaube zwar eher nicht, dass man dadurch in der Regel plötzlich auch einen ganz anderen Draht zu ihnen hätte - manches würde sich wohl einfach nur bitter wiederholen. (So wies bei ner Bärenfalle egal ist von welcher Seite du dich näherst - tritt drauf und du bist das Bein los)


    Aber wenn ich so drüber nachdenke; Man behandelt sie anders als Fremde, weil man ihnen etwas nachträgt... Sehr wahrscheinlich bin ich deshalb genau genommen auch sehr viel nachtragender als gedacht.

    Schade. Denn wies Seneca mal sagte denke ich das er schon recht haben würde; Eine der kostbarsten Eigenschaft ist das Vergessen des Gemeinen. Wer sie nicht besitzt trägt alle Taschen voller Steine :/

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    Einmal editiert, zuletzt von Haggard ()

  • Ich stimme @Aloy actually sehr zu.

    Ich finde, wenn eine Person wirklich etwas ganz, ganz Schlimmes getan hat, dann ist es meiner Meinung nicht wirklich nachtragend. Natürlich kommt es immer auf die Situation an, denn wir alle verstehen unter "schlimmen und unverzeihlichen" Dingen etwas ganz anderes, aber irgendwo muss es auch eine klare Grenze geben. Bis hier hin und nicht weiter.

    Eine der kostbarsten Eigenschaft ist das Vergessen des Gemeinen. Wer sie nicht besitzt trägt alle Taschen voller Steine :/

    Diese Eigenschaft des Vergessens klingt etwas komisch in meinen Ohren, denn wenn wir alles vergessen würden, dann wären unsere Entscheidungen und Taten, sowie die unserer Mitmenschen kompletter Nonsens und jeder könnte einfach das machen worauf man gerade Lust hat. Man könnte immer wieder schlimme Verhaltensweisen an den Tag legen und "schlimme" Dinge tun, die andere verletzen.


    An dieser Stelle möchte ich einfach sagen, dass es meiner Meinung nach möglich ist einer Person zu Verzeihen, aber trotzdem nichts mehr mit ihnen zutun haben zu wollen.


    Wenn man bei mir verkackt, dann muss diese Person auf kurz oder lang mit den Konsequenzen leben. Mein Leben ist vielleicht viel zu kurz, um meine Zeit mit bestimmten Menschen zu verschwenden. Natürlich kann man sich auch ändern, klaro, aber auch eine Veränderung kommt nicht ohne weiterführende Bedingungen oder Konsequenzen einher, die man eben zieht.


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  • Man kann allerdings auch von "kleineren Sachen" super enttäuscht oder so sein, die nicht irgendwie gleich was mit Misshandlungen oder sonstigen schlimmen Dingen zutun haben müssen, daher kann die eine Aussage von Hatake sehr wohl noch einfach nachtragend sein.


    Aber so die Fähigkeit, manches zu vergessen, hätte ich manchmal auch gerne im Bezug auf nachtragend sein. Nachtragend sein ist für beide Parteien einfach nur ätzend. :peepoLeave:

    (Nein, damit meine ich nicht, schlimme Dinge zu vergessen. Sondern kleine Dinge, die auch einfach keine Relevanz mehr haben und mal passieren können und so.)

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  • Ich kann sehr nachtragend sein, wenn man mich (bewusst) verletzten will, emotional oder auch Körperlich. Es kommt darauf an, in wiefern die andere Person bewusst diesen Streit führt um dann einen wehzutun. Selbst erlebt, schwer enttäuscht gewesen von der Person inkl. das Herz gebrochen (war eine übele Aktion von dieser Person). Das ist jetzt auch gut und gerne 15 Jahre her.


    Heute sehe ich das ganz anders und würde wohl auch heute anderes auf so eine Sache reagieren. Mein Mantra ist: „lass diese Menschen nicht dein Leben beherrschen“. Jene haben es nicht verdient auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden.


    Menschen kommen und gehen in deinem Leben. Einige Schaden dir, andere helfen dir.

  • Ansich bin ich weniger nachtragend. Jeder hat mal nen schlechten Tag und sagt oder macht irgendetwas beleidigendes oder verletztendes. In vielen Fällen kommt das dann aus einer entsprechend schlechten Laune als Impulsreaktion raus, in anderen Fällen handelt es sich um einen Scherz der evtl. etwas unter der Gürtellinie war oder nicht so angekommen ist. In manchen Situationen kann sowas schon hart treffen. Wenn ich aber die Personen kenne und weiss, dass sie sonst nicht so reagieren würden, evtl auch merke das sie gerade nicht besonders gut drauf sind, dann sehe ich darüber hinweg. Selten bin ich mal längere Zeit angekratzt. In der Regel ist aber für mich spätestens nach ein paar Tagen wieder alles gut. Mein Schwager hatte es in der Vergangenheit gerne mal geschafft mich mit bestimmten Kommentaren zur Weisglut zu bringen.


    Was ich allerdings gar nicht haben kann sind permanente geziehlte Sticheleien oder Mobbing. Auch kann ich es nicht haben, wenn mir Leute mit ewig gleichen negativen Verhaltensweisen begegnen oder meine Gutmütigkeit ausnutzen und dann noch meckern wenn mal etwas länger dauert oder das Ergebnis nicht ihren Erwartungen entspricht. Einige meiner Kunden sind stellenweise so drauf. Solche Leute sind bei mir schnell unten durch und bleiben auch auf dieser Stufe. Ich gebe allerdings jedem ein / zwei Chancen mir Besserung zu beweisen - zumal ich ja bei einmaligen Situationen durchaus auch mal was falsch aufgeschnappt haben könnte.

    Wenn sich aber bestimmte Verhaltensweisen oder Handlungen fortsetzen und sich entsprechende Muster abzeichnen sind die Leute dauerhaft unten durch. Da bin ich dann auch sehr nachtragend und vergesse nicht. Solchen Leuten gehe ich dann aus dem Weg und habe auch keinerlei Interesse an weiteren Interaktionen - oder, z.B. im Falle meiner "Kunden", setze sie vor die Tür und bediene sie nicht weiter.

  • Eine der kostbarsten Eigenschaft ist das Vergessen des Gemeinen. Wer sie nicht besitzt trägt alle Taschen voller Steine :/

    Hm, finde das Vergessen schwierig. Oft machen uns auch die schlechten Sachen gerade zu dem Menschen, der wir jetzt sind. Wäre ich damals in der Schule nicht gemobbt worden, wer weiß, ob ich heute so ein extremes Selbstbewusstsein hätte? Wenn immer alle nett gewesen wären und ich nur Komplimente bekommen hätte, könnte ich dann heute so gut wegstecken, wenn mich einer beleidigt? Vermutlich nicht.

    Und man lernt eben auch aus diesen Sachen. Wenn ich jemandem vertraue und er nutzt das aus und ich vergesse das, dann vertrau ich dem das nächste mal wieder. Ist halt auch nicht gut.


    Glaub das wichtige ist eben, dass man sich nicht zu sehr dran aufhängt, aber es eben im Gedächtnis behält. Ich muss zb auch nicht ewig dran denken, wie sehr ich meiner Cousine ihr Verhalten in der Vergangenheit nachtrage, aber wenn ich sie sehe, weiß ich, dass ich sie auf Distanz halte, es nur beim Hallo und Tschüss belasse und fertig. Denn ich weiß ja was passiert, wenn ich irgendwas von mir erzählen würde. Aber solang ich sie nicht sehe, denke ich auch nicht über sie nach. Wozu auch? Bringt ja nix. Und wenn ich für mich ne Lösung habe, wie ich dann mit gewissen Personen umgehe, ist es auch nicht mehr schwer oder belastend. Finde ich zumindest.