Nachbarn im Treppenhaus

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  • Heyho, wird mal wieder Zeit für einen sinnfreien Beitrag, wo jedoch sicherlich einige schonmal gedacht haben "Joar, das kommt mir bekannt vor..". Und zwar ist es mir grade wieder aufgefallen, aber wie findet ihr das, wenn ihr Nachbarn im Treppenhaus antrefft? (Geht natürlich nur an die Leute, die in der Lage sind Nachbarn im Treppenhaus zu treffen logischerweise.)

    Kurzum: Ich hasse es regelrecht Nachbarn im Treppenhaus zu treffen. Mir ist das unfassbar unangenehm. Ich wohne in einem 3-Familienhaus und habe dadurch "nur" 2 Nachbarn, aber selbst die möchte ich bitte so wenig wie möglich sehen. Nicht, dass ich was gegen die hätte, die sind wirklich sehr nett und so, aber irgendwie ist es mir trotzdem unangenehm. Manchmal warte ich sogar solange, bis ich keine Geräusche mehr im Treppenhaus höre, um dann selbst runterzugehen (wohne ganz oben und muss dann einmal komplett durch das ganze Treppenhaus, alleine schon wegen dem Waschkeller). Mittlerweile warte ich auch schonmal bis mitten in der Nacht, um Dinge im Keller zu erledigen. Weiß auch gar nicht genau, was das ist, aber ich denke, ich finde einfach diese sozialen Gepflogenheiten, die dann von einem erwartet werden (alias mindestens grüßen) absolut nervig und im "Mega-Sonntag-Gammel-Look" will man ja auch nicht unbedingt jedem unter die Augen treten.

    Naja, lange Rede, kurzer Sinn: Geht es jemanden auch so? Oder ist euch das egal und ihr pflegt sogar ein freundschaftliches Verhältnis und seid froh, wenn ihr die seht?

    Jedes Paradies hat Dornen und jede Tat hat ihren Preis.

  • Ich habe in mehreren Wohnungen mit Treppenhäusern und potenziellem Narbarkontakt gewohnt, jetzt nicht mehr. Ich habe unterschiedliche Erfahrungen gemacht:


    Im Studentenwohnheim (Flurgemeinschaft) wars mir egal. "Hallo" (wenn überhaupt) und weitergehen. Hab da eh nur 7 Monate gewohnt.


    Dann in ner WG. Das war grauenvoll, weil wir da mit der älteren Nachbarin unter uns (und in Folge mit dem Vermieter) diverse Streitigkeiten hatten (vor allem das übliche: wir Studis sind zu laut, wenn wir über den Flur schleichen). Da habe ich nachhaltige Angst vor Geräuschen im Treppenhaus, Tür- und Telefonklingeln entwickelt. Da bin ich nur raus, wenn ich mir 110% sicher war, dass niemand im Treppenhaus ist.


    Danach in ein Einfamilienhaus. WG mit einem Mitbewohner im Obergeschoss, unten drunter die Vermieterin. Darauf habe ich mich nur eingelassen, weil ich halt sonst nix gefunden habe. Da bin ich Anfangs auch nicht gerne jemandem begegnet, aber die Vermieterin war so nett, dass sich meine Angst nach vielen Monaten langsam gelegt hat. Dann waren mir Begegnungen wieder egal.


    Danach bin ich noch 3 mal umgezogen. Flurgemeinschaft, 6-Parteien-Haus und jetzt Doppelhaushälfte, wo ich Nachbarn noch in der Tiefgarage oder am Gartenzaun begegnen kann.


    Im 6-Parteien-Haus bin ich den Nachbarn neben uns eigentlich sogar ganz gerne begegnet, besonders als unser erstes Kind da war, da die schon zwei Kinder hatten. Kinder verbinden :D

    Wenn wir also müde und erschöpft die Treppe hochgeschlappt sind und dann 3 Worte Zuspruch kamen "Das wird besser", hat mich das tatsächlich aufgebaut.


    Und jetzt begegne ich den Nachbarn im Garten wirklich gerne, weil sich da durchaus oft spontane Grillgelegenheiten ergeben oder die Kinder (es hat sehr viele Kinder hier) eben zusammen spielen. Aber im Garten sitzen und Quatschen kann man schwer mit ner Begegnung im Treppenhaus vergleichen :D

    Thou shalt not follow the NULL pointer, for chaos and madness await thee at its end.

    (aus: "The Ten Commandments for C Programmers" von Henry Spencer)

  • Als ich klein war, haben wir ganz oben in einem Neubau (Plattenbau) gewohnt. Zu den anderen Parteien hatten wir mehr oder weniger guten Kontakt. Angst denen Hallo zu sagen, hatte ich nie. Es gehörte sich zu der Zeit eh, dass man die Leute im Ort grüßt. Ganz egal, ob Treppenhaus, Garten, oder auf dem Weg zum Supermarkt.


    Als ich dann älter war und in WGs oder allein in der Stadt gelebt hab, hab ich ehrlich gesagt kaum Nachbarn im Treppenhaus angetroffen. Und wenn, gehörte es sich für mich einfach, wenigstens kurz "Moin" zu sagen. Viel schlimmer fand ich Nachbarn allgemein, wenn man sie in der eigenen Wohnung gehört hat. Das es mal eins lauter wird, vollkommen ok. Hatte aber mal Nachbarn mit Kleinkindern, die mitten in der Nacht Schreikrämpfe bekommen haben oder auch tagsüber super laut waren, die Eltern aber gefühlt nichts unternommen haben. Teilweise eher gegen angeschrien haben, dass das Kind doch endlich ruhig sein soll. DAS war viel nerviger als im Treppenhaus kurz wem Hallo sagen. Waren allerdings Bewohner des Nachbarhauses. Hab die nie Angesicht zu Angesicht gesehen.


    Derzeit lebe ich in einem 4-Parteien Haus und habe das Glück, dass 2 der anderen Parteien gute Freunde sind, und die 3. gute Bekannte. Da passiert es eher, dass man sich im Hausflur verquatscht und immer mehr Leute dazukommen. :D

    Time waits for no one. ~

    Track the past, order the present and design the future.

  • Das klingt allerdings ziemlich cool.

    Ist es auch. (:


    Aber die Freunde waren bereits vor dem Einzug in das Haus Freunde. Sie wurden nicht von Noname-Nachbarn zu Freunden. Das stelle ich mir über ein Mehrfamilienhaus, wo man sich nur im Treppenhaus sieht, schwer vor. Da muss man schon der Typ Mensch für sein. Bei Reihen- oder Einzelhäusern nebeneinander mag das besser gehen. Ähnlich wie bei Eclipse mal fix übern Gartenzaun quatschen.

    Time waits for no one. ~

    Track the past, order the present and design the future.

  • In meiner aktuellen Wohnung habe ich keinerlei Probleme mit meinen Nachbarn und lande auch ab und an mal in einem Gespräch mit diesen.

    Ich habe auch das Gefühl, dass die Dame, welche ganz unten wohnt, gerne mehr davon hätte. Da sie mich schon mehrfach zum Kaffeetrinken eingeladen hat. Darauf habe ich dann aber auch keine Lust.


    In meiner vorherigen Wohnung hatte ich einen Opa, von dem ich mit der Zeit sehr genervt war. Da dieser, der Taubheit geschuldet, immer extrem laut TV geschaut hat. Oder aber den Skypecall seines Sohnes ewig nicht hörte. Da fiel es mir schwer zu grüßen oder zu quatschen. Habe es natürlich trotzdem gemacht, das gehört sich einfach und ihm sogar bei seinen Technikproblemen geholfen.


    Bei meiner ersten Wohnung aber war zunächst alles gut ... bis meine Untermieter meinten, mir das Leben schwer machen zu müssen.

    Die habe ich dann auch nicht mehr gegrüßt... und auch mal gewartet, bis sie sich aus dem Hausflur verziehen. Einfach, um einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen.

  • Ich bin da ganz bei dir. Wenn ich höre das die Nachbarn (wir wohnen in einem 4 Parteienhaus) Im Treppenhaus sind, oder auch die Putzkolonne, dann warte ich immer ab, bis die weg/fertig sind.

    Von der einen wurde ich, obwohl ich immer, wenn man sich begnete immer artig gegrüßt hab, die ersten 3 oder 4 Jahre auch nie gegrüßt. Keine Ahnung warum. Meinen Mann hat sie von Anfang an gegrüßt, nur mich nicht. Was natürlich nur auffiel, wenn ich ihr mal alleine im Treppenhaus begegnet bin, weil dann ja nichts von ihr kam. Mittlerweile grüßt sie allerdings auch mich. Keinen Plan was am Anfang mit der los war.

    Ansonsten muss ich sagen, dass es auch den hintergrund hat das unsere Nachbarn allesamt anscheinend hinter ihren Wohnungstüren in einem Douglasparalleluniversum oder so leben. Oder denen wurde nicht beigebracht das Pfft-Pfft bei Deo und Parfum in der Regel ausreicht und es nicht immer Pfft-Pfft-Pfft-Pfft-Pfft-Pfft-Pfft-Pfft-Pfft-Pfft-Pfft-Pfft-Pfft-Pfft-Pfft sein muss. Oder vielleicht übergießen sie auch alles inklusive sich selbst einfach mit Literweise Raumduft/Parfum, jedenfalls sind die "Düfte" die da bei offener Tür aus den Wohnungn kommen sowohl für mich als auch meinen Mann einfach zu viel. Ich reagiere auf sowas aber sowieso recht empfindlich, das ist dann noch ein Grund mehr die Nachbarn zu meiden.

    Und unser Treppenhaus ist natürlich, wie wahrscheinlich die meisten, relativ schmal. Ja man passt nebeneinander vorbei, aber mir persönlich ist dieser eine Milimeter Abstand der dann nur noch zum anderen da ist zu wenig. Das sind schließlich nur meine Nachbarn und nicht meine Freunde, ich mag da nicht auf Tuchfühlung gehen.

    Und wenn mal Pakete für die Nachbarn kommen, die ich dann mit meinem (sonst nicht bin ja nicht die Post des Hauses) mit annehme, dann stell ich die immer einfach auf unsere kleine Sitzbank im Flur. Häufig kommen die das nämlich sonst erst nach 20 Uhr abholen und ich finde einfach es gibt Dinge die gehören sich nicht, unter anderem nach 20 Uhr beim Nachbarn zu klingeln.

  • Ich wohn in 'nem Altbau mit 5 Stockwerken a 2 Parteien, also insgesamt können in einem Treppenhaus 10 Parteien wohnen. Da ist es leider nicht vermeidbar, jemals einen von denen anzutreffen, aber ich hasse das auch immer. besonders weil es hier die Etikette ist, dass man sich grüßt, wo ich mir halt immer denke "Warum soll ich die grüßen, ich kenn die doch gar nicht?".
    Hier wohnt eine, die blafft dich sofort an, wenn du nicht schnell genug grüßt, wo ich mir schon überlegt habe, wenn sie das nächste mal blafft, werde ich einfach mal was sagen, weil was soll denn das? Soll ich solchen Leuten etwa auch noch einen guten Tag wünschen?

    Unter mir wohnt leider auch so'n Drachen, mit dem ich schon das vergnügen hatte und die Geld von uns wollte, weil sie 'nen Wasserschaden hatte, der aber GsD nicht von uns verursacht wurde, sondern da war an der Wasserleitung was kaputt, womit ich nix am Hut habe.


    Ich warte auch wenns geht, falls jemand gerade auf dem Flur rumwuselt, bis die wieder weg sind. Wo ich nicht warte ist bei der Nachbarin gegenüber, da wohnt eine Ukrainerin mit Kind und die ist wirklich nett, die hat mich neulich sogar vorgelassen, als wir beide zur selben Zeit unsere Fahrräder aus dem Keller holen wollten und sie grüßt immer ganz lieb. Schon traurig, dass Leute, die nichtmal die Sprache gut sprechen und hier völlig fremd sind viel netter sind als unsere einheimischen Konsorten, besonders da die ja unsere Etiketten vielleicht nicht einmal kennen.. manchmal schäme ich mich echt im Namen aller Deutschen...


    Also ja, um es kurz zu machen: ich mags so generell auch nicht, aber wenn es nette Leute sind, dann gehts schon mal.

  • Ich mag es nicht, auf Nachbarn oder andere Hausbewohner zu treffen. Nun leben wir mittlerweile in einem Reihenhaus, da bleibt die Hausflur-Geschichte weg, aber ich gehöre zu den Leuten, die lieber drinnen warten, bis sie draußen keine Stimmen mehr hören und dann erst rausgehen. ^^

    ...better to be hated for who you are - than loved for who you are not...

  • Die Nachbarn bei uns, zumindest die, die ich bis jetzt gesehen habe, sind eigentlich alle soweit sehr nett und grüßen auch immer sehr lieb. Wenn ich Geräusche im Flur höre, warte ich trotzdem lieber bis diese verstummen, weil mir das irgendwie immer unangenehm ist Nachbarn zu begegnen, zudem bin ich überhaupt nicht gut darin Smalltalk zu führen. Bin dabei meistens ziemlich awkward, deswegen vermeide ich solche Situationen gerne mal.

    ⋆⋅☆⋅⋆


    𝐓𝐡𝐢𝐬 𝐰𝐨𝐫𝐥𝐝 𝐢𝐬 𝐦𝐞𝐫𝐜𝐢𝐥𝐞𝐬𝐬, 𝐚𝐧𝐝 𝐢𝐭'𝐬 𝐚𝐥𝐬𝐨 𝐯𝐞𝐫𝐲 𝐛𝐞𝐚𝐮𝐭𝐢𝐟𝐮𝐥.

    𝐌𝐢𝐤𝐚𝐬𝐚 𝐀𝐜𝐤𝐞𝐫𝐦𝐚𝐧 (進撃の巨人.)

  • Ja, mh, ich finde es kommt immer ein bisschen auf die Tagesform an. Es gibt Tage, an denen bin ich völlig kaputt oder psychisch nicht so gut drauf und dann möchte ich eigentlich nur fix in meine Wohnung flitzen. An anderen Tagen finde ich eine kurze Unterhaltung im Treppenhaus durchaus nett, vor allem, weil auch Freunde von mir eine Etage tiefer wohnen :kawai: Und es kommt stark darauf an, ob ich es gerade eilig hab, haha. Wenn ja, dann MOVE ! :muha:

    ~ Don't try to understand it. Feel it. ~ :lovex:

  • Venetos geht mir 1:1 genauso. Wohne mittlerweile zum Glück so, dass wir einen eigenen Haus- und Kellereingang haben, aber früher habe ich auch immer so gut es geht versucht die Nachbarn im Treppenhaus zu vermeiden.

    _______ Jack of all trades, master of none.

    m̵̡̛̜̭̻̪͔̜̞̲̳͉̫̮̹̬ͬ͋̓̌̐̀̓̿̀ͣ̅̿ͩ̚̚͘̕͢͢͜͟͡͝͝҉̡̨̨̡̪͉ͮͩͥ̋͘͢á̶̛̪̜̪̰͛̄̈̾͊̓ͧ̕͝ͅtr̟̟͆͠͡i̸̠͙̓҉̸̷̧̧̧̲̟͍͎͔͎̥̲̗̼̫̥̦̦͉̹̦̤͉̱̳͚͖͈͔̀͛̉͐ͦ̉ͦ̐̐ͧͥ̓ͭ̉ͩ͌͛̎̌̉̐ͮ̒̍́͑̀̿̅̐ͬ̏̀̚͘͢͟͢͟͝͠͠͡x̙͖̠̹̫̞̫͈̟̂̉ͩͧ̏̎ͮ͐͐ͩ̒ͪ̃̅͘͟ͅ--̞̾̉̃.̶̭̖ͫ͢-̧͞.̟-̻̑.͙̇-̣͍̬ͮ͜.͎̜͜-̤̭̈͐̐.̲-͐.̶̏-.̙̔̿̃̎-̲̈́ͤ͞.̇


    Yugi

  • Oh boy, da hab ich viel zu erzählen.

    Erste gemeinsame Wohnung mit meinem Freund, zwei Etagen, wir bekommen die mittlerste Wohnung, fünf Parteien insgesamt, über uns ein junger Typ, unter uns ein alter Mann, neben uns ein altes Rentner-Ehepaar, über denen ein Raum zum Wäsche aufhängen.

    Alles erstmal kein Problem (alle Nachbarn verstehen sich), bis der alte Mann unter uns nachdem wir ca. sechs Monate dort wohnten, ins Pflegeheim umzieht. Ist halt schon über neunzig. Die Wohnung wird frei und das alte Ehepaar neben uns zieht stattdessen dahin ein, weil sie dann keine Treppen mehr steigen müssen in den nächsten Jahren, ergibt Sinn. Sie haben zwanzig Jahre in der Wohnung neben uns gewohnt, und ich erwähne es nochmal, zwanzig Jahre war über denen nur der Wäscheraum, in dem man seine Wäsche aufhängt, daneben wiederum der junge Typ.


    Als sie dann nen Monat dort in der Wohnung des alten Mannes eingezogen waren, ging der Terror los: Mein Freund und ich waren angeblich die schlimmsten Nachbarn aller Zeiten, sind unglaublich laut, waschen nicht nicht die Wäsche wann und wie es sich gehört, lassen Fenster offen stehen, hätten keinen Abstand, würden wie Diebe durch unsere Wohnung schleichen und allgemein die armen Rentner quälen, wir seien schuld, dass die Rentner an gesundheitlichen Problemen leiden, diese hätten Herzkrankheiten, würden absichtlich alles versuchen, um die Rentner aus dem Haus zu ekeln.

    Meine Nachbarin ist eine richtige Hexe, sie ist unfreundlich, spioniert uns 24/7 nach, ruft ständig die Polizei, wenn uns ein Gegenstand runterfällt oder wir Wohnungsgeräusche machen, die es so gibt (Stuhlrücken, die Pfotengeräusche meines Hundes), wir werden ständig bei der Wohnungsgenossenschaft gemeldet, bekommen unzählige handgeschriebene Briefe mit Dingen, die wir angeblich tun und Drohungen. Sie stellt immer wieder Regeln auf, an die wir uns halten sollen, als würde ihr das Wohnhaus gehören, was nicht der Fall ist, sie lästert bei allen Nachbarn über uns ab und fängt uns dann ab, um uns Vorgaben zu machen und sagt dann schelmisch, dass uns jeder Nachbar hasst und wir besser ausziehen sollten, weil uns eh keiner mag. Wir sind ja frech, ungehobelt und Rentner-Hasser.


    Ich habe nach wie vor unglaublich Geduld mit dieser Frau. Wirklich. Ich hab mir angewöhnt, leise Schritte zu machen, um keine Gehgeräusche zu verursachen, mein Hund bellt nicht, an unseren Möbeln kleben Geräuschdämpfer, wir laden keine Leute mehr ein, wir haben uns nen flüsterleisen Staubsauger gekauft und halten uns in manchen Zimmern so wenig auf, wie möglich. Ich hab mein Leben nach meinen alten Nachbarn umgestellt und werde trotzdem ständig terrorisiert, durchs Treppenhaus angeschrien, provoziert und belästigt. Diese Frau hatte zwanzig Jahre niemanden über sich wohnen und war sich nichtmal wirklich bewusst, wie hellhörig unser Haus wirklich ist. Jetzt müssen wir mit den Konsequenzen leben, jede kleine Aktion abzuwägen, ob es das Geräusch wert ist. Habe früher sehr gerne Ring Fit gemacht, kann ich nicht mehr, muss dafür stattdessen zu der Mutter meines Freundes fahren, nur um dort Sport zu machen. Es ist den Lärm und die ewig anhaltende Diskussion einfach nicht wert.

    Unsere anderen Nachbarn, die uns angeblich so hassen, reden normal mit uns und grüßen uns freundlich, manche halten sogar gerne Smalltalk. Es nervt mich unheimlich, dass sie ständig in die Lästereien meiner alten Nachbarin mit reingezogen werden. Wir sind keine schlechten Menschen und ich bin dieses Verhalten langsam satt. Dank Mieterschutz können so viele Beschwerden bei der alten Nachbarin einfliegen, wie sie wollen, ich werde sie wohl erst los, wenn sie in nem Sarg rausgehievt wird. Was macht sie denn, wenn ich Kinder hätte? Meinen Kindern den Mund verbieten? Reicht schon, dass sie meinen Hund ständig die Schuld für alles gibt. Armes Tier. Mittlerweile ignoriere ich sie und lebe mein Leben weiter, höre auf keinerlei Drohungen und Forderungen mehr. Ich hab genauso viele Rechte wie jeder andere Bewohner auch. Dann starrt sie mich halt an, als sei ich der Teufel und lästert lautstark über mich ab, so dass ich das ja mitkriege. Und ich geh weiterhin über den Rasen vorm Haus, und treibe sie damit zur Weißglut. Man gönnt sich ja sonst nichts.



    Tl;dr: Meine alte Nachbarin unter mir ist ne Meckerziege, der ich lieber nicht begegnen möchte, jemals. Der Rest ist, wenn ich sie mal alle zwei Wochen antreffe, wirklich nett. Man grüßt sich und geht wieder seiner Wege. Mit dem jüngeren Typ neben uns reden wir gerne mal, weil er auch gerne zockt.

    Da ich aber sowieso sozial nicht gut eingestellt bin, vermeide ich meistens Kontakt und verlasse die Wohnung erst, wenn keiner mehr im Gang ist. Ich smalltalke nur, wenn es sein muss. Kann mir zumindest schöneres vorstellen. Kenne auch sonst kaum Leute in meiner Nachbarschaft, Zusammenhalt gibt's eher keinen, jeder lebt für sich.

  • Ryomou Das kommt mir sooo bekannt vor.

    Die ältere Frau unter uns hat zuvor auch Jahrzehnte unterm Dach gewohnt und dann halt Altbau Erdgeschoss.

    Bei uns kam dann leider dazu, dass der Vermieter auf ihrer Seite war und uns raus haben wollte, unser Hauptmieter hatte ein Alkoholproblem und die Miete irgendwann nicht mehr überwiesen und wir dann bald ne fristlose Kündigung, die so nicht wirksam war, Anwaltshickhack uswusw.

    Nicht zu wissen, wie lange man noch in der Bude bleiben kann, ohne Aussicht auf ne neue Bleibe, ist zermürbend.

    Ein gutes halbes Jahr hat der Terror gedauert. Ich hätte da nie einziehen dürfen.

    Thou shalt not follow the NULL pointer, for chaos and madness await thee at its end.

    (aus: "The Ten Commandments for C Programmers" von Henry Spencer)

  • Ich mag Nachbarn allgemein nicht. Habe einfach keine Lust, mit Menschen zu reden, wenn ich nicht möchte. Das führte jedoch nicht dazu, dass ich den Nachbarn im Treppenhaus ausgewichen bin. Blieb dann einfach bei einem einfachen "hallo". Allerdings lag mir sehr viel daran, umzuziehen, als meine Nachbarn doof wurden. Also eine gewisse Vermeidung war wohl auch bei mir vorhanden.

  • Was Nachbarn angeht, hab ich auch schon die ein oder andere Sorte gehabt. Als meine Familie, als ich 9 war, umgezogen ist, mochten uns aus irgendeinem Grund 2 ältere Nachbarn so gar nicht, das gab im Treppenhaus nur böse Blicke oder ich wurd' halt angeschnauzt, als ich Dinge, wie mit Straßenkreide was auf den Weg malen, machen wollte. Bin denen also so gut es geht aus dem Weg gegangen. Wurde als eine davon (glaube ich) verstorben war plötzlich besser, keine Ahnung was da los war.

    In diese Wohnung, die leider auch noch über uns war, ist dann eine kleine Familie eingezogen. Die waren... ebenfalls schwierig, ums nett zu sagen. Das Geschrei des Vaters hast du durchs ganze Haus gehört, und ab und zu mal die Tochter, wenn sie weinend die Treppe runter ist. Der Vater kam dann irgendwann auf die grandiose Idee, sich einen Hund zuzulegen. Einen Rottweiler. Der dann nicht erzogen wurde. Also durften sich die direkten Nachbarn fast jeden Tag das Gejaule des Hundes anhören, weil man ihm auch nie angewöhnt hat, alleine zu sein. Gassi gegangen ist mit dem Hund dann auch der damals maximal 12 jährige Sohn, der ihn so schon kaum halten konnte. Um die Familie, bis auf die Tochter, hab ich alleine schon aus Angst 'nen riesen Bogen gemacht, sonst hatte ich in dem Haus aber wenig Probleme damit, Nachbarschaft zu begegnen.


    In der momentanen Wohnung ist die Nachbarschaft (bis auf eine Person) aber eigentlich wirklich nett. Nur mit mir reden wollen sie nicht so wirklich, hab ich das Gefühl. Geht bei mir also eh nicht über ein "Hallo" hinaus. Im Treppenhaus meide ich sie eigentlich nur, wenn ich wie 5 Tage nicht geduscht aussehe oder die Kinder im Treppenhaus sind. Oh und den Nachbarn, der nach uns eingezogen ist und sich eigentlich ganz nett allen vorgestellt hat; nur war ich da echt awkward und ich möchte bis heute dafür im Boden versinken :feelsrainman:


    Aber wenn ich ein Paket für einen Nachbarn angenommen habe und ihm das vor die Wohnungstüre legen möchte hab ich immer bisschen Sorge, dass mir da jemand entgegen kommt, weil ich nicht alle Namen kenne und die, die ich kenne, kaum zuordnen kann. Wäre auch etwas einfacher, wären die Klingeln an der Haustüre geordnet oder die Leute hätten ihre Namen an den Klingeln der Wohnung...

    The world is indeed comic, but the joke is on mankind.

  • Ich reiße mich auch nicht darum, im Treppenhaus Nachbarn zu begegnen.

    Das war auch immer schon so und liegt nicht an den Nachbarn (obwohl es da auch Ausnahmen gab... Leute mit denen ich so wenig wie möglich zu tun haben wollte), sondern an mir.

    Ich bin manchmal ein wenig schüchtern...

  • Heyho, wird mal wieder Zeit für einen sinnfreien Beitrag, wo jedoch sicherlich einige schonmal gedacht haben "Joar, das kommt mir bekannt vor..". Und zwar ist es mir grade wieder aufgefallen, aber wie findet ihr das, wenn ihr Nachbarn im Treppenhaus antrefft? (Geht natürlich nur an die Leute, die in der Lage sind Nachbarn im Treppenhaus zu treffen logischerweise.)

    Kurzum: Ich hasse es regelrecht Nachbarn im Treppenhaus zu treffen. Mir ist das unfassbar unangenehm. Ich wohne in einem 3-Familienhaus und habe dadurch "nur" 2 Nachbarn, aber selbst die möchte ich bitte so wenig wie möglich sehen. Nicht, dass ich was gegen die hätte, die sind wirklich sehr nett und so, aber irgendwie ist es mir trotzdem unangenehm. Manchmal warte ich sogar solange, bis ich keine Geräusche mehr im Treppenhaus höre, um dann selbst runterzugehen (wohne ganz oben und muss dann einmal komplett durch das ganze Treppenhaus, alleine schon wegen dem Waschkeller). Mittlerweile warte ich auch schonmal bis mitten in der Nacht, um Dinge im Keller zu erledigen. Weiß auch gar nicht genau, was das ist, aber ich denke, ich finde einfach diese sozialen Gepflogenheiten, die dann von einem erwartet werden (alias mindestens grüßen) absolut nervig und im "Mega-Sonntag-Gammel-Look" will man ja auch nicht unbedingt jedem unter die Augen treten.Deshalb träume ich von einem eigenen Haus, in dem ich eine Terrassenüberdachung machen kann und meine Nachbarn nicht sehe

    Naja, lange Rede, kurzer Sinn: Geht es jemanden auch so? Oder ist euch das egal und ihr pflegt sogar ein freundschaftliches Verhältnis und seid froh, wenn ihr die seht?

    Also ehrlich gesagt, finde ich es ganz nett, meine Nachbarn zu treffen. Man tauscht ein paar Worte aus, erkundigt sich nach dem Befinden und so weiter. Es gibt einem das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Ich verstehe, dass es nicht jedermanns Sache ist, aber ein freundliches Hallo hat noch niemandem geschadet.